Direkt zum Inhalt

Versuche

Elektronenstrahlablenkröhre

Die Demonstration der Beschleunigung und Ablenkung von Elektronen im Elektrischen Feld, der Versuch mit der sogenannten Elektronenstrahlablenkröhre ist einer der zentralen Versuche in der Oberstufe. Wir stellen hier den Aufbau des Realexperimentes vor, bieten eine Simulation an und führen anhand gezielter Aufgabenstellungen durch die Auswertung des Versuches.

Simulation

Heizspannung
UH
Beschleunigungsspannung
UB
Kondensatorspannung
UK
HTML5-Canvas nicht unterstützt!
Abb. 6 Elektronenstrahlablenkröhre
Durchführung

Regele zuerst die an der Glühkathode K anliegende Heizspannung \(U_{\rm{H}}\) hoch, bis du deren Leuchten erkennst.

Regele anschließend die zwischen Kathode K und Anode A anliegende Beschleunigungsspannung \(U_{\rm{B}}\) hoch, bis du auf dem Fluoreszenzschirm das Auftreffen des Elektronenstrahls in Form eines blauen Leuchtens siehst.

Regele schließlich die am Ablenkkondensator anliegende Kondensatorspannung \(U_{\rm{K}}\) hoch.

Beobachte die Abhängigkeit der Ablenkung des Elektronenstrahls von der Beschleunigungs- bzw. Kondensatorspannung.

Beobachtung
Aufgabe

Untersuche die Abhängigkeit der Ablenkung des Elektronenstrahls von der Beschleunigungs- und der Kondensatorspannung und formuliere deine Beobachtungen in Form von "je ..., desto ..."-Sätzen.

Stelle eine Vermutung auf, um welche Art von Bahnkurve es sich bei dem Elektronenstrahl handeln könnte.

Lösung

Je größer die Beschleunigungsspannung, desto kleiner die Ablenkung des Elektronenstrahls, d.h. desto weiter ist die Parabel geöffnet.

Je größer die Kondensatorspannung, desto größer die Ablenkung des Elektronenstrahls, d.h. desto enger ist die Parabel geöffnet.

Der Elektronenstrahl hat allem Anschein nach immer die Form einer Parabel.

Auswertung

Die Idee des Versuches ist es nun ...

  • zuerst durch theoretische Überlegungen eine Gleichung der Bahnkurve der Elektronen herzuleiten, in der nur noch die im Versuch messbaren Größen \(U_{\rm{B}}\), \(U_{\rm{K}}\) und \(d\) sowie die Elektronenmasse \(m_{\rm{e}}\) und die Elektronenladung \(e\), d.h. die Elementarladung, vorkommen, und ...
  • anschließend durch Ausmessen des Elektronenstrahls möglicherweise einen Wert für die Elektronenmasse \(m_{\rm{e}}\) zu gewinnen - die Elementarladung \(e\) ist ja bereits durch den MILLIKAN-Versuch bekannt.

Wenn du dir die Herleitung der Gleichung der Bahnkurve der Elektronen zutraust, so bearbeite direkt die Aufgabe "Herleitung der Gleichung der Bahnkurve" weiter unten.

Ansonsten führen wir dich in den folgenden Aufgaben schrittweise zu dieser Gleichung der Bahnkurve hin.

Herleitung einer vorläufigen Gleichung der Bahnkurve
Aufgabe

Gib begründet an, in welcher Bewegungsform sich die Elektronen im Innenraum des Ablenkkondensators in \(x\)-Richtung bewegen.

Gib die Bewegungsgleichung der Elektronen in \(x\)-Richtung im gegebenen Kordinatensystem an.

Lösung

Nach dem Eintritt in den Ablenkkondensator wirkt auf die Elektronen in \(x\)-Richtung keine Kraft. Deshalb bewegen sich die Elektronen in \(x\)-Richtung gleichförmig mit der Anfangsgeschwindigkeit \(v_0\).

Im gegebenen Koordinatensystem befinden sich die Elektronen zum Zeitpunkt \(t=0\,\rm{s}\) an der Koordinate \(x=0\,\rm{m}\). Die Bewegungsgleichung für die Elektronen in \(x\)-Richtung lautet deshalb \(x=v_0 \cdot t \; (1)\).

Gib begründet an, in welcher Bewegungsform sich die Elektronen im Innenraum des Ablenkkondensators in \(y\)-Richtung bewegen.

Gib die Bewegungsgleichung der Elektronen in \(y\)-Richtung im gegebenen Kordinatensystem an.

