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Versuche

Hebelversuche

Ziel des Versuchs

  • Entwicklung des Hebelgesetzes am zweiseitigen Hebel
  • Entwicklung bzw. Bestätigung des Hebelgesetzes am einseitigen Hebel

Versuch zum zweiseitigen Hebel

 

Abb 1 Versuch zum zweiseitigen Hebel

Aufgabe
Joachim Herz Stiftung
Abb. 2 Aufgabe zum zweiseitigen Hebel

Berechne den Betrag der Kraft \(\vec{F}_2\), die auf der rechten Seite des Hebels angreifen muss, damit sich der Hebel im Gleichgewicht befindet.

Lösung

Gegeben sind \(F_1=50\,\rm{N}\), \(a_1=60\,\rm{cm}\) und \(a_2=20\,\rm{cm}\).

Aus dem Hebelgesetz \({F_1\cdot a_1=F_2\cdot a_2}\) folgt durch Teilen durch \(a_2\) für die gesuchte Kraft\[F_2=\frac{F_1\cdot a_1}{a_2}=\frac{50\,\rm{N}\cdot 60\,\rm{cm}}{20\,\rm{cm}}=150\,\rm{N}\]

Versuch zum einseitigen Hebel

 

Abb 3 Versuch zum einseitigen Hebel

Aufgabe
Joachim Herz Stiftung
Abb. 4 Aufgabe zum einseitigen Hebel

Berechne, in welchem Abstand \(a_2\) die Kraft \(\vec{F}_2\) senkrecht zum Hebel nach oben angreifen muss, damit sich der Hebel im Gleichgewicht befindet. Nutze als Erdbeschleunigung \(g=10\,\rm{\frac{m}{s^2}}\).

Lösung

Gegeben sind \(F_1=m\cdot g = 3\,\rm{kg}\cdot 10\,\rm{\frac{m}{s^2}}=30\,\rm{N}\), \(a_1=20\,\rm{cm}\) und \(F_2=12\,\rm{N}\).

Aus dem Hebelgesetz \({F_1\cdot a_1=F_2\cdot a_2}\) ergibt sich durch Teilen durch \(F_2\) für den gesuchten Hebelarm\[a_2=\frac{F_1\cdot a_1}{F_2}=\frac{30\,\rm{N}\cdot 20\,\rm{cm}}{12\,\rm{N}}=50\,\rm{cm}\]

Einseitiger Hebel mit mit Lagerung außerhalb des Schwerpunkts

 

Aufgabe
Aufgabe
Joachim Herz Stiftung
Abb. 5 Einseitiger Hebel mit Lagerung außerhalb des Schwerpunktes

Berechne den Betrag der Gewichtskraft der Hebelstange, wenn jedes Massestück die Gewichtskraft \(0{,}5\,{\rm{N}}\) hat. Die Länge der Hebelstange beträgt \(24\,{\rm{LE}}\).

Lösung

Drehpunkt ist das linke Ende der Hebelstange. Die linksdrehende Kraft liest man zu \({F_{\rm{L}}} = 1{,}4\,{\rm{N}}\), den linksdrehenden Hebelarm zu \({a_{\rm{L}}} = 24\,{\rm{LE}}\) ab. Die eine rechtsdrehende Kraft besteht aus der Gewichtskraft der drei Massestücke und beträgt \({F_{\rm{R,1}}} = 3 \cdot 0,5\,{\rm{N}} = 1{,}5\,{\rm{N}}\), den zugehörigen Hebelarm liest man zu \({a_{{\rm{R,1}}}} = 18\,{\rm{LE}}\). Die andere rechtsdrehende Kraft ist die Gewichtskraft der Hebelstange mit dem Betrag \({F_{{\rm{HS}}}}\), der zugehörige Hebelarm beträgt - da der Schwerpunkt der Hebelstange in deren Mitte liegt - \({a_{\rm{HS}}} = 12\,{\rm{LE}}\). Aus der Gleichheit des links- und des gesamten rechtsdrehenden Drehmoments erhält man
\[{M_{\rm{L}}} = {M_{\rm{R}}} \Leftrightarrow {F_{\rm{L}}}\cdot{\rm{ }}{a_{\rm{L}}} = {F_{{\rm{R}}{\rm{,1}}}}\cdot{\rm{ }}{a_{{\rm{R}}{\rm{,1}}}} + {F_{{\rm{HS}}}} \cdot {a_{{\rm{HS}}}} \Leftrightarrow {F_{{\rm{HS}}}} = \frac{{{F_{\rm{L}}}\cdot{\rm{ }}{a_{\rm{L}}} - {F_{{\rm{R,1}}}}\cdot{\rm{ }}{a_{{\rm{R,1}}}}}}{{{a_{{\rm{HS}}}}}} \Rightarrow {F_{{\rm{HS}}}} = \frac{{{\rm{1{,}4\,N}} \cdot 24{\,\rm{LE}} - 1{,}5\,{\rm{N}} \cdot 18\,{\rm{LE}}}}{{12\,{\rm{LE}}}} = 0{,}55\,{\rm{N}}\]

Die Drehmomentscheibe

Joachim Herz Stiftung
Abb. 6 Drehmomentscheibe, schematischer Aufbau

An der Drehmomentscheibe wird deutlich, dass der Hebelarm stets das Lot auf die Wirkungslinie der Kraft ist. Egal, in welches der Löcher man das Massestück mit der Gewichtskraft \(\overrightarrow G \) einhängt, es bewirkt immer das gleiche linksdrehende Drehmoment \({M_{\rm{L}}} = G \cdot a\), was man daran erkennt, dass das zum Aufbringen des entgegenwirkenden rechtdrehenden Drehmoments \({M_{\rm{R}}}\) die Feder immer gleich weit gedehnt werden muss.