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Versuche

Holz als Feuchtigkeitsmesser

Längenänderung von Furnierstreifen

Holz hat einen gewissen Wasseranteil, der von der Luftfeuchtigkeit und von der Zeitspanne nach dem Fällen des Baumes abhängt. Je nach Wassergehalt im Holz ändert sich auch die Länge eines Holzstückes. Der Versuch soll zeigen, wie sich die Länge eines Holzstücks in Faserlängsrichtung und in Faserquerrichtung ändert. Dazu benutzen wir sogenanntes Furnier. Das sind ganz dünne Holzschichten, die auf die Oberflächen von Möbeln aus Spanplatten geleimt werden, damit diese wie aus Vollholz aussehen. Furnier erhält man bei einem Schreiner oder im Baumarkt.

Aufbau und Durchführung

Joachim Herz Stiftung
Abb. 1 Unterschiedliche Faserrichtungen zweier Furnierstreifen

Schneide aus einem Stück Furnier zwei gleichlange Holzstreifen, den einen Streifen in Längsrichtung der Holzfasern, den anderen in Querrichtung (vgl. Abb. 1).

Lege anschließend beide Furnierstreifen übereinander zwischen feuchtes Zeitungspapier. Miss dann die Längen beider Furnierstreifen genau, indem du sie auf ein Blatt Papier oder eine Tischplatte legst und Anfang und Ende mit einem Stift markierst.

Bringe schließlich beide Holzstücke in einen Backofen, trockne sie dort 10 bis 20 Minuten bei niedriger Hitze und miss erneut die Längen.

Beobachtung

Bei den nassen Furnierstücken ist das Furnier in Querrichtung länger als das in Längsrichtung. Nach dem Trocknen ist das Furnier in Querrichtung kürzer als das in Längsrichtung.

Ergebnis

In Faserlängsrichtung verändert sich die Holzlänge bei unterschiedlicher Feuchtigkeit nur geringfügig, in Faserquerrichtung dagegen deutlich.

Aufgabe

Erläutere, in welche Richtung sich ein Holzbrett wölbt, wenn man es auf den feuchten Boden z.B. einer Wiese legt.

Lösung

Joachim Herz Stiftung
Abb. 2 Wölbung eines Holzbretts mit feuchter Unterseite

Da die Unterseite des Brettes feucht wird und sich ausdehnt, die Oberseite aber trocken bleibt und sich nicht ausdehnt, wölbt sich das Brett an den Rändern nach oben.

Bau eines Luftfeuchtigkeitsmessers

Joachim Herz Stiftung
Abb. 3/4 links: Verleimte Furnierstreifen. rechts: Die verleimten Furnierstreifen als Feuchtigkeitsmesser.

Die unterschiedliche Ausdehnung des Holzes kannst du zum Bau eines hübschen Luftfeuchtigkeitsmessers verwenden.

Schneide aus dem selben Furnierstück einen Streifen in Faserlängsrichtung und einen in Faserquerrichtung aus.

Leime beide Furnierstreifen mit Holzleim aufeinander (vgl. Abb. 3/4 links).

Leime den Doppelfurnierstreifen in den Sägeschnitt eines Holzstückchens (vgl. Abb. 3/4 rechts).

Nun zeigt dir der Doppelfurnierstreifen die Luftfeuchtigkeit im Raum an.

Abb. 5 Doppelfurnierstreifen (ein Furnierstreifen in Faserlängsrichtung, der andere in Faserquerrichtung ), der die Luftfeuchtigkeit anzeigt
Aufgabe

Erläutere, warum sich der Doppelfurnierstreifen bei größerer Feuchtigkeit nach rechts und bei größerer Trockenheit nach links biegt (vgl. Abb. 5).

Lösung

Der Doppelfurnierstreifen biegt sich bei größer werdender Feuchtigkeit nach rechts in Richtung des Furniers in Faserlängsrichtung und bei geringer werdender Feuchtigkeit nach links in Richtung des Streifens in Faserquerrichtung.

Wird das Holz feucht, verlängert sich das quer gemaserte Holz mehr als das längs gemaserte Holz, es braucht also mehr "Platz" als das längs gemaserte. Deshalb biegt sich das Holz mit der längeren Seite auf der Außenseite der Krümmung und der kürzeren Seite auf der Innenseite. Dies ist wie bei einer Laufbahn am Sportplatz, bei der auch die Außenbahn der Kurve länger als die Innenbahn ist.