Direkt zum Inhalt

Aufgabe

Teewasser aus Schnee

Schwierigkeitsgrad: mittelschwere Aufgabe

fi:Käyttäjä:kompak, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Abb. 1 Hütte

Die Wasserleitung auf einer Selbstversorgerhütte ist zugefroren. Um Wasser für den Tee zu bekommen, füllt man vor der Hütte einen großen Topf mit \(V=5{,}0\,\ell\) randvoll mit Schnee. Der Schnee hat eine Temperatur von –14°C. Nun stellt man den Topf auf den Ofen und nach ca. einer Viertelstunde beginnt das Wasser bei 96°C zu sieden.

Daten: \(\rho_{\rm{Wasser}}=1{,}0\,\rm{\frac{g}{cm^3}}\); \(\rho_{\rm{Schnee}}=0{,}10\,\rm{\frac{g}{cm^3}}\); \(c_{\rm{Wasser}}=4{,}2\,\rm{\frac{J}{g\cdot {}^{\circ}C}}\); \(c_{\rm{Schnee}}=1{,}8\,\rm{\frac{J}{g\cdot {}^{\circ}C}}\); \(s_{\rm{Schnee}}=335\,\rm{\frac{J}{g}}\)

a)

Erläutere, warum das Wasser auf der Hütte nicht bei 100°C siedet.

b)

Skizziere qualitativ die Zeit-Temperatur-Kurve für den oben geschilderten Vorgang bis zum Sieden (dabei sollte die Skalierung der Temperaturachse schon genau sein).

c)

An das Wasser gibt der Ofen pro Minute \(25\,\rm{kJ}\) Energie ab. Berechne, wie lange es dauert, bis sich im Topf kein Schnee mehr befindet.

Lösung einblendenLösung verstecken Lösung einblendenLösung verstecken
a)
Joachim Herz Stiftung
Abb. 2 Zeit-Temperatur-Kurve

Die Siedetemperatur des Wassers nimmt mit dem Luftdruck ab. Da in größeren Höhen der Luftdruck niedriger als auf Normal-Null ist, siedet das Wasser bereits unter 100°C.

b)

Die Zeit-Temperatur-Kurve muss zwei Plateaus haben, bei ca. 0°C und bei ca. 96°C. Weiter muss die Steigung der Geraden bei negativen Temperaturen größer sein als die Steigung der Geraden bei positiven Temperaturen, da \(c_{\rm{Wasser}}>c_{\rm{Eis}}\) ist.

c)

Bestimmung der Masse des Schnees: \[ m = \rho_\text{Schnee} \cdot V_\text{Schnee} \quad \Rightarrow \quad m = 0{,}10 \cdot 5{,}0 \mathrm{\frac{kg}{\ell}} \cdot \mathrm{\ell} = 0{,}50\, \mathrm{kg} \] Zum Erwärmen des Schnees von –14°C auf 0°C benötigt man die Energie \(\Delta E_1\): \[ \Delta E_1 = c_\text{Schnee} \cdot m \cdot \Delta \vartheta \quad \Rightarrow \quad \Delta E_1 = 1{,}8 \cdot 0{,}50 \cdot [0\,^\circ\mathrm{C} - (-14\,^\circ\mathrm{C})] \mathrm{kJ} = 13\, \mathrm{kJ} \]

Zum Schmelzen des Schnees benötigt man die Energie \(\Delta E_2\): \[ \Delta E_2 = s \cdot m \quad \Rightarrow \quad \Delta E_2 = 335 \cdot 0{,}50\, \mathrm{kJ} = 168\,\mathrm{kJ}\] Bis kein Schnee mehr im Topf vorhanden ist, braucht man also ca. \(181\,\rm{kJ}\).

Da der Ofen \(25\,\rm{kJ}\) Energie pro Minute liefert, ergibt sich die Zeit, bis der gesamte Schnee geschmolzen ist, zu \[t=\frac{181\,\rm{kJ}}{25\,\rm{\frac{kJ}{min}}}=7{,}2\,\rm{min}\]

Grundwissen zu dieser Aufgabe

Wärmelehre

Innere Energie - Wärmekapazität