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Geschichte

Lochkamera

Frisius: Beobachtung einer Sonnenfinsternis mit einer Camera obscura im Jahr 1544

Die Lochkamera ist schon seit dem Altertum als "camera obscura" bekannt. Zur Unterhaltung des Publikums baute man sogar begehbare Lochkameras (abgedunkelter Raum mit Leinwand auf einer Seite und Loch auf der anderen Seite, in dem sich das Publikum aufhielt). Zur Ergötzung der Zuschauer wurden dann außerhalb der Kamera kleine Stücke aufgeführt, welche das Publikum höhen- und seitenverkehrt auf der Leinwand verfolgen konnte.

Eine begehbare Lochkamera kann man auch aus dem gut abgedunkelten Physiksaal machen, wenn in die Verdunkelung ein kleines Loch gestochen wird.

Nebenstehende Abbildung zeigt, wie die "camera obscura" auch als Zeichenhilfe eingesetzt werden kann: Die oben liegende mattierte Glasscheibe (Mattscheibe) dient als Zeichenfläche auf der man ein Transparentpapier zum Zeichnen auflegt.

Aus einem Fotoapparat mit Wechselobjektiv (Spiegelreflexkamera) kann eine Lochkamera gemacht werden, wenn das Objektiv abgeschraubt und an dessen Stelle eine Lochblende angebracht wird. Auf diese Weise gelangt man mit wenig Aufwand zu einer Lochkamera, deren Belichtungszeit Δt einfach gesteuert werden kann und bei der das Einbringen des Films keine Probleme bereitet. Die Bilder stammen aus einem Artikel von M. Volkmer (NiU Physik 2/2002). Die Bildweite betrug b = 60mm, es wurde ein Film mit der Empfindlichkeit 400ASA benutzt.

Obwohl durch die Entwicklung von Linsen die Lochkamera an Bedeutung verloren hat, gibt es weltweit viele begeisterte "Lochkamera-Fotografen". Eine sehr schöne deutsche Seite findet man unter: http://www.die-lochkamera.de/