Zur Lösung dieser Aufgabe ist es praktischer, sich in das Bezugssystem einer Person der Masse \(m\) im Rotor zu versetzen, die sich auf der Kreisbahn mit dem Radius \(r = \frac{d}{2} = \frac{{4{,}50\,{\rm{m}}}}{2} = 2{,}25\,{\rm{m}}\) und der Umlaufdauer \(T = 2{,}00\,{\rm{s}}\) bewegt; diese Person verspührt dabei die Zentrifugalkraft \({\vec F_{{\rm{ZF}}}}\), die sie nach außen gegen die Wand drückt. Für den Betrag der Zentrifugalkraft gilt
\[{F_{{\rm{ZF}}}} = m \cdot {\omega ^2} \cdot r = m \cdot {\left( {\frac{{2\pi }}{T}} \right)^2} \cdot r\]
Die Gewichtskraft \(F_\text{G}\) ließe die Person die Wand normalerweise herab rutschen. Die Zentrifugalkraft presst aber nun die Person senkrecht gegen die Wand des Rotors und bildet somit eine Normalkraft \({{\vec F}_{\rm{N}}}\), so dass eine Haftreibungskraft \({{\vec F}_{{\rm{HR}}}}\) auftritt, die dieses Herunterrutschen bei genügend großem Haftreibungskoeffizienten \({\mu _{{\rm{HR}}}}\) verhindert. Für den Betrag der Haftreibungskraft \({F_{{\rm{HR}}}}\) gilt
\[{F_{{\rm{HR}}}} = {\mu _{{\rm{HR}}}} \cdot {F_{\rm{N}}} = {\mu _{{\rm{HR}}}} \cdot {F_{{\rm{ZP}}}} = {\mu _{{\rm{HR}}}} \cdot m \cdot {\left( {\frac{{2\pi }}{T}} \right)^2} \cdot r\]
Die Person rutscht nun gerade nicht die Wand herunter, wenn die Beträge von Gewichtskraft und Haftreibungskraft gleich groß sind; es ergibt sich also
\[{F_{\rm{G}}} = {F_{{\rm{HR}}}} \Leftrightarrow m \cdot g = {\mu _{{\rm{HR}}}} \cdot m \cdot {\left( {\frac{{2\pi }}{T}} \right)^2} \cdot r \Leftrightarrow {\mu _{{\rm{HR}}}} = \frac{g}{{{{\left( {\frac{{2\pi }}{T}} \right)}^2} \cdot r}}\]
Einsetzen der gegebenen Werte liefert
\[{\mu _{{\rm{HR}}}} = \frac{{9,81 \frac{{\rm{m}}}{{{{\rm{s}}^{\rm{2}}}}}}}{{{{\left( {\frac{{2\pi }}{{2,00{\rm{s}}}}} \right)}^2} \cdot 2,25 {\rm{m}}}} = 0{,}44\]