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Ausblick

Schuhschnürung

Auf den Senkel gegangen

Ein Forscher in Australien berechnet, wie man Schuhe schnürt - trägt man dort aber nicht einfach nur Sandalen? (Süddeutsche Zeitung vom 4.12.2002)

Klar zum Senkel versenken? Am besten ausdrucken und als ratgebende Einlegesohle verwenden.

Der Teufel steckt im alltäglichen Detail: Wie schnürt man seine Schuhe am besten? Dieses Rätsel hat der deutsche Mathematiker Burkhard Polster von der Monash University in Australien gelöst. Mithilfe von mathematischen und physikalischen Gleichungen konnte er beweisen, dass die häufigste, die so genannte Kreuzschnürung, zugleich die höchste Kraftübertragung erlaubt, wenn man am Senkel zieht.

Von Ösenreihen und Ösenpaaren

Die meisten Schuhmodelle sind daher am sichersten zu verschließen, wenn man die Senkel jeweils diagonal von einem Ösenpaar zum nächsten über Kreuz führt, schreibt Polster im Fachblatt Nature. Die optimale Schnürung hängt jedoch vom Abstand der Ösenreihen und Ösenpaare sowie von deren Anzahl ab: Je größer der Abstand der Ösenpaare, desto eher empfiehlt sich eine gerade Schnürung. Hier läuft der Senkel außen wie die Sprossen einer Leiter, innen jedoch diagonal. Dank Polster muss in Zukunft auch niemand mehr verzagen, dem der Senkel gerissen ist oder der ein etwas zu kurzes Schnürband gekauft hat.

Direkt verschnürt ist kostensparend

Mit der Methode, die er nach der Halsfliege Bowtie nennt, lässt sich mancher Zentimeter einsparen, weil der Senkel auf seinem Weg vom untersten zum obersten Ösenpaar öfter den direkten Weg nimmt. Und wer den Fallstricken des Schnürsenkels aus dem Weg gehen will, dem bleibt der Slipper.

Lies den folgenden Zeitungsartikel durch und prüfe, wie groß die Kraft ist, die die Schuhlippen zusammenzieht, und zwar einmal im Falle der "geraden Schnürung" und einmal im Falle der "Kreuzschnürung".

Am einfachsten machst du zunächst eine Zeichnung im Maßstab 1 : 1 für 2 Ösenreihen mit \(5\rm{cm}\) Abstand, die jede 5 Ösen besitzt. Nimm als weitere Entscheidungshilfe und Vereinfachung an, dass man am Senkel mit einer Zugkraft von \(100\rm{N}\) zieht und keine Reibung ist.