Lösung

Nach dem Eintritt in den Ablenkkondensator wirkt auf die Elektronen in \(y\)-Richtung eine konstante elektrische Kraft. Deshalb bewegen sich die Elektronen in \(y\)-Richtung gleichmäßig beschleunigt ohne Anfangsgeschwindigkeit.

Im gegebenen Koordinatensystem befinden sich die Elektronen zum Zeitpunkt \(t=0\,\rm{s}\) an der Koordinate \(y=0\,\rm{m}\). Die Bewegungsgleichung für die Elektronen in \(y\)-Richtung lautet deshalb \(y=\frac{1}{2} \cdot a \cdot t^2 \; (2)\).

Leite die Gleichung der Bahnkurve der Elektronen im Innenraum des Ablenkkondensators her, indem du aus den beiden Bewegungsgleichungen \((1)\) und \((2)\) die Zeit eliminierst.

Lösung

Um aus den Gleichungen \((1)\) und \((2)\) die Zeit zu eliminieren lösen wir Gleichung \((1)\) nach \(t\) auf und setzen den Term, den wir für \(t\) erhalten, in Gleichung \((2)\) ein:\[\left. {\begin{array}{*{20}{c}}{x = {v_0} \cdot t \Leftrightarrow t = \frac{x}{{{v_0}}}}\\{y = \frac{1}{2} \cdot a \cdot {t^2}}\end{array}} \right\} \Rightarrow y = \frac{1}{2} \cdot a \cdot {\left( {\frac{x}{{{v_0}}}} \right)^2} = \frac{1}{2} \cdot \frac{a}{{{v_0}^2}} \cdot {x^2} \quad (3)\]

In der Gleichung der Bahnkurve \((3)\) tauchen nun die Anfangsgeschwindigkeit \(v_0\) und die Beschleunigung \(a\) der Elektronen auf, die beide nicht direkt messbar sind.

In den folgenden zwei Aufgaben kannst du schrittweise Terme für diese beiden Größen herleiten, in denen nur noch die im Versuch messbaren Größen \(U_{\rm{B}}\), \(U_{\rm{K}}\) und \(d\) sowie die Elektronenmasse \(m_{\rm{e}}\) und die Elementarladung \(e\) vorkommen.

Herleitung eines Terms für die Anfangsgeschwindigkeit \(v_0\)
Aufgabe

Leite einen Term für die Anfangsgeschwindigkeit \(v_0\) her, in dem nur noch im Versuch messbare Größen sowie möglicherweise die Elektronenmasse \(m_{\rm{e}}\) sowie die Elementarladung \(e\) vorkommen.

Berechne die Anfangsgeschwindigkeit für die Werte \({U_{\rm{B}}} = 2{,}5\,{\rm{kV}}\), \(e=1{,}60 \cdot {{10}^{ - 19}}\,{\rm{A\,s}}\) und \(m_{\rm{e}} = 9{,}1 \cdot {10^{-31}}\,{\rm{kg}}\).

Gib diese Anfangsgeschwindigkeit in Prozent der Lichtgeschwindigkeit an.

Lösung

Auf ihrem Weg von der Kathode zur Anode wird die potenzielle Energie \({E_{{\rm{pot,K}}}} = e \cdot {U_{\rm{B}}}\) der Elektronen an der Kathode in kinetische Energie \({E_{{\rm{kin,A}}}} = \frac{1}{2} \cdot {m_{\rm{e}}} \cdot {v_0}^2\) an der Anode umgewandelt. Mit dem Energieerhaltungssatz ergibt sich deshalb\[{E_{{\rm{pot,K}}}} = {E_{{\rm{kin,A}}}} \Leftrightarrow e \cdot {U_{\rm{B}}} = \frac{1}{2} \cdot {m_{\rm{e}}} \cdot {v_0}^2 \Leftrightarrow {v_0}^2 = \frac{{2 \cdot e \cdot {U_{\rm{B}}}}}{{{m_{\rm{e}}}}} \Rightarrow {v_0} = \sqrt {\frac{{2 \cdot e \cdot {U_{\rm{B}}}}}{{{m_{\rm{e}}}}}} \quad (4)\]Mit \({U_{\rm{B}}} = 2{,}5\,{\rm{kV}} = 2{,}5 \cdot 10^3\,{\rm{V}}\), \(e=1{,}60 \cdot {{10}^{-19}}\,{\rm{A\,s}}\) und \(m_{\rm{e}} = 9{,}1 \cdot {10^{-31}}\,{\rm{kg}}\) erhalten wir\[v_0 = \sqrt {\frac{{2 \cdot 1{,}60 \cdot {{10}^{ - 19}}\,{\rm{A\,s}} \cdot 2500\,{\rm{V}}}}{{9{,}1 \cdot {{10}^{ - 31}}\,{\rm{kg}}}}}  = 3{,}0 \cdot {10^7}\,\frac{{\rm{m}}}{{\rm{s}}} = 10\%  \cdot 3{,}0 \cdot {10^8}\,\frac{{\rm{m}}}{{\rm{s}}} = 10\%  \cdot c\]

 

Herleitung eines Terms für die Beschleunigung \(a\)
Aufgabe

Gib den Term für den Betrag \(E\) der elektrischen Feldstärke im Innenraum des Ablenkkondensators an.

