Im Jahr 1972 ging im Wertachtal Europas größte Kurzwellensendeanlage in Betrieb. Bis 2006 wurde dort auf der Frequenz \(6075{\rm{kHz}}\) die "Deutsche Welle" ausgestrahlt. Ein vereinfachtes Modell der Anlage besteht aus einem Sendedipol und einem zwischen zwei Masten aufgehängten Reflektornetz, das wie eine Metallwand wirkt und hinter dem Dipol im Abstand \(a = \frac{\lambda }{4}\) angebracht ist; hierbei ist \(\lambda\) die Wellenlänge der abgestrahlten Kurzwelle.
Nun wird die Wirkung des Reflektornetzes betrachtet. Durch die vom Dipol abgestrahlte Welle (Primärwelle ) wird das Reflektornetz zu Schwingungen angeregt und sendet ebenfalls eine Welle aus (Sekundärwelle). Die untenstehenden, unvollständigen Momentaufnahmen zeigen für \(t=0\) und \(t = \frac{T}{4}\) den elektrischen Anteil der Wellen, zum einen für den Fall, dass der Dipol den Abstand \(a = \frac{\lambda }{2}\) vom Reflektornetz hätte, zum anderen für den tatsächlichen Abstand \(a = \frac{\lambda }{4}\).