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Versuche

Experimentelle Herleitung der Formel für die Spannenergie (Simulation)

Das Ziel der Simulation

  • Die Simulation ermöglicht es dir, durch die Auswertung eines "Experimentes" die Formel für die Spannenergie herzuleiten.
Aufgaben Aufgaben
Aufbau

In der Simulation in Abb. 1 siehst du eine Feder (schwarz) mit der Federkonstante \(D\), die um eine Strecke der Länge \(s\) zusammengedrückt ("gespannt") ist. Es liegt also Energie in Form von Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) vor.

Federkonstante D
Längenänderung s
Eindringtiefe e
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Abb. 1 Experiment zur Untersuchung der Abhängigkeit der Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) von der Federkonstante \(D\) und der Längenänderung \(s\)

Wenn du die Simulation startest, entspannt sich die Feder und beschleunigt einen Körper nach rechts. Dieser Körper trifft auf einen Nagel (blau), der in einem Schaumstoffblock (gelb) steckt. Durch den Aufprall des Körpers dringt der Nagel tiefer in den Schaumstoffblock ein. Die Simulation zeigt den Wert der zusätzlichen Eindringtiefe \(e\) an. Die Simulation geht von der plausiblen Voraussetzung aus, dass die Eindringtiefe \(e\) des Nagels in den Schaumstoff ein Maß für die Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) der Feder zu Beginn ist.

Mit den Schiebereglern am linken Rand der Simulation kannst du die Werte für die die Federkonstante \(D\) und die Dehnung \(s\) in gewissen Grenzen verändern.

Wir wollen nun durch die systematische Untersuchung der Abhängigkeit der Eindringtiefe \(e\) (und damit der Spannenergie) von der Federkonstante \(D\) und der Streckenlänge \(s\) eine Formel für die Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) herleiten.

1. Teilversuch: Untersuchung der Abhängigkeit der Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) von der Federkonstante \(D\)

Durchführung

Stelle den Wert für die Streckenlänge \(s\) auf einen beliebigen Wert ein und halte diesen Wert während des gesamten 1. Teilversuchs fest.

Verändere schrittweise die Werte für die Federkonstante \(D\).

Beobachte den Wert für die Eindringtiefe \(e\).

Beobachtung
Aufgabe

Notiere den Wert für die Streckenlänge \(s\).

Fülle die folgende Tabelle aus.

Tab. 1a
\(D\;\rm{in}\;\frac{\rm{N}}{\rm{m}}\) \(40\) \(60\) \(80\) \(100\) \(120\) \(140\) \(160\) \(180\) \(200\)
\(e\;\rm{in}\;\rm{mm}\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\)

Lösung

Mit \(s=0{,}100\,\rm{m}\) erhalten wir die folgenden Messwerte:

Tab. 1b
\(D\;\rm{in}\;\frac{\rm{N}}{\rm{m}}\) \(40\) \(60\) \(80\) \(100\) \(120\) \(140\) \(160\) \(180\) \(200\)
\(e\;\rm{in}\;\rm{mm}\) \(10\) \(15\) \(20\) \(25\) \(30\) \(35\) \(40\) \(45\) \(50\)
Auswertung
Aufgabe

Stelle die Messwerte aus Tab. 1b in einem \(D\)-\(e\)-Diagramm dar.

Werte das Diagramm aus, d.h. bestimme die Gleichung der Funktion, die den Zusammenhang zwischen \(D\) und \(e\) bei konstantem \(s\) beschreibt.

 

Lösung

Joachim Herz Stiftung
Abb. 2 \(D\)-\(e\)-Diagramm zur Untersuchung der Abhängigkeit der Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) von der Federkonstante \(D\)

Das \(D\)-\(e\)-Diagramm in Abb. 2 zeigt, dass die Messwerte am besten durch eine Ursprungsgerade angenähert werden können. Das bedeutet, dass bei konstanter Streckenlänge \(s\) die Eindringtiefe \(e\) und damit die Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) proportional zur Federkonstante \(D\) der Feder ist:\[{E_{{\rm{Spann}}}} \sim D\]Die Funktionsgleichung der Ausgleichsgerade lautet hier\[e=4{,}0\,\frac{\rm{mm}\,\rm{m}}{\rm{N}} \cdot D\]

2. Teilversuch: Untersuchung der Abhängigkeit der Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) von der Streckenlänge \(s\)

Durchführung

Stelle den Wert für die Federkonstante \(D\) auf einen beliebigen Wert ein und halte diesen Wert während des gesamten 2. Teilversuchs fest.

