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Ausblick

RÖNTGEN-Computertomographie

Bei der Computer-Tomographie (CT) handelt es sich um ein spezielles Röntgenverfahren, das Querschnittsbilder verschiedener Körperabschnitte anfertigt. Das Verfahren wurde 1972 von dem südafrikanisch-US-amerikanischen Physiker Allan McLeod CORMACK (1924 - 1998) und dem britischen Ingenieur Godfrey Newbold HOUNSFIELD (1919 - 2004) entwickelt, die für ihre Entwicklung 1979 den Nobelpreis für Medizin erhielten.

Tomographie (griech.: tomos = Schicht) bedeutet Darstellung in Schichten oder Scheiben, in diesem Fall Schichten des Körpers oder eines Körperabschnittes. Bei einer normalen Röntgenaufnahme überlagern sich die Schatten verschiedener Gewebe, die hintereinander im Strahlengang gelegen sind und daher auf einer Stelle des Films zusammen abgebildet werden. Die Schichttechnik, die den Körper optisch in Querscheiben von weniger als 1 cm Dicke "zerlegen" kann, ist hier im Vorteil, da solche Überlagerungseffekte wegfallen. Auch sehr geringe Dichteunterschiede in den Organen selbst oder zwischen den einzelnen Organen werden in der CT erkennbar.

Abb. 3 Aufbau und Funktionsweise eines RÖNTGEN-Computertomographen

 

 

Der Patient nimmt auf einer Liege Platz und wird so weit in die Trommel gefahren, bis der zu untersuchende Körperteil an der richtigen Stelle liegt. Genau gegenüber der Röntgenröhre (120-150kV) befindet sich eine Vielzahl (500 - 1000) von Sensoren (Detektoren), die das durch den Körper abgeschwächte Signal empfangen, elektronisch aufbereiten und einem Computer zur Auswertung weiterleiten. Im Anschluss daran dreht sich die Röntgenröhre (rot) samt gegenüberliegender Detektoren (blau) geringfügig um den Patienten weiter. Der beschriebene Vorgang wiederholt sich. Auf diese Weise werden verschiedene Ansichten (Projektionen) derselben Schicht erzeugt und im Computer zu einem Graustufen-Bild umgerechnet.

Dieses Bild kann auf einem Bildschirm oder auf einem Röntgenfilm betrachtet und ausgewertet werden. Moderne CT- Geräte sammeln in einer einzigen Sekunde etwa eine Million Werte und haben das Bild durch Berechnung von 512 Zeilen à 512 Bildpunkte schon Sekunden später rekonstruiert.
Im Vergleich zum üblichen Röntgenbild ist das CT-Bild übersichtlicher, da der Arzt dank der besseren Kontrastabstufung zwischen den verschiedenen Gewebearten wie Knochen, Muskel oder Fett unterscheiden kann. Dieser Umstand kann durch Spritzen oder Trinken von Kontrastmitteln noch verbessert werden.
Beim CT wird also nur eine Schichtebene abgebildet, die dementsprechend nicht von anderen Schichten überlagert wird.
Die Spiral-Computer-Tomographie ist eine moderne Weiterentwicklung der Computertomographie. Hier dreht sich die Röntgenröhre spiralförmig und kontinuierlich um den Patienten, wobei größere Körperabschnitte fortlaufend dargestellt und zu einem dreidimensionalen Bild aufgebaut werden können.

Auch auf dem Gebiet der Röntgen-Computertomographie sind seit dem ersten Einsatz große Fortschritte erzielt worden, wie ein Vergleich der folgenden Bilder zeigt:


Schichtbild vom menschlichen
Gehirn im Jahr 1975


neueres Schichtbild vom
menschlichen Gehirn


3D-Aufnahme Gehirn mit Bereichsfärbung

Trotz aller Fortschritte hat man mit dem CT jedoch noch nicht den Grad der Auflösung erreicht, der mit einer normalen Filmaufnahme möglich ist.
Außerdem ist aufgrund der längeren Bestrahlungszeit beim CT auch die Strahlenbelastung in der Regel höher als bei einer "normalen" Aufnahme (ca. Faktor 10). Bei einer CT-Untersuchung des Schädels ist der Patient demnach Belastungen von drei Millisievert (abgekürzt mSv) ausgesetzt, bei einer Wirbelsäulenuntersuchung sind es sieben mSv und eine Untersuchung des Bauchraumes ist mit 20 mSv effektiver Dosis angegeben.