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Ausblick

Ölversorgung

Größter Anteil am Energiemix
Das Mineralöl stellt immer noch den größten Anteil (ca. 36 %) bei der Abdeckung des Primärenergiebedarfs der BRD dar, wenngleich sein Anteil laufend zurückgeht (in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts betrug sein Anteil in den alten Bundesländern um die 50%). Die Mineralölvorkommen in der BRD sind zu vernachlässigen, so dass wir nahezu 100% importabhängig sind.

Im Jahre 2001 benötigte Bayern etwa 21 Millionen Tonnen, die gesamte BRD ca. 115 Millionen Tonnen Rohöl.

Woher kommt das Öl und wohin geht es in Deutschland?
Während noch vor der ersten Ölkrise in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts der Löwenanteil der Erdöllieferungen aus dem nahen Osten kam, hat man nach diesen Lieferengpässen reagiert und sich auf mehrere (hoffentlich sicherere) Lieferanten gestützt. Der größte Teil des von der BRD importierten Erdöls kommt inzwischen aus Russland (vergleiche hierzu die nebenstehend Grafik). Um wenigstens für eine gewisse Zeit Engpässe überbrücken zu können, sind die Ölgesellschaften verpflichtet Erdölvorräte anzulegen, die mindestens 90 Tage reichen.

Das Öl wird mit großen Tankschiffen zu Häfen (z.B. Rotterdam, Triest) transportiert und von dort zum überwiegenden Anteil in Pipelines zu den Raffinieren gepumpt, wo es dann weiterverarbeitet wird.

Die folgende Karte gibt einen Überblick über Rohöl-Pipelines (rot) in der BRD und die Standorte von großen Raffinerien
(in den blau gezeichneten Pipelines werden bereits verarbeitete Mineralölprodukte transportiert)

Vielseitige Verwendbarkeit
Mineralöl ist vielseitig einsetzbar. Es dient als

  • Brennstoff für Kraftwerke bei der Dampferzeugung
  • Brennstoff für die Heizung in den Haushalten
  • Kraftstoff für eine Vielzahl von Verkehrsmitteln
  • Rohstoff für die Chemie- und Kunststoffindustrie

Erdöl reicht nicht mehr lange
Man geht heute davon aus, dass die weltweiten Erdölvorräte bei den heutigen Förder- und Verbrauchsbedingungen noch ca. 40 - 60 Jahre reichen (Reichweite). Es ist fraglich, ob es die Industrienationen in dieser Zeit schaffen ihren Energiehunger anderweitig zu decken. Während bei der Gewinnung von elektrischer Energie relativ einfach auf andere Energieträger wie z.B. Kohle ausgewichen werden kann, ist dies bei den Treibstoffen für Verkehrsmittel nicht ganz so einfach.

Hinweis:
Seit vielen Jahren wird vor der Endlichkeit der weltweiten Erdölvorräte gewarnt. Durch verfeinerte Methoden beim Aufspüren neuer Quellen entdeckte man aber immer weitere Lagerstätten. Wie die folgende Abbildung zeigt, scheint man aber jetzt langsam am Ende der Fahnenstage angekommen zu sein.


Entwicklung des Ölpreises
Die knapper werdenden Vorräte, aber auch der steigende weltweite Bedarf - insbesondere der Schwellenländer - hat zur Folge, dass der Ölpreis immer höher wird: