Kräfteaddition und -zerlegung

Der Italiener Leonardo da Vinci gilt als Universalgenie der Renaissance. Er war nicht nur ein herausragender Künstler, sondern verband das Wissen der Renaissance über Wissenschaft und Technik in seiner Person, wobei er oft weit über seine Zeit hinauswies.

In der darstellenden Kunst sind von ihm das Gemälde der "Mona Lisa" im Louvre und das "Letzte Abendmahl" in der Kirche S. Maria delle Grazie in Mailand besonders bekannt.

Leonardo betätigte sich jedoch nicht nur als Maler, sondern auch als Architekt und Ingenieur. Er entwarf Garten- und Schlossanlagen, Kirchen, Festungen, Brücken und Kanäle.
Besonders bekannt ist die sogenannte "Leonardo Brücke", mit der man durch geschicktes Zusammenfügen von Balken ohne Verschraubungen schnell einen Fluss überqueren konnte. In einem Bewerbungsschreiben an den Fürsten Ludovico Sforza in Mailand schrieb er: "Ich habe Pläne für einfachste, aber resistente Brücken, die sich äußerst leicht befördern lassen und mit denen man den Feind verfolgen und jederzeit fliehen kann und solche für andere robuste Brücken, die weder durch Feuer noch im Kampf zerstört und leicht und bequem abgebrochen und errichtet werden können."

Auch auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und der Mathematik sind von ihm herausragende Leistungen überliefert:
So beschäftigte sich Leonardo mit der Zeitmessung, entwarf Sand- und Wasseruhren und kümmerte sich um praktische Probleme der Gewichtsuhr.
Er konstruierte spezielle Schneckenschrauben mit Gewinden, entwarf Hubapparate und bot für die Mächtigen auch allerlei Kriegsgerät an.

Leonardo befasste sich darüber hinaus auch mit der belebten Natur, so sind von ihm auch Forschungen auf dem Gebiet der Anatomie, Botanik und Zoologie überliefert. Besonders häufig sieht man die Zeichnung eines Menschen, die verrät, dass Leonardo die menschlichen Proportionen genau studiert hat.