Berechne den Betrag der elektrischen Feldstärke für die Werte \(d=5{,}4\,\rm{cm}\) und \({U_{\rm{K}}} = 1{,}1\,{\rm{kV}}\).

Lösung

Im Innenraum des Ablenkkondensators herrscht ein homogenes elektrisches Feld. Der Betrag \(E\) der konstanten elektrischen Feldstärke berechnet sich bei einem Plattenabstand \(d\) und einer angelegten Spannung \(U_{\rm{K}}\) durch\[E=\frac{U_{\rm{K}}}{d} \; (5)\]Mit \(d=5{,}4\,\rm{cm} = 5{,}4 \cdot 10^{-2}\,\rm{m}\) und \({U_{\rm{K}}} = 1{,}1\,{\rm{kV}}=1{,}1 \cdot 10^3\,{\rm{V}}\) ergibt sich für den Betrag \(E\) der elektrischen Feldstärke\[E=\frac{1{,}1 \cdot 10^3\,{\rm{V}}}{5{,}4 \cdot 10^{-2}\,\rm{m}} = 2{,}0 \cdot 10^4\,\frac{\rm{V}}{\rm{m}}\]

Leite einen geeigneten Term für den Betrag \(F_{\rm{el}}\) der elektrischen Kraft auf ein Elektron im Innenraum des Ablenkkondensators her.

Berechne den Betrag der elektrischen Kraft für die Werte \(d=5{,}4\,\rm{cm}\), \({U_{\rm{K}}} = 1{,}1\,{\rm{kV}}\) und \(e=1{,}60 \cdot 10^{-19}\,\rm{A\,s}\).

Begründe durch einen Vergleich des Betrags \(F_{\rm{el}}\) der elektrischen Kraft mit dem Betrag \(F_{\rm{G}}\) der Gewichtskraft auf ein Elektron mit der Masse \(m_{\rm{e}}=9{,}1 \cdot {10^{-31}}\,{\rm{kg}}\), warum die Gewichtskraft in diesem Experiment vernachlässigt werden kann.

Lösung

Das homogene elektrische Feld verursacht auf ein Elektron eine konstante Kraft vom Betrag \(F_{\rm{el}}=E \cdot e\). Einsetzen von Gleichung \((5)\) liefert\[F_{\rm{el}}=\frac{U_{\rm{K}} \cdot e}{d} \; (6)\]Mit \(d=5{,}4\,\rm{cm} = 5{,}4 \cdot 10^{-2}\,\rm{m}\), \({U_{\rm{K}}} = 1{,}1\,{\rm{kV}}=1{,}1 \cdot 10^3\,{\rm{V}}\) und \(e=1{,}60 \cdot 10^{-19}\,\rm{A\,s}\) ergibt sich für den Betrag \(F_{\rm{el}}\) der elektrischen Kraft auf ein Elektron\[F_{\rm{el}}=\frac{1{,}1 \cdot 10^3\,{\rm{V}} \cdot 1{,}60 \cdot 10^{-19}\,\rm{A\,s}}{5{,}4 \cdot 10^{-2}\,\rm{m}} = 3{,}2 \cdot 10^{-15}\,\rm{N}\]

Ein Elektron erfährt eine Gewichtskraft vom Betrag\[F_{\rm{G}}=m_{\rm{e}} \cdot g\]Mit \(m_{\rm{e}}=9{,}1 \cdot {10^{-31}}\,{\rm{kg}}\) und \(g=9{,}81\,\frac{\rm{N}}{\rm{kg}}\) ergibt sich für den Betrag \(F_{\rm{G}}\) der Gewichtskraft\[{F_{\rm{G}}} = 9{,}1 \cdot {10^{-31}}\,{\rm{kg}} \cdot 9{,}81\,\frac{\rm{N}}{\rm{kg}} = 8{,}9 \cdot {10^{-30}}\,{\rm{N}}\]Die elektrische Kraft ist also rund \(10^{15}\) mal so groß wie die Gewichtskraft, die somit vernachlässigt werden kann.

