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Ausblick

Anteil erneuerbarer Energien

Noch ist der Beitrag der erneuerbaren Energien bei der Primärenergie für die BRD (2005) unter 5%. Bei der Strombereitstellung beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien dagegen schon etwa 10% und soll nach den Vorgaben der Bundesregierung bis zum Jahr 2020 auf 20% gesteigert werden.

Quelle: BMU

Die folgende Graphik zeigt, aus welchen Anteilen sich der Beitrag der erneuerbaren Energien zum Primärenergiebedarf zusammensetzt.

Quelle: BMU

Die Nutzung der erneuerbaren Energien vermeidet die Freisetzung von Luftschadstoffen und klimarelevanten Gasen. Ihr weiterer Ausbau ist deshalb ein unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Klimaschutzstrategie. Im Jahr 2005 betrug der gesamte energiebedingte Ausstoß des klimaschädlichen CO2 805 Millionen Tonnen (weltweit ca. 29 Milliarden Tonnen). Im Jahr 2005 konnten durch den Einsatz regenerativer Energien 84 Mio Tonnen CO2 vermieden werden. Die folgende Graphik zeigt, wie stark die einzelnen Bereiche der erneuerbaren Energien an der CO2-Vermeidung beteiligt waren.

Quelle: BMU

Die zeitlichen Trends für die Gesamtheit der erneuerbaren Energien (EE) wird in der folgenden Tabelle dargestellt. Dabei werden weitere Abkürzungen verwendet: EEV: Endenergie"verbrauch"; PEV: Primärenergie"verbrauch"

Quelle: BMU

Zeitliche Entwicklung der erneuerbaren Energien nach Bereichen

Die folgenden Informationen wurden weitgehend vom Bundesumweltministerium übernommen.

Quelle: BMU

Windenergie

Deutschland liegt inzwischen weltweit an der Spitze der Windenergienutzung und hat damit Dänemark abgelöst. Ende 2005 waren in Deutschland knapp 18000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 18.428 MW in Betrieb. Bezogen auf die gesamte installierte Leistung liegt Niedersachsen an der Spitze, gefolgt von Brandenburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Insgesamt wurden 2005 rd. 26,5 TWh Strom aus Windenergie erzeugt, ihr Anteil an der Strombereitstellung lag bei 4,3 %. Für die nächsten Jahre wird der Zubau neuer Anlagen an Land (Onshore-Anlagen) nicht mehr so rasant sein, da die gut geeigneten Standorte abnehmen. In Zukunft wird der Ausbau von Windenergieanlagen auf See eine wichtige Rolle spielen (Offshore-Anlagen). Man geht davon aus, dass bis 2030 auf See insgesamt 20.000 bis 25.000 Megawatt installiert werden. Insgesamt – an Land und auf See – soll die Windenergie dann ein Viertel zur gesamten Stromversorgung in Deutschland beisteuern (2005: 4,3%).

Quelle: BMU

Wasserkraft

Im Jahr 2005 wurden aus erneuerbarer Wasserkraft 21,5 TWh Strom erzeugt, ihr Anteil an der Strombereitstellung lag damit bei 3,5 %. Damit ist die Wasserkraft die zweitwichtigste erneuerbare Energiequelle zur Stromerzeugung nach der Windenergie. In Deutschland sind die Möglichkeiten den Beitrag des Wassers bei der Energiegewinnung zu erhöhen weitgehend auf Modernisierungsmaßnahmen beschränkt.

Quelle: BMU

Biomasse

Durch gesetzliche Maßnahmen konnte der Einsatz von Biomasse zur Verstromung deutlich gesteigert werden. Der Biomasse-Anteil bei der Stromerzeugung erreicht allerdings noch längst nicht den Beitrag der Windenergie. Jedoch ist zu Bedenken, dass bei der Bereitstellung der "Bioenergie" keine solch starken zeitliche Schwankungen auftreten wie bei der Windenergie.

Quelle: BMU

Biomasse

Der Beitrag der Biokraftstoffe ist in 2005 bezogen auf den gesamten Straßenverkehr zwar nur 3,6%. Sollten die Kraftstoffpreise aber weiter steigen, so ist mit einem weiterhin sehr starken Aufwärtstrend zu rechnen.

Quelle: BMU

Solarwärme - Solarthermie

Bei der Solarthermie wird die Strahlung der Sonne in Wärme umgesetzt, um Wasser oder Gebäude aufzuheizen. Ende 2005 waren in Deutschland ca. 7,2 Mio. m2 Kollektorfläche installiert.

Quelle: BMU

Solarstrom - Fotovoltaik

Aufgrund der deutlich verbesserten Vergütungssätze für Solarstrom nach dem Gesetz für erneuerbare Energien (EEG), hat die Aufstellung von Fotovoltaikanlagen stark zugenommen. In Deutschland sind Fotovoltaikanlagen mit rund. 1.500 MW Leistung in der Spitze am Netz, die 2005 etwa 1 Mrd. kWh Strom erzeugt haben. Dies entspricht einer Verdreifachung gegenüber 2003. Ihr Beitrag zur Stromerzeugung lag dennoch im Jahr 2005 nur bei ca. 0,16 %.

Blick in die Zukunft

Perspektiven bis 2020

Die Bundesregierung hat sich konkrete mittelfristige Ziele in der Energiepolitik gesetzt:

  • Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien bei der Primärenergie bis zum Jahr 2020 auf mindestens 10 % (2005: 4,7%) und danach kontinuierliche weitere Steigerung entsprechend der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie. Im Jahr 2050 sollen dann 50 % des Primärenergiebedarfs aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden.

  • Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf mindestens 12,5 % bis zum Jahr 2010 und mindestens 20 % bis zum Jahr 2020.

Quelle: BMU
  • Erhöhung des Anteils von Biokraftstoffen am Kraftstoffverbrauch auf 5,75 % bis zum Jahr 2010.

  • Parallel dazu wird versucht bei allen Umwandlungsprozessen Energie einzusparen (Energieeffizienzstrategie). Das Ziel ist, die Energieeffizienz der Volkswirtschaft bis 2020 gegenüber 1990 zu verdoppeln. Bei den Einsparbemühungen haben Gewerbe und Industrie bereits große Fortschritte gemacht. Sorgen bereiten dagegen der Verkehr und die privaten Haushalte. Bei den Haushalten dürfte das größte Einsparpotential in der Wärmedämmung liegen.

Perspektiven bis 2050

Die angestrebte Steigerung der erneuerbaren Energien bis 2020 wird sich deutlich auf die Emissionsbilanz Deutschlands auswirken. Bereits heute vermeidet ihr Einsatz jährlich rund 83 Mio. Tonnen Kohlendioxid, bis zum Jahr 2020 wird es gut das Doppelte sein. Bis zur Mitte diesen Jahrhunderts sollte jedoch eine Reduktion des gesamten energiebedingten CO2-Ausstoßes um 80 % gegenüber dem Niveau des Jahres 1990 erreicht werden. Diesen Empfehlungen nationaler und internationaler Experten soll die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung Rechnung tragen. Um das Ziel erreichen zu können, muss neben die Säule “gesteigerte Effizienz bei der Umwandlung und Nutzung von Energie” in gleichem Maße die Säule “erneuerbare Energien” treten.

Quelle: BMU