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Geschichte

Wissen durch Schatten

(Auszug aus „Die Entdeckung des Schattens“ von Roberto Casati)

Hier kannst Du lesen, was die Menschheit u.a. durch Beobachten von Schatten herausgefunden hat:

Nicht datierbar:

Die Nacht ist der Schatten der Erde.

 

Nicht datierbar:

Der Mond ist eine Kugel, wie die geometrische Entwicklung seiner Phasen zeigt.

 

Nicht datierbar:

Die Mondfinsternisse werden durch den Schatten der Erde verursacht; eine Sonnenfinsternis entsteht, wenn sich der Mond zwischen Erde und Sonne schiebt.

 

Nicht datierbar:

Die Erde ist nicht flach, wie die unterschiedliche Länge der Schatten am Mittag ein und des selben Tages auf verschiedenen Breitengraden zeigt.

 

Nicht datierbar:

Die Tatsache, dass die Schatten von einer Sonnenwende zur nächsten kürzer beziehungsweise länger werden, beweist, dass die scheinbare Bahn der Sonne am Himmel gegen die Umlaufbahn der Sterne geneigt ist; dies erklärt die Jahrszeiten.

 

Ca. 500 v.Chr.:

Der Mond nimmt nicht wirklich ab und zu, sondern wird von der Sonne beleuchtet.

 

Aristoteles, (384-322 v.Chr.):

Der Schatten der Erde auf dem Mond während der Mondfinsternis beweist, dass die Erde kugelförmig und größer als der Mond ist.

 

Eratosthenes, (273-192 v: Chr.):

Der Vergleich zwischen den Schatten an zwei Punkten auf dem selben Breitengrad ermöglicht die Bestimmung des Erdumfangs: er beträgt 250000 Stadien ( ein Stadion ist 157,5m ), also circa 40 000 km.

 

Hipparch, (zweite Hälfte des zweiten Jhdt. v.Chr.):

Der Mond ist im Schnitt 67 Erdradien von der Erde entfernt, die Sonne ist im Schnitt mindestens 490 Erdradien von der Erde entfernt.

 

Theon von Alexandria, (380 nach Chr.):

Die Geometrie der Schatten müsste beweisen, dass das Licht sich geradlinig ausbreitet.

 

Galilei, 1610:

Die Schatten der aufgehenden Sonne auf dem Mond zeigen eine unebene Oberfläche. Seiner Beschaffenheit nach unterscheidet sich der Mond also nicht sehr von der Erde.

 

Galilei, 1610:

Die Berge auf dem Mond sind bis zu achttausend Meter hoch.

 

Galilei, 1610:

Die Venus leuchtet nicht aus eigener Kraft.

 

Gassendi, 1616:

Die Silhouette des Merkur, beobachtet während des Planetendurchgangs vor der Sonne, zeigt, dass Merkur nur ein Sechstel der bisher vermuteten Größe aufweist.

 

Campani, 1664:

Die Schatten zeigen, dass die bizarre Form des Saturn auf die Ringe zurückzuführen ist, die ihn umgeben.

 

Roemer, 1676: Die Verzögerungen bei den Verfinsterungen der Jupitermonde, beobachtet zu verschiedenen Zeiten des Jahres, zeigen, dass das Licht sich mit endlicher Geschwindigkeit ausbreitet, und erlauben die Berechnung der Lichtgeschwindigkeit.