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Geschichte

Henri Poincaré - Pionier der Chaostheorie

Der schwedische König Oscar II stellte eine Preisaufgabe, die zum Ziel hatte, die Stabilität des Sonnensystems zu beweisen. Der Preis ging an den französischen Mathematiker Henri Poincaré. Poincaré konnte die Stabilität nicht nachweisen, er zeigte jedoch, dass dieser Beweis nicht zu führen ist. Er kam zu dem Schluss, dass eine langfristige Verfolgung der Planetenbahnen praktisch unmöglich ist und sich die Planetenbewegung in großen Zeiträumen als chaotisch erweist.

Poincaré schrieb 1899:
"Eine sehr kleine Ursache, die wir nicht bemerken, bewirkt einen beachtlichen Effekt, den wir nicht übersehen können, und dann sagen wir, der Effekt sei zufällig. Wenn die Naturgesetze und der Zustand des Universums zum Anfangszeitpunkt exakt bekannt wären, könnten wir den Zustand dieses Universums zu einem späteren
Moment exakt bestimmen. Aber selbst wenn es kein Geheimnis in den Naturgesetzen mehr gäbe, so könnten wir die Anfangsbedingungen doch nur annähernd bestimmen. Wenn uns dies ermöglichen würde, die spätere Situation in der gleichen Näherung vorherzusagen – und dies ist alles, was wir verlangen – so würden wir sagen, dass das Phänomen vorhergesagt worden ist, und dass es Gesetzmäßigkeiten folgt.
Aber es ist nicht immer so; es kann vorkommen, dass kleine Abweichungen in den Anfangsbedingungen schließlich große Unterschiede in den Phänomenen erzeugen. Ein kleiner Fehler zu Anfang wird später einen großen Fehler zur Folge haben. Vorhersagen werden unmöglich, und wir haben ein zufälliges Ergebnis
."


Henri Poincaré 1854 -1912, franz. Mathematiker