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Grundwissen

Lochkamera

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Das Bild bei einer Lochkamera steht auf dem Kopf und ist seitenverkehrt.
  • Wenn man das Loch vergrößert, wird das Bild zwar heller, dafür aber unschärfer.
  • Bildgröße \(B\) und Gegenstandsgröße \(G\) sowie Bildweite \(b\) und Gegenstandsweite \(g\) sind quotientengleich: \(\frac{B}{G}=\frac{b}{g}\).
Aufgaben Aufgaben

Bildentstehung

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Abb. 1 Bildentstehung bei einer Lochkamera

In Abb. 1 siehst du einen Gegenstand der Größe \(G\), der in der Gegenstandsweite \(g\) vor dem Loch einer Lochkamera steht. Dabei ist die Gegenstandsweite der Abstand vom Gegenstand zum Loch. Um die Bildentstehung nachzuvollziehen nimmt man modellhaft an, dass von jedem Punkt des Gegenstandes ein Lichtbündel ausgeht.

Jedoch passiert nur ein kleiner Teil dieses Lichtbündels das Loch der Kamera und trägt auf den Schirm, der sich in der Bildweite \(b\) hinter dem Loch befindet, zur Bildentstehung bei. Durch die geradlinige Ausbreitung entsteht auf dem Schirm ein Bild, das auf dem Kopf steht und seitenverkehrt ist.

Einfluss der Lochgröße

In Abb. 2 sind links die zum Bild beitragenden Lichtbündel von vier farbig unterschiedlichen Gegenstandspunkten dargestellt. Dabei ist das Loch der Lochkamera relativ klein. Rechts sind die gleichen Gegenstandspunkte eingezeichnet, das Loch der Lochkamera ist hier aber deutlich größer gewählt. Die Auswirkungen der Änderung des Lochdurchmessers kannst du an den Bildpunkten auf dem Schirm beobachten.

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Abb. 2 Links die Lichtwege bei kleinem Loch, rechts die Lichtwege bei größerem Loch.

Die durch die punktförmigen Lichtsender auf der Mattscheibe entstehenden Lichtflecke werden beim Vergrößern des Loches größer. Durch den vergrößerten Lichteinfall wird das Bild heller. Allerdings überlappen benachbarte Lichtflecke bei vergrößertem Loch stärker. Dadurch bekommt dein Auge den Eindruck eines unscharfen Bildes.

Strahlensatz bei der Lochkamera

Du kannst den Strahlensatz auch hier nutzen, um bei bekannter Gegenstandsgröße \(G\), bekanntem Gegenstandsabstand \(g\) und bekanntem Bildabstand \(b\) Aussagen über die Bildgröße \(B\) zu treffen. Das diese Gesetzmäßigkeiten auch bei der Lochkamera gültig sind, macht die folgende Animation deutlich:

Abbildungsgesetz bei der Lochkamera

Wir nutzen folgende Bezeichnungen:

\(B\): Bildgröße

\(G\): Gegenstandsgröße

\(b\): Bildweite

\(g\): Gegenstandsweite

Dann gilt:

Bei jeder Abbildung mit einer Lochkamera ist der Quotient aus Bildgröße \(B\) und Gegenstandsgröße \(G\) gleich dem Quotienten aus Bildweite \(b\) und Gegenstandsweite \(g\):\[\frac{B}{G} = \frac{b}{g}\]

Aufgabe

Ein 5 cm hoher Gegenstand steht 50 cm vor einer Lochkamera mit einer Bildweite von 10 cm. Welche Aussage über das Bild auf dem Schirm sind richtig?

Lösungsvorschläge

Lösung

Bilder einer Lochkamera stehen immer auf dem Kopf und sind seitenverkehrt. Die Bildhöhe kannst du berechnen mittels\[B=\frac{G}{g}\cdot b\qquad\Rightarrow\qquad B=\frac{5\,\rm{cm}}{50\,\rm{cm}}\cdot 10\,\rm{cm}=1\,\rm{cm}\]