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Versuche

Spannungsteiler unbelastet (Versuch mit Simulation)

Das Ziel des Versuchs

  • Demonstration des prinzipiellen Aufbaus und der Funktionsweise eines unbelasteten Spannungsteilers
Aufgaben Aufgaben

Mit einem Spannungsteiler kann man Spannungen bereitstellen, deren Werte zwischen nahezu \(0\,\rm{V}\) und der Spannung \(U_0\) einer vorhandenen elektrischen Quelle liegen.

Material
  • Elektrische (Strom-)Quelle mit einer regelbaren Gleichspannung bis z.B. \(12\,\rm{V}\)
  • Widerstände in verschiedenen Größen ab ca. \(10\,\rm{\Omega}\), belastbar bis ca. \(2\,\rm{W}\)
  • 3 Spannungsmesser, möglichst hochohmig
  • Steckbrett und Kabel
Aufbau und Durchführung

Ein Spannungsteiler besteht aus zwei in Reihe geschalteten Widerständen mit den Werten \(R_1\) und \(R_2\), die an eine elektrische Quelle mit der Spannung \(U_0\) angeschlossen werden.

Zur Untersuchung der Funktionsweise eines Spannungsteilers messen wir mit drei Spannungsmessern die Spannung \(U_0\) der elektrischen Quelle sowie die beiden Spannungen \(U_1\) und \(U_2\), die über den entsprechenden Widerständen abfallen.

Abb. 1 zeigt sowohl den Versuchsaufbau als auch den Schaltplan der Schaltung zur Untersuchung der Funktionsweise eines Spannungsteilers.

Die Simulation in Abb. 2 ermöglicht es dir, die Spannungen \(U_1\) und \(U_2\) in Abhängigkeit von der Spannung \(U_0\) und den Werten \(R_1\) und \(R_2\) der beiden Widerstände zu untersuchen.

  
  
  
  
©  W. Fendt 2006
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Abb. 2 Aufbau und Funktionsweise eines unbelasteten Spannungsteilers
Beobachtung
Aufgabe

Fülle mit Hilfe der Simulation in Abb. 2 die Wertetabelle Tab. 1a aus.

Bestätige dadurch, dass bei einem Spannungsteiler unabhängig von der Spannung \(U_0\) der folgende Zusammenhang gilt:\[\frac{U_1}{U_2}=\frac{R_1}{R_2}\]

Tab. 1a Wertetabelle mit einzelnen Messwerten
\(U_0\;\rm{in\;V}\) \(R_1\;\rm{in\;\Omega}\) \(R_2\;\rm{in\;\Omega}\) \(\frac{R_1}{R_2}\) \(U_1\;\rm{in\;V}\) \(U_2\;\rm{in\;V}\) \(\frac{U_1}{U_2}\)
\(8{,}0\) \(10\) \(10\)   \(4{,}0\) \(4{,}0\)  
\(4{,}0\) \(10\) \(10\) \(\frac{1}{1}\) \(2{,}0\)    
\(8{,}0\) \(10\)   \(\frac{1}{3}\)   \(6{,}0\)  
    \(10\) \(\frac{7}{1}\) \(7{,}0\)   \(\frac{7}{1}\)
\(10{,}0\) \(100\) \(400\)     \(8{,}0\)  
\(7{,}0\) \(200\)       \(5{,}0\) \(\frac{2}{5}\)
  \(200\) \(350\)   \(4{,}0\)   \(\frac{4}{7}\)

Lösung

Tab. 1b Wertetabelle mit allen Messwerten
\(U_0\;\rm{in\;V}\) \(R_1\;\rm{in\;\Omega}\) \(R_2\;\rm{in\;\Omega}\) \(\frac{R_1}{R_2}\) \(U_1\;\rm{in\;V}\) \(U_2\;\rm{in\;V}\) \(\frac{U_1}{U_2}\)
\(8{,}0\) \(10\) \(10\) \(\frac{1}{1}\) \(4{,}0\) \(4{,}0\) \(\frac{1}{1}\)
\(4{,}0\) \(10\) \(10\) \(\frac{1}{1}\) \(2{,}0\) \(2{,}0\) \(\frac{1}{1}\)
\(8{,}0\) \(10\) \(30\) \(\frac{1}{3}\) \(2{,}0\) \(6{,}0\) \(\frac{1}{3}\)
\(8{,}0\) \(70\) \(10\) \(\frac{7}{1}\) \(7{,}0\) \(1{,}0\) \(\frac{7}{1}\)
\(10{,}0\) \(100\) \(400\) \(\frac{1}{4}\) \(2{,}0\) \(8{,}0\) \(\frac{1}{4}\)
\(7{,}0\) \(200\) \(500\) \(\frac{2}{5}\) \(2{,}0\) \(5{,}0\) \(\frac{2}{5}\)
\(11{,}0\) \(200\) \(350\) \(\frac{4}{7}\) \(4{,}0\) \(7{,}0\) \(\frac{4}{7}\)
Erklärung
Aufgabe

