Überall wo Seile verwendet werden, verwendet man Knoten, in der Schifffahrt, beim Bergsteigen, beim technischen Hilfswerk und bei den Pfadfindern und in verschiedenen Handwerksberufen. Knoten haben alle eins gemeinsam:
Das Seil erzeugt im Knoten durch seine Zugkraft eine Normalkraft zwischen den Seilstücken, so dass bei größerem Zug auch die Normalkraft auf die Seilteile steigt und damit auch die maximale Haftkraft zwischen den Seilteilen.
Da die maximale Haftkraft zur Normalkraft proportional ist und die Normalkraft zur Zugkraft proportional ist, ist auch die Haftkraft zur Zugkraft proportional. Deshalb rutscht der fachgerechte Knoten bei großer Last nicht, ist aber bei geringer Last wieder leicht lösbar.
Im folgenden werden die wichtigsten Knoten gezeigt, durch Pfeile hingewiesen, wo die zusammenpressenden und große Haftung bewirkenden Normalkräfte im Knoten auftreten und eine Animation angeboten, nach der man die Knoten selbst machen kann.
Der Kreuzknoten (auch Weberknoten oder Samariterknoten genannt) dient zur Verbindung gleichstarker Seilenden. Er ist wenig geeignet für dauerhafte Verbindungen mit häufigen Lastwechseln.
Der Schotstek (auch gekreuzter Weberknoten oder Hinterstich genannt) dient zur dauerhaften Verbindung zweier Seilenden. Dabei kann eines dünner (rot) und eines dicker (blau) sein.
Der doppelte Schotstek ist eine abgesicherte Variante des Schotsteks und dient wie dieser zur dauerhaften Verbindung zweier Seilenden. Dabei kann eines dünner (rot) und eines dicker (blau) sein.
Der Fischerknoten (auch Spierenstich oder Anglerknoten genannt) ist eine sehr einfache und dauerhafte Verbindung zweier gleichstarker Seilenden.
Der Palstek (auch Rettungsschlinge genannt) dient dazu, eine feste, nicht zusammenziehbare Schlinge zu erstellen.
Der Webeleinstek (auch Mastwurf genannt) dient dazu, ein Seilende an einem Pfahl zu befestigen, ohne dass es den Pfahl hinunterrutscht.
Der Stopperstek (auch Prusikknoten oder Rollstek genannt) dient dazu, ein Seilende an einem strammen anderen Seil so zu befestigen, dass es nicht in Zugrichtung (roter Pfeil) längs dieses straffen Seils rutscht. Ist keine Last auf dem Seil, kann man es leicht längs dem strammen Seil verschieben.
Der Zimmermannsschlag (auch Balkenstek genannt) dient dazu, ein Seilende an einem Pfahl zu befestigen, um diesen zu ziehen.
Der Rundtörn mit zwei halben Schlägen (auch Prusisknoten oder Rollstek genannt) dient dazu, ein Seilende an einem Pfahl oder Ring festzumachen.
Die Trompete (auch Verkürzungsstek genannt) dient dazu, ein zu langes Seil zu verkürzen ohne es zu zerschneiden. Er hält nur unter Spannung.
Der Achtknoten (auch Brezelknoten genannt) dient dazu, ein Seilende gegen Durchrutschen durch eine Rolle oder Öse zu sichern.