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Geschichte

Thomas YOUNG (1773 - 1829)

[Public Domain], via Wikimedia Commons Thomas Lawrence, G. Adcock
Abb. 1 Thomas Young (1773-1829)

Thomas Young wird am 13. Juni 1773 in Milverton (England) als zehntes Kind einer Quäkerfamilie geboren. Als Frühentwickler konnte er bereits mit zwei Jahren lesen.

Von 1782 - 1787 besuchte Young ein Pensionat. Hier fiel er schnell durch seine überdurchschnittliche Auffassungsgabe auf. Er erlernte zwölf Sprachen und das naturwissenschaftliche Arbeiten. Das Mikroskop für seine naturwissenschaftlichen Studien baute er selbst.

Nach privaten Studien begann Young 1792 in London ein Medizinstudium, das er 1794 Edinburgh fortsetzte. In diesem Jahr veröffentlichte er eine Arbeit über die Akkomodation des Auges. Er erkannte, dass die scharfe Abbildung unterschiedlich entfernter Gegenstände auf der Netzhaut durch unterschiedliche Krümmung der Augenlinse erreicht wurde.

1795 ging Young nach Göttingen und promovierte dort.

Young war durch die Zuwendungen eines Onkels finanziell unabhängig, trotzdem eröffnete er 1799 eine Arztpraxis in London. Sein Hauptinteresse galt jedoch der Forschung und so geht auf ihn z.B. die Erklärung der Ursachen des Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) zurück.
Auch die Farbwahrnehmung des menschlichen Auges war Gegenstand der Forschungen von Th. Young. Er erkannte, dass die Netzhaut drei verschiedene Rezeptoren besitzt (für rot, blau und grün) enthält, welche für das Farbensehen verantwortlich sind. Auf Young und Helmholtz geht die trichromatische Theorie zurück.

Im Jahre 1801 - Young war bereits Professor für Naturphilosophie an der Royal Institution - begann Young eine Reihe von Experimenten zur Interferenz von Licht. Dabei konnte er seine Erfahrungen an mechanischen Wellen (Schall- und Wasserwellen) gewinnbringend auf das Licht übertragen:
"But if the elevations of one series are so situated as to correspond to the depressions of the other, they must exactly fill up those depressions, and the surface of the water must remain smooth. . . Now, I maintain that similar effects take place whenever two portions of light are thus mixed; and this I call the general law of the interference of light."
Mit seinen Interferenzexperimenten verhalf Young der Wellenvorstellung vom Licht gegenüber der Korpuskulartheorie Newtons zum Durchbruch. Es gelang ihm die Farben dünner Schichten (z.B. von Seifenblasen oder Ölfilmen auf Wasser) zu erklären und die Größenordnung der Lichtwellenlänge abzuschätzen.

Vielfältige Interessen

Ptolemaios V. [Public domain], via Wikimedia Commons
Abb. 2 Stein von Rosetta

Die vielfältigen Interessen und Begabungen Youngs zeigen sich auch in anderen Bereichen:
Ab 1814 beschäftigte er sich intensiv mit der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen, die ihm - zusammen mit anderen Wissenschaftlern - an dem von Napoleon aus Ägypten gebrachten Stein von Rosetta gelang.

Hinweis:

Auf dem Stein von Rosetta befand sich ein Text, der sowohl mit Hieroglyphen als auch in griechischer Schrift verfasst war.

Im Mai des Jahres 1829 stirbt Thomas Young in London. Auf seinem Grabstein steht: "...a man alike eminent in almost every department of human learning." (deutsch: . . .ein Mann gleichsam bedeutend in fast jedem Gebiet menschlichen Lernens"