Kräfte bei konstanter Geschwindigkeit
Damit du beim Radfahren mit konstanter Geschwindigkeit \(v\) fahren kannst, musst du auf gerader Straße gerade so viel Kraft aufwenden, dass du den Radwiderstand \(F_{\rm{Rad}}\), der aus der Rollreibung \(F_{\rm{RR}}\) und dem Reibungswiderstand \(F_{\rm{R}}\) von Lagern und Kette zusammensetzt, sowie den Luftwiderstand \(F_{\rm{L}}\) gerade ausgleichst. Bei einem Musterradler Richard, dessen Masse mit Fahrrad \(m=90\,\rm{kg}\) beträgt, ist der Radwiderstand \(F_{\rm{Rad}}=4\,\rm{N}\) (genauere Infos dazu findest du auf der Seite Reibungskräfte beim Fahrradfahren.
Kräfte beim Beschleunigen
Will unser Musterradler Richard nun z.B. in der Zeit \(\Delta t=5{,}0\,\rm{\>s}\) seine Geschwindigkeit gleichmäßig von \(0\,\frac {\rm {km}} {\rm {h}}\) auf \(36\,\frac {\rm {km}} {\rm {h}}\) erhöhen, so muss er eine zusätzliche Kraft aufbringen. Die Änderung \(\Delta v\) seiner Geschwindigkeit beträgt hier \(\Delta \rm{v} = 10\, \frac {\rm {m}} {\rm {s}} - 0 \frac {\rm {m}} {\rm {s}} = 10 \frac {\rm {m}} {\rm {s}}\)). Daher braucht der Radfahrer dazu die beschleunigende Kraft \[F = m \cdot \frac{{\Delta v}}{{\Delta t}}\] \[\Rightarrow F = 90\,\rm{kg} \cdot \frac{{10\,\rm{\frac{m}{s}}}}{{5{,}0\,\rm{s}}} = 180\,\rm{N}\]
Diese zur Beschleunigung notwendige Kraft \(F\) deutlich höher ist als die Radwiderstandskraft \(F_{\rm{Rad}}\) für die gleiche Person mit \(F_{\rm{Rad}}=4{,}0\,\rm{N}\). Und dabei ist in der gesamten Rechnung der zunehmende Luftwiderstand \(F_{\rm{L}}\) noch nicht berücksichtigt. In der Praxis müsste der Radfahrer also eine noch größere Kraft aufbringen, um diese Beschleunigung zu erreichen.