Direkt zum Inhalt

Ausblick

Kohleversorgung

Abfalllende Tendenz
Der Anteil der Kohle bei der Primärenergieversorgung der BRD ist über die Jahrzehnte geschrumpft. Im Jahr 2005 war der Anteil am Gesamtprimärenergiebedarf aber immerhin noch 24%. Die Kohle stellt den wichtigsten im Lande gewinnbaren Primärenergieträger dar. Steinkohle
Auf Grund der hohen Gestehungskosten im Inland und des relativ niedrigen Preises der Importkohle muss die Gewinnung von Steinkohle im Inland stark subventioniert werden. Nach Angaben des bayerischen Wirtschaftsministeriums sind die Steinkohlesubventionen mit über 100 € pro geförderter Tonne mehr als doppelt so hoch wie der Preis für Importkohle. Bisher war man der Meinung, dass die Kohlezechen zu erhalten sind, um die Versorgungssicherheit mit diesem vielseitig verwendbaren Primärenergieträger sicherzustellen. Da die staatlichen Beihilfen laut Gesetz von Jahr zu Jahr sanken, wurden weniger leistungsfähige Bergwerke geschlossen, so dass die Förderung heimischer Steinkohle laufend abnahm. Im Jahr 2005 wurden 62,8 Millionen Tonnen Steinkohle in der BRD verwendet. Nur noch 41% davon wurden im Inland gefördert. Nach Beschluss der Bundesregierung soll die Steinkohleförderung in Deutschland bis zum Jahr 2018 auslaufen.

Braunkohle

  • Im Gegensatz zur Steinkohle benötigt die Braunkohle keine Subventionen. Sie ist die einzige bedeutende heimische Energiequelle, die sich im Wettbewerb behaupten kann. Braunkohle wird fast ausschließlich in der inländischen Strom- und Fernwärmeerzeugung eingesetzt. Sie hat im Vergleich zur Steinkohle einen relativ niederen Heizwert (1g Steinkohl liefert 30kJ, 1g Braunkohle dagegen nur 20 kJ). Man braucht also zur Gewinnung von einer bestimmten Menge Energie deutlich mehr Braunkohle als Steinkohle. Um hohe Transportkosten zu vermeiden, baut man daher die Kraftwerke in unmittelbarer Nähe der Lagerstätten. Durch den Verbund von Tagebau und Kraftwerk bieten die Anlagen auf Braunkohlenbasis eine hohe Effizienz und ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit. Etwa ein Viertel des Strombedarfs der Bundesrepublik wird durch Braunkohle gedeckt.
  • Im Jahr 2005 wurden in der BRD 177,9 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert und damit der gesamte inländische Bedarf abgedeckt.

Braunkohle-Bagger

Situation bezüglich der Kohle in Bayern
Wegen der revier- und küstenfernen Lage und der damit verbundenen hohen Transportkosten, hat die Kohle in Bayern seit jeher einen relativ geringen Anteil an der Primärenergie. Dieser betrug im Jahr 2001 bei Steinkohle knapp 5 %, bei Braunkohle knapp 2 %. Drei Viertel der Kohle wurden in Elektrizitäts- und Fernheizwerken eingesetzt.

An welchen Standorten gibt es in Deutschland Kohle?

Steinkohle


Braunkohle

Importsteinkohle
Als bedeutendste Lieferregionen importierter Steinkohle haben sich in den letzten Jahren Polen und Südafrika herauskristallisiert, kleinere Beiträge erbringen Kohlenlieferungen aus den USA, Australien, Kolumbien und andere Staaten.

Verwendbarkeit

  • Brennstoff für Kraftwerke bei der DampferzeugungBrennstoff für die Heizung in den HaushaltenEinsatz der Kohle zur Reduktion von Eisen in HochöfenKohlevergasung zur Herstellung von Stadtgas
  • Kohleverflüssigung zur Herstellung von flüssigen Kraftstoffen
Kohlepreis
Steigt der Rohölpreis, so zieht auch der Kohlepreis auf den internationalen Märkten an. Allerdings bewegt sich der Preis je Tonne auf einem Niveau, dass deutsche Steinkohle ohne Subventionen (Staatszuschüsse) nicht konkurrenzfähig wäre.

Kohle reicht noch relativ langeDie förderfähigen Reserven wurden 2004 auf weltweit 783,1 Mrd. t SKE Kohle geschätzt. Davon entfallen 27 % auf die USA, 16 % auf Russland, 12 % auf China, 12 % auf Indien, 7 % auf die Europäische Union (EU-25) und ebenfalls 7 % auf Australien. Bei gleich bleibendem Verbrauch (2004: 3,8 Mrd. t SKE Kohle) könnte der Bedarf noch für etwa 206 Jahre gedeckt werden.In Deutschland lagern derzeit etwa 77 Mrd. t Braunkohle, von denen 53 % (ca. 41 Mrd. t) mit dem Stand der heutigen Technologie gewinnbar wären. Damit würden die Vorräte bei konstanter Förderung (2004: 181,9 Mill. t) noch für 225 Jahre ausreichen.