Leite einen geeigneten Term für den Betrag \(a\) der Beschleunigung eines Elektrons im Innenraum des Ablenkkondensators her.

Berechne den Betrag der Beschleunigung für die Werte \(d=5{,}4\,\rm{cm}\), \({U_{\rm{K}}} = 1{,}1\,{\rm{kV}}\), \(e=1{,}60 \cdot 10^{-19}\,\rm{A\,s}\) und \(m_{\rm{e}}=9{,}1 \cdot 10^{-31}\,\rm{kg}\).

Lösung

Die konstante elektrische Kraft bewirkt eine konstante Beschleunigung des Elektrons vom Betrag \(a=\frac{F_{\rm{el}}}{m_{\rm{e}}}\). Einsetzen von Gleichung \((6)\) liefert \[a=\frac{U_{\rm{K}} \cdot e}{m_{\rm{e}} \cdot d} \; (7)\]

Mit \(d=5{,}4\,\rm{cm} = 5{,}4 \cdot 10^{-2}\,\rm{m}\), \({U_{\rm{K}}} = 1{,}1\,{\rm{kV}}=1{,}1 \cdot 10^3\,{\rm{V}}\), \(e=1{,}60 \cdot 10^{-19}\,\rm{A\,s}\) und \(m_{\rm{e}}=9{,}1 \cdot 10^{-31}\,\rm{kg}\) ergibt sich für den Betrag \(a\) der Beschleunigung eines Elektrons\[a=\frac{1{,}1 \cdot 10^3\,{\rm{V}} \cdot 1{,}60 \cdot 10^{-19}\,\rm{A\,s}}{5{,}4 \cdot 10^{-2}\,\rm{m} \cdot 9{,}1 \cdot 10^{-31}\,\rm{kg}} = 3{,}6 \cdot 10^{15}\,\frac{\rm{m}}{\rm{s}^2}\]

Wenn du jetzt die Terme aus den Gleichungen \((4)\) und \((7)\) in die vorläufige Gleichung der Bahnkurve \((3)\) einsetzt und die rechte Seite der neuen Gleichung so weit wie möglich vereinfachst, erhältst du ebenfalls die Lösung der folgenden Aufgabe.

Herleitung der Gleichung der Bahnkurve
Aufgabe

Leite die Gleichung\[y = \frac{1}{4} \cdot \frac{{{U_{\rm{K}}}}}{{{U_{\rm{B}}} \cdot d}} \cdot {x^2}\]der Bahnkurve der Elektronen im Innenraum des Ablenkkondensators her.

Berechne die Ablenkung eines Elektrons im Ablenkkondensator auf einer horizontalen Strecke von \(10\,\rm{cm}\) für die Werte \({U_{\rm{B}}} = 2{,}5\,{\rm{kV}}\), \({U_{\rm{K}}} = 1{,}1\,{\rm{kV}}\) und \(d=5{,}4\,\rm{cm}\) und überprüfe dein Ergebnis mit Hilfe der Simulation.

Lösung

Da da auf die Elektronen nach dem Eintritt in den Plattenkondensator

  • keine Kraft mehr in \(x\)-Richtung wirkt, bewegen sie sich in \(x\)-Richtung gleichförmig mit \(x=v_0 \cdot t \; (1)\)
  • eine konstante elektrische Kraft in \(y\)-Richtung wirkt, bewegen sie sich in \(y\)-Richtung gleichmäßig beschleunigt mit \(y=\frac{1}{2} \cdot a \cdot t^2 \; (2)\).

Wenn wir aus den Gleichungen \((1)\) und \((2)\) die Zeit eliminieren und den Term auf der rechten Seite etwas umformen, erhalten wir die Gleichung der Bahnkurve\[y=\frac{1}{2} \cdot \frac{a}{{v_0}^2} \cdot x^2 \quad (3)\]Nun ersetzen wir die nicht messbaren Größen \(v_0\) und \(a\) durch Terme aus messbaren Größen.

  • Auf ihrem Weg von der Kathode zur Anode wird die potenzielle Energie \({E_{{\rm{pot,K}}}} = e \cdot {U_{\rm{B}}}\) der Elektronen an der Kathode in kinetische Energie \({E_{{\rm{kin,A}}}} = \frac{1}{2} \cdot {m_e} \cdot {v_0}^2\) an der Anode umgewandelt. Damit ergibt sich\[{E_{{\rm{pot,K}}}} = {E_{{\rm{kin,A}}}} \Leftrightarrow e \cdot {U_{\rm{B}}} = \frac{1}{2} \cdot {m_e} \cdot {v_0}^2 \Leftrightarrow {v_0}^2 = \frac{{2 \cdot e \cdot {U_{\rm{B}}}}}{{{m_e}}} \Rightarrow {v_0} = \sqrt {\frac{{2 \cdot e \cdot {U_{\rm{B}}}}}{{{m_e}}}} \quad (4)\]
    • Im Zwischenraum des Plattenkondensators herrscht ein homogenes elektrisches Feld der Stärke \(E=\frac{U_{\rm{K}}}{d} \; (5)\).
    • Dieses homogene Feld verursacht eine konstante Kraft vom Betrag \(F_{\rm{el}}=E \cdot e\) auf die Elektronen. Einsetzen von Gleichung \((5)\) liefert \(F_{\rm{el}}=\frac{U_{\rm{K}} \cdot e}{d} \; (6)\).
    • Diese konstante Kraft bewirkt eine konstante Beschleunigung vom Betrag \(a=\frac{F_{\rm{el}}}{m_{\rm{e}}}\) der Elektronen. Einsetzen von Gleichung \((6)\) liefert \(a=\frac{U_{\rm{K}} \cdot e}{m_{\rm{e}} \cdot d} \; (7)\)

Wenn wir nun \((4)\) und \((7)\) in die Gleichung \((3)\) der Bahnkurve einsetzen und den Term auf der rechten Seite etwas umformen, dann erhalten wir\[y = \frac{1}{2} \cdot \frac{a}{{{v_0}^2}} \cdot {x^2} = \frac{1}{2} \cdot \frac{{\frac{{{U_{\rm{K}}} \cdot e}}{{{m_{\rm{e}}} \cdot d}}}}{{{{\sqrt {\frac{{2 \cdot e \cdot {U_{\rm{B}}}}}{{{m_e}}}} }^2}}} \cdot {x^2} = \frac{1}{2} \cdot \frac{{\frac{{{U_{\rm{K}}} \cdot e}}{{{m_{\rm{e}}} \cdot d}}}}{{\frac{{2 \cdot e \cdot {U_{\rm{B}}}}}{{{m_e}}}}} \cdot {x^2} = \frac{1}{2} \cdot \frac{{{U_{\rm{K}}} \cdot e}}{{{m_{\rm{e}}} \cdot d}} \cdot \frac{{{m_e}}}{{2 \cdot e \cdot {U_{\rm{B}}}}} \cdot {x^2} = \frac{1}{4} \cdot \frac{{{U_{\rm{K}}}}}{{{U_{\rm{B}}} \cdot d}} \cdot {x^2}\]für die Bahnkurve der Elektronen im Innenraum des Ablenkkondensators.

Setzen wir die gegebenen Größen sowie \(x=10\,{\rm{cm}}\) in Gleichung \((8)\) ein, so erhalten wir\[y = \frac{1}{4} \cdot \frac{{1100\,{\rm{V}}}}{{5{,}4\,{\rm{cm}} \cdot 2500\,{\rm{V}}}} \cdot {\left( {10\,{\rm{cm}}} \right)^2} = 2{,}0\,{\rm{cm}}\]Das berechnete Ergebnis stimmt gut mit dem aus der Simulation ersichtlichen Wert überein.

Zum Abschluss wollen wir noch einmal zurückblicken und sehen, welches Ziel unser Versuch ursprünglich hatte: wir wollten durch Ausmessen des Elektronenstrahls Informationen über die Elektronenmasse \(m_{\rm{e}}\) gewinnen.

Ergebnis
Aufgabe

Begründe, warum sich durch Ausmessen des Elektronenstrahls die Elektronenmasse \(m_{\rm{e}}\) mit dem gezeigten Versuch nicht bestimmen lässt.

Lösung

Da in der Gleichung der Bahnkurve der Elektronen\(y = \frac{1}{4} \cdot \frac{U_{\rm{K}}}{U_{\rm{B}} \cdot d} \cdot {x^2}\), insbesondere in dem Faktor \(\frac{1}{4} \cdot \frac{U_{\rm{K}}}{U_{\rm{B}} \cdot d}\) die Elektronenmasse \(m_{\rm{e}}\) nicht auftritt, beeinflusst diese die Öffnung der Parabel und somit die Ablenkung der Elektronen überhaupt nicht (übrigens genau so wenig wie die Elektronenladung \(e\) die Ablenkung beeinflusst). Somit kann mit diesem Versuch die Elektronenmasse \(m_{\rm{e}}\) nicht bestimmt werden.