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Ausblick

Radioaktiver Zerfall in logarithmischer Auftragung

In einer Ionisationskammer zerfällt Radon und der entstehende Ionisationsstrom wird aufgezeichnet. Das Versuchsergebnis ist in Abb. 1 dargestellt. Der etwas zittrige Verlauf der Kurve ist darauf zurück zu führen, dass der radioaktive Zerfall vom Zufall geprägt ist, das Zerfallsgesetz ist nur für sehr große Teilchenanzahlen richtig. Außerdem führen Instabilitäten bei der Messeinrichtung (z.B. Konstanz der Versorgungsspannung) auch zu Schwankungen im Ionisationsstrom.

Joachim Herz Stiftung
Abb. 1 Ionisationsstrom beim Zerfall von Radon im Laufe der Zeit

 

Mit Hilfe der Kurve lässt sich die folgende Wertetabelle aufstellen:

\(t\) in \(s\) 0 30 60 90 120 150 180 210 240
\(I\) in \(10^{-11}\,\rm{A}\) 3,35 2,42 1,65 1,10 0,75 0,52 0,37 0,23 0,17

Auftrag in einfach logarithmischer Form

Stellt man diese Messwerte mit Hilfe einer Tabellenkalkulationssoftware oder von speziellem Papier in einfach logarithmischer Form (halblogarithmisch) dar, so ergibt sich das in Abb. 2 gezeigte Bild:

Joachim Herz Stiftung
Abb. 2 Zerfall von Radon in einfach logarithmischer Auftragung

Man sieht, dass die Messpunkte bei einfach logarithmischer Auftragung auf einer fallenden Gerade liegen. Die Steigung der Gerade ist die sog. Zerfallskonstante: \[\begin{array}{l}I(t) = I(0) \cdot {e^{ - \lambda  \cdot t}} \Rightarrow \ln \left( {I(t)} \right) = \ln \left( {I(0)} \right) - \lambda  \cdot t \Rightarrow \lambda  = \frac{{\ln \left( {I(0)} \right) - \ln \left( {I(t)} \right)}}{t} = \frac{{\ln \left( {\frac{{I(0)}}{{I(t)}}} \right)}}{t}\\\lambda  = \frac{{\ln \left( {\frac{{3{,}35 \cdot {{10}^{ - 11}}A}}{{0{,}17 \cdot {{10}^{ - 11}}A}}} \right)}}{{240\,\rm{s}}} = 0{,}012\,\frac{1}{\rm{s}}\end{array}\]Für die Halbwertszeit gilt \[{t_{1/2}} = \frac{{\ln (2)}}{\lambda } \Rightarrow {t_{1/2}} = \frac{{\ln (2)}}{{0{,}012\,\rm{s}}} = 55{,}8\,\rm{s}\]