Abb. 1 Video zu Arten von Wellen
Transversal oder Querwellen
Bei einer Transversal- oder Querwelle schwingen die Teilchen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung.
Die Animation in Abb. 2 zeigt eine Anordnung von elastisch gekoppelten Körpern, in der sich eine (ebene) Transversalwelle nach rechts ausbreitet; die einzelnen Teilchen bewegen sich nach oben und unten, also senkrecht zur Ausbreitungsrichtung.
Legt man das Koordinatensystem so, dass die Ausbreitung in Richtung der \(x\)-Achse erfolgt, dann erfolgt die Auslenkung der einzelnen Oszillatoren in Richtung der \(y\)-Achse und kann demnach mit dem Buchstaben '\(y\)' bezeichnet werden.
Die Momentaufnahme einer Transversalwelle zeigt eine Folge von sogenannten Wellenbergen und Wellentälern.
Longitudinal- oder Längswellen
Bei einer Longitudinal- oder Längswelle schwingen die Teilchen parallel zur Ausbreitungsrichtung.
Die Animation in Abb. 2 zeigt eine Anordnung von elastisch gekoppelten Körpern, in der sich eine (ebene) Longitudinalwelle nach rechts ausbreitet; die einzelnen Teilchen bewegen sich nach rechts und links, also parallel zur Ausbreitungsrichtung.
Legt man wiederum das Koordinatensystem so, dass die Ausbreitung in Richtung der \(x\)-Achse erfolgt, dann erfolgt die Auslenkung der einzelnen Oszillatoren ebenfalls in Richtung der \(x\)-Achse. Da in diesem Fall die Bezeichnung der Auslenkung mit dem Buchstaben '\(y\)' verwirrend wäre, bezeichnet man die Auslenkung hier oft mit dem griechischen Buchstaben '\(\xi \)' ('Xi').
Die Momentaufnahme einer Longitudinalwelle zeigt eine Folge von Verdichtungen und Verdünnungen.
Wasserwellen
Spricht man von Wellen, so denken die meisten Menschen an Wellen die sich an der Wasseroberfläche ausbreiten. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Wasserwellen sich wie die oben beschriebenen Querwellen (Abb. 2) verhalten. Das ist aber nicht so!
Die Wasserteilchen am Boden bewegen sich fast gar nicht. Je näher sich die Wasserteilchen an der Wasseroberfläche befinden, desto stärker bewegen sie sich, und zwar in der Animation jeweils auf Kreisbahnen mit festen Mittelpunkten. Die Animation in Abb. 4 verdeutlicht diese Kreisbewegung noch deutlicher.
In Wirklichkeit bewegen sich nicht nur die Wasserteilchen um diese Mittelpunkte: Die Mittelpunkte der Kreisbahnen bewegen sich zusätzlich noch langsam in die Richtung der Ausbreitung der Welle, hier also nach rechts, und mit ihnen auch die kreisenden Wasserteilchen. Im Gegensatz zu Längs- und Querwellen sind also die Wasserteilchen an der Oberfläche nicht "ortsfest", sondern bewegen sich in die Ausbreitungsrichtung der Wasserwelle.
Die Animation in Abb. 4 zeigt dir sehr deutlich, dass sich die Wasserteilchen an der Wasseroberfläche fast auf Kreisbahnen um einen Mittelpunkt bewegen. In der Animation ist jedoch die Bewegung der Mittelpunkte nach rechts nicht dargestellt.
Du kannst weiter deutlich beobachten, dass bei einer Wasserwelle Wellenberg und Wellental nicht dieselbe Form haben: Der Wellenberg ist kürzer und steiler als das Wellental.
Bisher haben wir die Wellen danach unterschieden, wie sich die einzelnen Teilchen in dem Medium, in dem sich die Welle ausbreitet, bewegen.
Eine andere Möglichkeit der Einordnung von Wellen besteht in der Unterscheidung, wie sich die Welle im Raum ausbreitet. Eine Welle kann sich in einer Dimension wie z.B. eine Welle am gespannten Seil oder längs einer Schraubenfeder ausbreiten.
In der Natur treten sehr häufig aber auch mechanische Wellen auf, die sich in zwei Dimensionen wie z.B. Oberflächenwellen beim Wasser oder gar drei Dimensionen wie z.B. Schallwellen in Luft ausbreiten.
Bei den zwei- und dreidimensionalen Wellen werden wir im Folgenden noch zwei Grundformen zeigen.
Kreis- oder Kugelwellen
Kreiswellen entstehen z.B. wenn Wassertropfen ins Wasser oder durch einen kleinen Tupfer
Ebene Wellen
Ebene Wellen entstehen z.B. durch eine Störung der Wasseroberfläche mit einem Lineal. In großer Entfernung vom Erreger erscheinen auch Kreiswellen wie ebene Wellen.
Hinweise
- Die vollständige Simulation kannst du hier ausprobieren: Interferenz von Wasserwellen (Simulation von Phet)