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Versuche

Betrag der Zentripetalbeschleunigung mit Bahngeschwindigkeit (Simulation mit Versuchsanleitung)

Das Ziel der Simulation

Die Simulation ermöglicht die Untersuchung des Betrags der Zentripetalbeschleunigung, die ein Körper während einer gleichförmigen Kreisbewegung erfährt, in Abhängigkeit von den relevanten Parametern.

Aufgaben Aufgaben
Aufbau und Durchführung
Bahngeschwindigkeit
v
Bahnradius
r
HTML5-Canvas nicht unterstützt!
Abb. 1 Prinzipieller Aufbau, Durchführung und Beobachtungen des Experimentes zur Untersuchung des Betrags der Zentripetalbeschleunigung, die ein Körper erfährt, wenn er sich gleichförmig auf einer Kreisbahn bewegt, in Abhängigkeit von den relevanten Parametern

Die Simulation in Abb. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau, die Durchführung und die Beobachtung des Versuchs.

Du siehst dort zuerst einmal nur einen ruhenden Körper (violett). Wenn du die Animation mit dem Startknopf startest, bewegt sich der Körper gleichförmig auf einer Kreisbahn. Während der Bewegung siehst du den Kraftpfeil der Zentripetalbeschleunigung \(\vec a_{\rm{ZP}}\) (rot), die der Körper während seiner Bewegung erfährt.

Mit den Schiebereglern kannst du

  • die Bahngeschwindigkeit \(v\) und
  • den Bahnradius \(r\)

in bestimmten Grenzen verändern. Darunter wird der Betrag \(a_{\rm{ZP}}\) der Zentripetalbeschleunigung (rot) angezeigt, so dass du den Einfluss der verschiedenen Größen auf den Beschleunigungsbetrag \(a_{\rm{ZP}}\) beobachten kannst.

Mit den beiden Checkboxen kannst du dir die Spur des Körpers und ein Koordinatensystem anzeigen lassen.

Die folgenden Aufgaben führen dich systematisch durch die Untersuchung der Abhängigkeit des Beschleunigungsbetrags \(a_{\rm{ZP}}\) von den relevanten Parametern.

1. Teilversuch: Untersuchung der Abhängigkeit des Beschleunigungsbetrags \(a_{\rm{ZP}}\) von der Bahngeschwindigkeit \(v\)

Im erstenen Teilversuch halten wir den Bahnradius \(r\) konstant, verändern die Bahngeschwindigkeit \(v\) und beobachten den Beschleunigungsbetrag \(a_{\rm{ZP}}\).

Beobachtung
Aufgabe

Halte  \(r = 2{,}0\,\rm{m}\) konstant.

Vervollständige mit Hilfe der Simulation die folgende Wertetabelle.

Tab. 1a Wertetabelle ohne Messwerte
\(v\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}}\) \(0{,}0\) \(1{,}5\) \(3{,}0\) \(4{,}5\) \(6{,}0\) \(7{,}5\) \(9{,}0\)
\(a_{\rm{ZP}}\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}^2}\)              

Lösung

Tab. 1b Wertetabelle mit Messwerten
\(v\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}}\) \(0{,}0\) \(1{,}5\) \(3{,}0\) \(4{,}5\) \(6{,}0\) \(7{,}5\) \(9{,}0\)
\(a_{\rm{ZP}}\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}^2}\) \(0\) \(1\) \(5\) \(10\) \(18\) \(28\) \(41\)
Auswertung
Aufgabe

Stelle die Messwerte in einem \(v\)-\(a_{\rm{ZP}}\)-Diagramm dar.

Werte das Diagramm aus.

Lösung

Joachim Herz Stiftung
Abb. 2 Darstellung der Messwerte in einem \(v\)-\(a_{\rm{ZP}}\)-Diagramm. Zusätzlich eingezeichnet ist die durch Potenzregression bestimmte Ausgleichskurve.

Das Diagramm in Abb. 2 lässt vermuten, dass bei konstantem \(r\) der Beschleunigungsbetrag \(a_{\rm{ZP}}\) quadratisch mit der Bahngeschwindigkeit \(v\) ansteigt. Eine Potenzregression liefert als Funktionsgleichung der Ausgleichskurve im Rahmen der Messgenauigkeit\[a_{\rm{ZP}} = 0{,}47\,\frac{1}{\rm{m}} \cdot v^{\,2{,}0}\]mit dem Bestimmtheitsmaß\[R^2 = 0{,}9977 \approx 1\]Damit erhalten wir als Ergebnis des 1. Teilversuchs\[a_{\rm{ZP}} \sim v^2\]bei konstantem \(r\).

2. Teilversuch: Untersuchung der Abhängigkeit des Beschleunigungsbetrags \(a_{\rm{ZP}}\) vom Bahnradius \(r\)

Im zweiten Teilversuch halten wir die Bahngeschwindigkeit \(v\) konstant, verändern den Bahnradius \(r\) und beobachten den Beschleunigungsbetrag \(a_{\rm{ZP}}\).

Beobachtung
Aufgabe

Halte \(v = 9{,}0\,\frac{\rm{m}}{\rm{s}}\) konstant.

Vervollständige mit Hilfe der Simulation die folgende Wertetabelle.

