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Geschichte

Galileo GALILEI (1564 - 1642)

Galileo GALILEI (1564 - 1642)
von Justus Sustermans [Public domain], via Wikimedia Commons

Galileo Galilei wurde am 15. Februar 1564 in Pisa geboren. Hier lernte er während seines Studiums die Schriften des Archimedes kennen und erhielt 1589 auch die Professur für Mathematik in Pisa. Die Fallversuche am schiefen Turm sind historisch nicht belegt.

Wegen besserer Bezahlung in Padua übernahm der dort 1592 eine Mathematikprofessur. Die Fallgesetze leitete er 1609 her.

Er baute das in Holland erfundene Fernrohr nach. Er verkauft seine "Erfindung" zu einem respektablen Preis an den Dogen von Venedig, der als - auch militärischer - Machthaber an diesem Instrument sehr interessiert war. Galilei macht mit dem neuen Instrument astronomische Beobachtungen und veröffentlichte diese 1610 in seinem "Nuncius Sidereus", der "Sternenbotschaft".

Galilei entdeckte die Gebirgslandschaft des Mondes, den Sternenreichtum der Milchstraße, die Phasen der Venus und die Jupitermonde.

Im Jahre 1610 trat der als Hofmathematiker in die Dienste des Großherzogs von Florenz. Er beachtete nicht, was es bedeutete, den Schutz des freien Venedigs gegen die Tätigkeit eines Hofmathematikers des unter klerikalen Einfluss stehenden toskanischen Fürstenhauses einzutauschen. Eitelkeit und Streben nach Einfluss scheinen ihm zu diesem, für ihn folgenschweren Schritt bewogen zu haben. Galilei war ein guter Katholik und sah es wohl für seine Berufung an, die kirchliche Lehre zur Aussöhnung und in Einklang mit den naturwissenschaftlichen Fakten zu bringen. In seinen Dialogen versucht er dies mit bewundernswerter didaktischer Leidenschaft. Er vergaß, dass 1600 Giordano Bruno für ähnliches Bemühen auf dem Scheiterhaufen sterben musste.

Galilei wurde am 26. Februar 1616 von dem Heiligen Offizium ermahnt, davon abzulassen, die Wahrheit der kopernikanischen Lehre (nicht die Erde, sondern die Sonne steht im Zentrum unseres Systems) zu behaupten. Die Berechnung von Planetenpositionen nach der kopernikanischen Hypothese, bei der es sich nicht um Wahrheit, sondern um eine "mathematische Fiktion" handelte, war erlaubt. In diesem Sinne erlaubt man auch Galilei, das kopernikanische System in seinem "Dialogo" zu behandeln (1632). Auf päpstliche Anordnung wurde jedoch der Verkauf des Buches untersagt, weil man Galilei vorwarf, sich nicht an die Ermahnung von 1616 gehalten und verabredete Änderungen des Textes nicht durchgeführt zu haben.

Der Inquisitionsprozess gegen Galilei endete mit seiner Abschwörung und Verurteilung am 22. Juni 1633. Sein angeblicher Ausspruch "Eppur sie muove" d.h. "Und sie (die Erde) bewegt sich doch", ist eine Legende. Galilei wurde zu unbefristeter Haft verurteilt, die er in seinem Landhaus zu Arceti bei Florenz verbrachte. Hier entstand das für die weitere Entwicklung der Physik wichtigste Werk, die "Discorsi", die 1638 in Leiden gedruckt wurde. Es enthält die Lehre vom Fall und Wurf. Galilei wollte seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in weiten Kreisen des Volkes bekannt machen. Deshalb schreibt es als erster Wissenschaftler seine Dialoge nicht mehr in der Gelehrtensprache Latein, sondern in seiner Muttersprache Italienisch.

Er stirbt am 8. Januar 1642 in Arceti. Ein Jahr später wird Newton geboren, der das Werk Galileis vollenden sollte. Im Jahre 1993 rehabilitiert Papst Johannes Paul II den großen Wissenschaftler.