Zeige rechnerisch, dass bei einem Spannungsteiler unabhängig von der Spannung \(U_0\) der folgende Zusammenhang gilt:\[\frac{U_1}{U_2}=\frac{R_1}{R_2}\]

Lösung

Da die beiden Widerstände in Reihe geschaltet sind, fließt durch sie ein Strom gleicher Stärke. Es gilt also zuerst einmal\[I_1 = I_2 \quad (1)\]Nach dem Gesetz von OHM gilt für die Spannungen \(U_1\) und \(U_2\), die über den Widerständen mit \(R_1\) bzw. \(R_2\) abfallen\[U_1 = R_1 \cdot I_1 \Leftrightarrow I_1 = \frac{U_1}{R_1} \quad(2)\]bzw.\[U_2 = R_2 \cdot I_2 \Leftrightarrow I_2 = \frac{U_2}{R_2} \quad(3)\]Wegen \((1)\) kann man nun die beiden rechten Seiten von \((2)\) und \((3)\) gleichsetzen und erhält für das Verhältnis der Spannungen\[\frac{U_1}{R_1} = \frac{U_2}{R_2} \Leftrightarrow \frac{U_1}{U_2} = \frac{R_1}{R_2}\]

Zeige rechnerisch, dass bei einem Spannungsteiler der folgende Zusammenhang gilt:\[U_1 = \frac{R_1}{R_1+R_2} \cdot U_0\]

 

Lösung

Da die beiden Widerstände mit den Werten \(R_1\) und \(R_2\) in Reihe geschaltet sind, beträgt ihr Gesamtwiderstand\[R_{\rm{ges}} = R_1+R_2 \quad (1)\]Bei angelegter Spannung \(U_0\) ergibt sich nach dem Gesetz von OHM für die Stromstärke \(I\) durch die beiden Widerstände\[U_0 = R_{\rm{ges}} \cdot I \Leftrightarrow I=\frac{U_0}{R_{\rm{ges}}} \quad (2)\]Ebenfalls nach dem Gesetz von OHM gilt für die Spannung \(U_1\) über dem Widerstand mit dem Wert \(R_1\)\[U_1 = R_1 \cdot I \quad (3)\]Setzt man \((1)\) in \((2)\) und dann das Ergebnis in \((3)\) ein, so erhält man für die Spannung \(U_1\)\[U_1 = R_1 \cdot I = R_1 \cdot \frac{U_0}{R_{\rm{ges}}} = R_1 \cdot \frac{U_0}{R_1+R_2} = \frac{R_1}{R_1+R_2} \cdot U_0\]

Ergebnis

Bei einem Spannungsteiler teilt sich die angelegte Spannung \(U_0\) im Verhältnis der Widerstandswerte auf, d.h. es gilt\[\frac{U_1}{U_2}=\frac{R_1}{R_2}\]Für die Teilspannungen \(U_1\) und \(U_2\) gilt deshalb\[U_1=\frac{R_1}{R_1+R_2} \cdot U_0\]bzw.\[U_2=\frac{R_2}{R_1+R_2} \cdot U_0\]Dies bedeutet, dass durch geeignete Auswahl der Widerstandswerte \(R_1\) und \(R_2\) die Spannung \(U_0\) beliebig aufgeteilt und somit z.B. an \(R_1\) jede Spannung zwischen \(0\,\rm{V}\) (für \(R_1 = 0\,\Omega\)) und \(U_0\) (für \(R_2 = 0\,\Omega\)) abgegriffen werden kann.

Aufgaben

Spannungsteiler unbelastet (Versuch mit Simulation)

Erarbeitungsaufgaben