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Ausblick

Folgen des Treibhauseffekts

Die von verschiedenen Klimamodellen prognostizierte globale Temperaturerhöhung beträgt im Jahresmittel zwischen 1,5°C und 4,5°C. Dies erscheint im Vergleich zu den Temperaturschwankungen im Tages- bzw. Jahresverlauf nicht allzu hoch. Die Vergangenheit (z.B. Temperaturanstieg in Nordafrika vor 2000 Jahren macht Kornkammern Roms zu Trockenwüsten) lehrt jedoch, dass die Ökosysteme insbesondere einem relativ schnellen Temperaturanstieg nicht folgen können.

Im Folgenden sind einige Auswirkungen des anthropogenen Treibhauseffektes aufgeführt.
  • Verschiebung der Klimazonen
    In den feuchten Tropen wird mit einer Zunahme der Niederschläge gerechnet.
    Die subtropischen Trockenzonen werden sich polwärts um ca. 200 bis 300 km pro Grad Temperaturerhöhung polwärts ausdehnen (d.h. in die heute fruchtbaren Kornkammern in Südeuropa, USA, China und Südamerika).
  • Höhere Windgeschwindigkeiten, mehr Stürme und Stark-Niederschläge
    Höhere Temperaturen bedingen eine höhere Verdunstung des Wassers. Die in der Troposphäre freigesetzte Kondensationsenergie bewirkt eine Verstärkung des Luftdruckgefälles und damit der Windströmungen.
  • Existenzielle Bedrohung der Wälder
    Eine Temperaturerhöhung um mehrere °C innerhalb eines Jahrhunderts würde nach der großflächigen Vernichtung des Waldes in den Tropen (zur Landgewinnung) auch die Wälder in den gemäßigten und nördlichen Breiten bedrohen. Die Bäume, welche schon jetzt durch erhöhte UV- und Schadstoffeinwirkung gefährdet sind, würden den Klima-Stress und die aufkommenden Starkwinde nicht überleben. Eine Aufforstung mit angepassten Sorten hätte nur Sinn, wenn der Temperaturanstieg geringer als 1°C pro Jahrhundert ist.
  • Zunahme der Wetterextrema
    Die Variabilität des Wetters wird zunehmen, dabei werden Stark-Niederschläge und Dürreperioden, Hitze- und Kälteperioden hinsichtlich Dauer, Ausmaß und Häufigkeit zunehmen. Die großen Versicherungsgesellschaften, die über Naturkatastrophen genau Buch führen, können diese Vorhersagen bereits jetzt tendenziell bestätigen.
  • Gletscherrückgang
    Die Gletscher der Alpen ziehen sich massiv zurück. Sie stellen eine wichtige Wasserreserve für die Alpenregionen dar.
    Noch wesentlich gravierender könnte sich das Abschmelzen der nordpolaren Eisdecke, deren Dicke in den letzten 20 Jahren um ca. 40% abgenommen hat, auswirken. Der Golfstrom, eine wesentlicher Klimafaktor, lebt nämlich vom starken Temperaturunterschied zwischen den nördlichen und den äquatorialen Breiten. Wird der Temperaturunterschied geringer, kann dies den Fluss des Golfstroms verändern.

Aufnahme des gleichen
Gebiets in den Jahren
1985 und 2000

  • Abschmelzen des antarktischen Eisschildes
    Während das nordpolare, im Wasser schwimmende Eis bei steigenden Temperaturen rasch abschmelzen kann, ohne die Höhe des Meeresspiegels stark zu verändern, könnten die westantarktischen Schelfeise ins Meer gleiten und zu einem Anstieg des Meeresspiegels führen. Flach an das Meer abfallende Länder (z.B. Bangladesh, Ägypten, Holland) aber auch Inselstaaten wie die Malediven wären - wenigstens teilweise - in ihrer Existenz bedroht.