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Versuche

Absorption von ß-Strahlung in Aluminium

Vorbemerkung

Das Strontium-Isotop \({}^{90}{\rm{Sr}}\) ist ein künstlich hergestelltes radioaktives Isotop mit einer Halbwertszeit von \(28{,}5\,\rm{a}\). \({}^{90}{\rm{Sr}}\) zerfällt durch Beta-Zerfall unter Emission eines Elektrons mit maximal \(546\,\rm{keV}\) in das radioaktive Yttrium-Isotop \({}^{90}{\rm{Y}}\). \({}^{90}{\rm{Y}}\) zerfällt wiederum durch Beta-Zerfall mit einer Halbwertszeit von \(64{,}1\,\rm{h}\) Stunden unter Emission eines Elektrons mit maximal \(2274\,\rm{keV}\) zum stabilen Zirkonium-Isotop \({}^{90}{\rm{Zr}}\).

Die energiearmen \(\beta\)-Teilchen des Zerfalls von \({}^{90}{\rm{Sr}}\) in \({}^{90}{\rm{Y}}\) werden allerdings in der Abdeckung des Präparates vollständig absorbiert, daher treten nur die energiereichen \(\beta\)-Teilchen des Zerfalls von \({}^{90}{\rm{Y}}\) in \({}^{90}{\rm{Zr}}\).

Aufbau und Durchführung
Skizze des Aufbaus mit Sr-90-Präparat
mit Ratemeter und Absorber Aluminium
mit Computerinterface (Cassy) und Absorber Plexiglas

Man untersucht die Zählrate (Torzeit z.B. 100s; um Nullrate bereinigt) in Abhängigkeit von der Dicke d des Absorbers.

Beobachtung
Dicke \(d\;{\rm{in}}\;{\rm{mm}}\) \(0{,}0\) \(0{,}2\) \(0{,}5\) \(0{,}7\) \(1{,}0\) \(1{,}2\) \(1{,}5\) \(1{,}7\) \(2{,}0\)
Zählrate \(R\;{\rm{in}}\;\frac{{\rm{1}}}{{\rm{s}}}\) \(127{,}2\) \(81{,}5\) \(51{,}2\) \(39{,}9\) \(27{,}4\) \(19{,}7\) \(13{,}8\) \(8{,}0\) \(3{,}9\)

 

Auswertung
Aufgabe

Trage die Ergebnisse in einfach logarithmischem Papier auf oder bearbeite das Ergebnis mit einem Tabellenkalkulationsprogramm (z.B. Excel) entsprechend.

Bestimme die Steigung, die Halbwertsdicke und den Absorptionskoeffizienten \(\alpha\).

Lösung

In der Abbildung ist die entsprechende Exceltabelle und das zugehörige Diagramm wiedergegeben. Die Messpunkte liegen in etwa auf der mit Hand rot eingezeichneten Geraden. Die Steigung der Geraden ergibt sich aus dem gelben Steigungsdreieck zu\[\frac{{ - 3,3}}{{0,002{\rm{m}}}} =  - 1650\frac{1}{{\rm{m}}}\]Somit ist der Absorptionskoeffizient\[\alpha  = 1650\frac{1}{{\rm{m}}}\]und die Halbwertsdicke\[{d_{1/2}} = \frac{{\ln \left( 2 \right)}}{\alpha } = 0,42{\rm{mm}}\]Ein anderer Weg: Aus \({R_0} = 127,2\) und \(R(2{\rm{mm}}) = 3,9\) erhält man\[\frac{{3,9}}{{127,2}} = {e^{ - \alpha  \cdot 0,002{\rm{m}}}} \Leftrightarrow \alpha  = \frac{{\ln \left( {\frac{{3,9}}{{127,2}}} \right)}}{{0,002{\rm{m}}}} = 1700\frac{1}{{\rm{m}}}\]