Verändere schrittweise die Werte für die Streckenlänge \(s\).

Beobachte den Wert für die Eindringtiefe \(e\).

Beobachtung
Aufgabe

Notiere den Wert für die Federkonstante \(D\).

Fülle die folgende Tabelle aus.

Tab. 2a
\(s\;\rm{in}\;\rm{m}\) \(0{,}020\) \(0{,}030\) \(0{,}040\) \(0{,}050\) \(0{,}060\) \(0{,}070\) \(0{,}080\) \(0{,}090\) \(0{,}100\)
\(e\;\rm{in}\;\rm{mm}\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\) \(\;\)

Lösung

Mit \(D=200\,\frac{\rm{N}}{\rm{m}}\) erhalten wir die folgenden Messwerte:

Tab. 2b
\(s\;\rm{in}\;\rm{m}\) \(0{,}020\) \(0{,}030\) \(0{,}040\) \(0{,}050\) \(0{,}060\) \(0{,}070\) \(0{,}080\) \(0{,}090\) \(0{,}100\)
\(e\;\rm{in}\;\rm{mm}\) \(2\) \(5\) \(8\) \(13\) \(18\) \(24\) \(32\) \(41\) \(50\)
Auswertung
Aufgabe

Stelle die Messwerte aus Tab. 2b in einem \(s\)-\(e\)-Diagramm dar.

Werte das Diagramm aus, d.h. bestimme die Gleichung der Funktion, die den Zusammenhang zwischen \(s\) und \(e\) bei konstantem \(D\) beschreibt.

Lösung

Joachim Herz Stiftung
Abb. 3 \(s\)-\(e\)-Diagramm zur Untersuchung der Abhängigkeit der Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) von der Dehnung \(s\)

Das \(s\)-\(e\)-Diagramm in Abb. 3 zeigt, dass die Messwerte nicht durch eine Ursprungsgerade angenähert werden können - sie liegen eher auf einer Parabel. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) proportional zum Quadrat \(s^2\) der Dehnung ist.

 

 
Joachim Herz Stiftung
Abb. 4 \(s^2\)-\(e\)-Diagramm zur Untersuchung der Abhängigkeit der Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) von der Dehnung \(s\)

Um diese Vermutung zu bestätigen tragen wir die Messwerte in einem \(s^2\)-\(e\)-Diagramm auf. Das Diagramm in Abb. 4 zeigt, dass die Punkte nun durch eine Ursprungsgerade angenähert werden können. Das bedeutet, dass bei konstanter Federkonstante \(D\) die Eindringtiefe \(e\) und damit die Spannenergie \(E_{\rm{Spann}}\) proportional zum Quadrat \(s^2\) der Dehnung ist:\[{E_{{\rm{Spann}}}} \sim s^2\]Die Funktionsgleichung der Ausgleichsgerade lautet hier\[e=0{,}00020\,\frac{\rm{mm}}{\rm{m}^2} \cdot s^2\]was gleichzeitig die gesuchte Funktionsgleichung ist.

Zusammenfassung der Ergebnisse der zwei Teilversuche

  • Aus dem ersten Teilversuch ergibt sich \(E_{\rm{Spann}} \sim D\) bei konstantem \(e\).
  • Aus dem zweiten Teilversuch ergibt sich \(E_{\rm{Spann}} \sim s^2\) bei konstantem \(D\).

Zusammengefasst ergibt sich\[E_{\rm{Spann}} \sim D \cdot s^2\]bzw.\[E_{\rm{Spann}} = {\rm{const.}} \cdot D \cdot s^2\]Durch die Definition der Maßeinheit \(\rm{J}\) für die Energie ergibt sich für den Proportionalitätsfaktor \(\rm{const.}=\frac{1}{2}\) und damit das zusammenfassende Versuchsergebnis\[{E_{{\rm{Spann}}}} = \frac{1}{2} \cdot D \cdot s^2\]

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