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Geschichte

Die Bewegungslehre des ARISTOTELES

[Public domain], via Wikimedia Commons
Abb. 1 ARISTOTELES (384-322 v. Chr.)

Schon im Altertum beschäftigte man sich mit den Ursachen der Bewegungen und entwickelte Vorstellungen, die erheblich von den heutigen Überzeugungen abweichen, die aber als Alltagsvorstellungen bei Lernenden häufig zu finden sind.

In den Schriften des ARISTOTELES (384 - 322 v. Chr.) werden die Vorstellungen vom Aufbau des Kosmos und daraus resultierend die Erklärung des Ablaufs von Bewegungen dargestellt. Mit geringen Abänderungen hielt sich die Lehre der alten Griechen bis etwa in das 16. Jahrhundert also ca. 2000 Jahre lang.

Joachim Herz Stiftung
Abb. 2 Sphären-Modell

Im Mittelpunkt des Kosmos steht die Erde. Die irdische Sphäre besteht aus den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer. Über der irdischen Sphäre erhebt sich die himmlische Sphäre mit den Gestirnen. Die Bewegungen in den verschiedenen Sphären werden unterschiedlich erklärt:

Himmlische Bewegungen

Sie erfolgen harmonisch nach einer "ewigen Ordnung". Die Gestirne bewegen sich von selbst gleichförmig auf idealen Kreisbahnen.

Irdische Bewegungen

Sie erfolgen nicht auf regelmäßigen, "göttlichen" Bahnen und müssen eine Ursache haben.

Bewegung von Lebewesen

Die Ursache für die Bewegung eines Körpers ist dessen "Lebendigkeit".

Beispiele: Das Schwimmen der Fische, das Fliegen der Vögel, das Gehen der Menschen.

Natürliche Bewegungen

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Abb. 3 Natürliche Bewegungen stellen eine gestörte Ordnung wieder her

Durch die natürliche Bewegung wird eine gestörte Ordnung wieder hergestellt. Schwere Körper sind "unten" angeordnet und leichte Körper "oben". Daher hat ein schwerer Stein das natürliche Bestreben nach unten zu fallen und der leichte Rauch steigt nach oben.

Verschieden schwere Körper streben unterschiedlich stark nach unten: Je höher die Gewichtskraft eines Körpers ist, desto größer ist seine Fallgeschwindigkeit.

Erzwungene Bewegungen

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Abb. 4 Erzwungene Bewegungen benötigen eine Einwirkung von aussen

Im Gegensatz zu den natürlichen Bewegungen erfordern erzwungene Bewegungen einen aktiven äußeren Beweger, bzw. eine ständig wirkende Kraft. Nur dadurch kann sich ein Körper von seinem natürlichen Ort entfernen oder von einer natürlichen Bewegung abweichen. Als typisches Beispiel wird hier immer der Ochsenkarren angeführt, der sich nur bewegt, wenn der Ochs zieht.