Ein Auto anzuhalten ist etwa das gleiche wie einen Stein hochzuwerfen. Auf den Wagen wirkt eine konstante Anhaltekraft, die von den Bremsen geliefert wird. Auf den Stein wirkt ebenfalls eine konstante Anhaltekraft, die von der Schwerkraft (Gravitation) geliefert wird. Um zu erkennen, wie sich ein Stein verhält, wenn er aufwärts geworfen wird, machen Sie einen Film davon, wie er herabfällt, und lassen Sie diesen Film in Ihrem Kopf rückwärts ablaufen. Um die Geschwindigkeit eines fallenden Steins zu verdoppeln, muß seine Fallzeit verdoppelt werden. Der Grund liegt in der Formel
\[v = a \cdot t\]
Bei doppelter Fallzeit vervierfacht sich aber die Fallstrecke. Der Grund hierfür liegt in der Formel
\[s = \frac{1}{2} \cdot a \cdot {t^2}\]
Das bedeutet, wenn Sie den Stein mit doppelter Geschwindigkeit hochwerfen, hat er die doppelte Steigzeit und erreicht die vierfache Höhe.
Das Auto verhält sich genauso. Fährt es mit \(20\frac{{{\rm{km}}}}{{\rm{h}}}\), ist der Bremsweg viermal so lang wie bei \(10\frac{{{\rm{km}}}}{{\rm{h}}}\), also \(4\rm{m}\). Das ist wohl eines der wichtigsten Ergebnisse für Sie privat: Wenn Sie die Geschwindigkeit eines Autos verdoppeln, verdoppelt sich die Bremszeit, aber die Bremsstrecke vervierfacht sich - und die Strecke, nicht die Zeit bestimmt, ob Sie einen Unfall haben oder nicht.