Direkt zum Inhalt

Aufgabe

Prinzip des Sehvorgangs

Schwierigkeitsgrad: leichte Aufgabe

Schon im Altertum machten sich Naturforscher wie zum Beispiel PYTHAGORAS (ca. 570-480 v. Chr.) oder PTOLEMÄUS (ca. 100-160 n. Chr.) Gedanken darüber, wie wir Menschen die Welt um uns herum überhaupt sehen können. Die folgenden Animationen zeigen verschiedene Vorstellungen vom Sehvorgang.

  • Grundschüler sagen oft „Licht macht hell“ (Abb. 1 Lisa).
  • 10-12 jährige Schüler sagen manchmal „Licht ermöglicht den Gegenstand zu sehen, weil es den Gegenstand beleuchtet" (Abb. 2 Akin).
  • PYTHAGORAS erklärte sich den Sehvorgang folgendermaßen: Vom Auge gehen heiße Sehstrahlen aus, die von den kalten Körpern dann „zurückgedrängt“ werden (Abb. 3 PYTHAGORAS).
  • PTOLEMÄUS vermutete zweierlei Strahlen, durch deren Zusammenwirken das Sehen erst möglich wird – die Sehstrahlen, die vom Auge ausgehen, und die Lichtstrahlen, die von Lichtquellen ausgehen (Abb 4 PTOLEMÄUS).
a)

Erläutere zu jeder der vier Vorstellungen (Abb 1.1 bis 1.4), was an ihr zwar richtig, warum sie aber nicht vollständig ist. Gib z.B. jeweils eine Situation an, in der diese Vorstellung nicht funktionieren kann.

b)
Joachim Herz Stiftung
Abb. 2 Moderne Vorstellung des Sehvorgangs

Die nebenstehende Grafik zeigt, wie wir uns den Sehvorgang heute vorstellen.

Beschreibe die moderne Vorstellung des Sehvorgangs. Gehe insbesondere darauf ein, worin sich diese Vorstellung von den oben gezeigten unterscheidet.

Lösung einblendenLösung verstecken Lösung einblendenLösung verstecken
a)

zu Abb. 1.1 Lisa: Richtig ist, dass Licht nötig ist, um einen Gegenstand sehen zu können. Aber das Licht muss auf den Gegenstand, den man sehen will, auch fallen, und man muss auch in Richtung des Gegenstandes blicken, um ihn sehen zu können.

zu Abb. 1.2 Akin: Richtig ist, dass Licht auf den Gegenstand, den man sehen will, auch fallen muss. Aber man muss auch in Richtung des Gegenstandes blicken, um ihn sehen zu können.

zu Abb. 1.3 PYTHAGORAS: Richtig ist, dass man in die Richtung eines Gegenstandes blicken muss, um ihn sehen zu können. Aber man benötigt auch Licht zum Sehen, denn sonst könnte man ja auch im Dunkeln sehen.

zu Abb. 1.4 PTOLEMÄUS: Richtig ist, dass man in die Richtung eines Gegenstandes blicken muss, um ihn sehen zu können, und dass Licht auf den Gegenstand, den man sehen will, auch fallen muss. Aber noch niemand konnte Sehstrahlen, die vom Auge ausgehen, beobachten. Eine Kamera sendet bestimmt keine Sehstrahlen aus; trotzdem kann man mit ihr Bilder aufnehmen.

b)

Man kann einen Gegenstand nur dann sehen, wenn Licht auf diesen Gegenstand fällt (oder bei einer Lampe von diesem Gegenstand selbst ausgeht), von diesem Gegenstand zurückgeworfen (gestreut) wird und Strahlen des gestreuten Lichts dann in unser Auge treffen. Der Unterschied dieser Vorstellung zu den anderen ist, dass das Licht in unser Auge fallen muss.

Grundwissen zu dieser Aufgabe

Optik

Lichtausbreitung