Tab. 2a Wertetabelle ohne Messwerte
\(r\) in \(\rm{m}\) \(2{,}0\) \(2{,}5\) \(3{,}0\) \(3{,}5\) \(4{,}0\) \(4{,}5\) \(5{,}0\)
\(a_{\rm{ZP}}\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}^2}\)              

Lösung

Tab. 2b Wertetabelle mit Messwerten
\(r\) in \(\rm{m}\) \(2{,}0\) \(2{,}5\) \(3{,}0\) \(3{,}5\) \(4{,}0\) \(4{,}5\) \(5{,}0\)
\(a_{\rm{ZP}}\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}^2}\) \(41\) \(32\) \(27\) \(23\) \(20\) \(18\) \(16\)
Auswertung
Aufgabe

Stelle die Messwerte in einem \(r\)-\(a_{\rm{ZP}}\)-Diagramm dar.

Werte das Diagramm aus.

Lösung

Joachim Herz Stiftung
Abb. 3 Darstellung der Messwerte in einem \(r\)-\(a_{\rm{ZP}}\)-Diagramm. Zusätzlich eingezeichnet ist die durch Potenzregression bestimmte Ausgleichskurve.

Das Diagramm in Abb. 3 lässt vermuten, dass bei konstantem \(v\) der Beschleunigungsbetrag \(a_{\rm{ZP}}\) umgekehrt proportional zum Bahnradius \(r\) abnimmt. Eine Potenzregression liefert als Funktionsgleichung der Ausgleichskurve im Rahmen der Messgenauigkeit\[a_{\rm{ZP}} = 82\,\frac{\rm{m}^2}{\rm{s}^2} \cdot r^{\,-1{,}0}\]mit dem Bestimmtheitsmaß\[R^2 = 0{,}9995 \approx 1\]Damit erhalten wir als Ergebnis des 2. Teilversuchs\[a_{\rm{ZP}} \sim \frac{1}{r}\]bei konstantem \(v\).

Zusammenfassung der Ergebnisse der zwei Teilversuche

  • Aus dem 1. Teilversuch ergibt sich \(a_{\rm{ZP}} \sim v^2\) bei konstantem \(r\).
  • Aus dem 2. Teilversuch ergibt sich \(a_{\rm{ZP}} \sim \frac{1}{r}\) bei konstantem \(v\).

Zusammengefasst ergibt sich\[a_{\rm{ZP}} \sim v^2 \cdot  \frac{1}{r} = \frac{v^2}{r} \; {\rm{oder}} \; a_{\rm{ZP}}= k \cdot \frac{v^2}{r}\]Nun muss noch der Wert des Proportionalitätsfaktors \(k\) bestimmt werden.

Auswertung
Aufgabe

Vervollständige mit Hilfe der Simulation die folgende Wertetabelle.

Tab. 3a Wertetabelle ohne Messwerte
\(v\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}}\) \(3{,}0\) \(3{,}0\) \(3{,}0\) \(4{,}5\)   \(7{,}5\) \(9{,}0\)
\(r\) in \(\rm{m}\) \(5{,}0\) \(3{,}5\) \(2{,}0\)   \(2{,}0\) \(2{,}0\) \(2{,}0\)
\(\frac{v^2}{r}\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}^2}\) \(1{,}8\) \(2{,}6\)   \(10\) \(18\)    
\(a_{\rm{ZP}}\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}^2}\) \(2\)   \(5\) \(10\) \(18\)    

Bestimme mit Hilfe eines \(\frac{v^2}{r}\)-\(a_{\rm{ZP}}\)-Diagramms und dessen Auswertung den Wert des Proportionalitätsfaktors \(k\).

Lösung

Tab. 3b Wertetabelle mit Messwerten
\(v\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}}\) \(3{,}0\) \(3{,}0\) \(3{,}0\) \(4{,}5\) \(6{,}0\) \(7{,}5\) \(9{,}0\)
\(r\) in \(\rm{m}\) \(5{,}0\) \(3{,}5\) \(2{,}0\) \(2{,}0\) \(2{,}0\) \(2{,}0\) \(2{,}0\)
\(\frac{v^2}{r}\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}^2}\) \(1{,}8\) \(2{,}6\) \(4{,}5\) \(10\) \(18\) \(28\) \(41\)
\(a_{\rm{ZP}}\) in \(\frac{\rm{m}}{\rm{s}^2}\) \(2\) \(3\) \(5\) \(10\) \(18\) \(28\) \(41\)
Joachim Herz Stiftung
Abb. 4 \(\frac{v^2}{r}\)-\(a_{\rm{ZP}}\)-Diagramm. Zusätzlich eingezeichnet ist die durch Lineare Regression bestimmte Ausgleichsgerade.

Das Diagramm in Abb. 4 zeigt wie erwartet, dass der Beschleunigungsbetrag \(a_{\rm{ZP}}\) proportional zum Term \(\frac{v^2}{r}\) ist. Eine Lineare Regression liefert als Funktionsgleichung der Ausgleichsgerade im Rahmen der Messgenauigkeit\[a_{\rm{ZP}} = 1{,}0 \cdot \frac{v^2}{r}\]mit dem Bestimmtheitsmaß\[R^2 = 0{,}9998 \approx 1\]Damit erhalten wir als Ergebnis\[k = 1{,}0\]

Ergebnis

Ein Körper bewegt sich mit der Bahngeschwindigkeit \(v\) gleichförmig auf einer Kreisbahn mit dem Radius \(r\).

Dann ist der Betrag \(a_{\rm{ZP}}\) der Zentripetalbeschleunigung, die der Körper während der Kreisbewegung erfährt,

  • proportional zum Quadrat der Bahngeschwindigkeit \(v\) und
  • umgekehrt proportional zum Bahnradius \(r\)

und berechnet sich durch\[a_{\rm{ZP}} = \frac{v^2}{r}\]

Aufgaben

Betrag der Zentripetalbeschleunigung mit Bahngeschwindigkeit (Simulation mit Versuchsanleitung)

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