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Aufgabe

Crashtest Dummy

Schwierigkeitsgrad: mittelschwere Aufgabe

Karco Engineering, NHTSA / Public domain
Abb. 1 Crashtest Dummy

Beim Frontalcrash des ADAC prallt das Testfahrzeug mit 64 km/h gegen eine feststehende deformierbare Barriere. Besetzt ist das Fahrzeug vorne mit zwei Erwachsenendummies, an denen die biomechanischen Belastungen an Kopf, Hals, Brustkorb, Becken und Beinen gemessen werden, und hinten mit zwei Kinderdummies (gesichert in Kindersitzen), die je einem durchschnittlichen 1½ und 3 jährigem Kind entsprechen. Die vorne sitzendenden Dummys durchschlagen mit ihren Köpfen die Windschutzscheibe.

a)

Nun könnte man meinen, dass ein realer Mensch den Unfall kommen sieht und er sich am Lenkrad abstützen kann. Warum funktioniert das nicht?

b)

Warum schützen Gurte bei nicht allzu hohen Geschwindigkeiten vor Verletzungen?

c)

Welchen Sinn machen Nackenstützen, obwohl sie doch das Sichtfeld beim Blick in den inneren Rückspiegel einschränken?

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a)

Während das Auto bei einem Aufprall schnell stoppt, bewegt sich der Mensch aufgrund des Trägheitssatzes mit der Anfangsgeschwindigkeit von 64km/h weiter und durchschlägt die Scheibe. Auch erwachsene, kräftige Personen können sich bei dieser Anfangsgeschwindigkeit nicht am Lenkrad abstützen.

b)

Gurte sorgen dafür, dass man mit dem Sitz und daher mit dem Auto "fest" verbunden ist. Bei einem Frontalzusammenstoß bremst die Fahrgastzelle nicht schlagartig ab (sehr große Verzögerung), sondern erreicht - aufgrund der Knautschzone - eine etwas geringere Verzögerung, was u. U. zu große Verletzungen verhindert. Auch die Breite der Gurte und deren geringfügige Elastizität verhindern bei nicht zu hohen Geschwindigkeiten schlimme Blessuren.

c)

Bei einem Auffahrunfall (ein stehendes Auto werde von hinten angestoßen) wird der Körper durch den mit dem Auto verbundenen Sitz stark nach vorne beschleunigt. Wenn der Kopf, der über die relativ empfindliche Halswirbelsäule mit dem Körper verbunden ist, nicht durch eine Nackenstütze ebenfalls nach vorne beschleunigt wird, verharrt dieser z.B. im Zustand der Ruhe (Trägheitssatz). Dadurch kann es zu Überdehnungen oder gar zum Bruch der Halswirbelsäule kommen.

Grundwissen zu dieser Aufgabe

Mechanik

Kraft und Bewegungsänderung