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Aufgabe

Geschwindigkeitsmessung mit dem VENTURI-Rohr

Schwierigkeitsgrad: schwere Aufgabe

CC-BY-NC 4.0 / Benedikt Flurl, Joachim Herz Stiftung
Abb. 1 VENTURI-Rohr zur Geschwindigkeitsmessung

Mit einem VENTURI-Rohr mit den Rohrdurchmessern \(d_1=30\,\rm{mm}\) und \(d_2=20\,\rm{mm}\) wird in einem Luftstrom eine Druckdifferenz von \(\Delta p=200\,\rm{Pa}\) gemessen.

Berechne die Strömungsgeschwindigkeit \(v_1\).

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Zuerst einmal liefert die Kontinuitätsgleichung für inkompressible Fluide\[{A_1} \cdot {v_1} = {A_2} \cdot {v_2}\]mit \({A_1} = \pi  \cdot r_1^2 = \pi  \cdot {\left( {\frac{{{d_1}}}{2}} \right)^2} = \pi  \cdot \frac{{{d_1}^2}}{4}\) bzw. \({A_2} = \pi  \cdot \frac{{{d_2}^2}}{4}\)\[\pi  \cdot \frac{{{d_1}^2}}{4} \cdot {v_1} = \pi  \cdot \frac{{{d_2}^2}}{4} \cdot {v_2} \Leftrightarrow {d_1}^2 \cdot {v_1} = {d_2}^2 \cdot {v_2}\]Auflösen nach \(v_2\) und Einsetzen der gegebenen Werte liefert\[{v_2} = \frac{{{d_1}^2}}{{{d_2}^2}} \cdot {v_1} \Rightarrow {v_2} = \frac{{{{\left( {30\,{\rm{mm}}} \right)}^2}}}{{{{\left( {20\,{\rm{mm}}} \right)}^2}}} \cdot {v_1} = \frac{9}{4} \cdot {v_1} \quad(1)\]Die BERNOULLI-Gleichung für das VENTURI-Rohr lautet\[\frac{1}{2} \cdot \rho \cdot v_1^2+p_1=\frac{1}{2} \cdot \rho \cdot v_2^2+p_2\]Umformen liefert\[\begin{eqnarray}\frac{1}{2} \cdot \rho  \cdot v_1^2 + {p_1} &=& \frac{1}{2} \cdot \rho  \cdot v_2^2 + {p_2}\\\frac{1}{2} \cdot \rho  \cdot v_2^2 - \frac{1}{2} \cdot \rho  \cdot v_1^2 = {p_1} - {p_2} &=& \Delta p\\\frac{1}{2} \cdot \rho  \cdot \left( {v_2^2 - v_1^2} \right) &=& \Delta p\end{eqnarray}\]Nutzt man nun Gleichung \((1)\), so ergibt sich\[\frac{1}{2} \cdot \rho  \cdot \left( {{{\left( {\frac{9}{4} \cdot {v_1}} \right)}^2} - v_1^2} \right) = \frac{1}{2} \cdot \rho  \cdot \frac{{65}}{{16}} \cdot v_1^2 = \Delta p\]Auflösen nach \(v_1\) und Einsetzen der gegebenen Werte liefert\[{v_1} = \sqrt {\frac{{2 \cdot \Delta p}}{{\frac{{65}}{{16}} \cdot \rho }}}  \Rightarrow {v_1} = \sqrt {\frac{{2 \cdot 200\,{\rm{Pa}}}}{{\frac{{65}}{{16}} \cdot 1{,}2\,\frac{{{\rm{kg}}}}{{{{\rm{m}}^3}}}}}}  = 9{,}1\,\frac{{\rm{m}}}{{\rm{s}}}\]In unserer Herleitung haben wir nicht berücksichtig, dass sich bei Gasen bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten oder Temperaturen die Dichte ändern kann. Dann wird die Herleitung komplizierter, das Prinzip bleibt aber gleich.

Grundwissen zu dieser Aufgabe

Mechanik

Strömungslehre