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Geschichte

Marie (1867 - 1934) und Pierre CURIE (1859 - 1906)

Im Folgenden werden nur sehr knappe Biographien von Marie und Pierre Curie dargestellt. Ausführliche Biographien findest du in der Wikipedia. Eine hervorragende englische Biographie findet man beim AIP (American Instiute of Physics) unter der Adresse: http://www.aip.org/history/curie/

See page for author [CC BY 4.0], via Wikimedia Commons
Abb. 1 Marie und Pierre Curie im Labor

Marie Curie (1867-1934)

  • 1867 wird Marie Sklodowska als Tochter eines Mathematik- und Physiklehrers in Warschau geboren.
  • 1891 geht Marie nach Frankreich und studiert sehr erfolgreich an der Sorbonne Mathematik und Physik.
  • 1895 heiratet sie Pierre Curie. Aus der Ehe gehen zwei Töchter hervor.
  • 1897 wird Marie Doktorandin bei H. Becquerel.

Pierre Curie (1859-1906)

  • 1859 wird Pierre Curie als Sohn einer Arztfamilie in Paris geboren.
  • Er studiert Physik und Chemie und wird Professor an der Ecole de physique et de chemie industrielle in Paris.
  • 1880 entdeckt er die Piezoelektrizität.
  • 1894 untersucht er die Temperaturabhängigkeit magnetischer Eigenschaften von Festkörpern. Ab einer bestimmten Temperatur (Curie-Punkt) verlieren gewisse Substanzen ihren Magnetismus.

Als Assistentin von H. Becquerel beteiligte sich Marie zunächst an dessen Untersuchungen der neuen Strahlen. Sie durchforstet alle bekannten Elemente auf "Radioaktivität" hin (einem Begriff der von Marie geprägt wurde) und wird 1897 beim Element Thorium fündig.
Bei der Untersuchung von Uranmineralien stellte sie schließlich eine wesentlich höhere Aktivität als bei einer entsprechenden Menge reinen Uranoxids fest und zog daraus den richtigen Schluss, dass diese Mineralien weitere radioaktive Elemente enthalten müssten:
"Zwei Uranverbindungen, die Pechblende und der Chalcolith, sind weit aktiver als das Uran selbst. Diese Tatsache führt zu der Annahme, dass diese Mineralien möglicherweise ein Element enthalten können, das weit aktiver ist als das Uran . . . "

Nun versuchten Marie und Pierre, der seine eigenen Forschungen zu Gunsten der gemeinsamen Arbeit aufgab, diese vermuteten neuen Elemente zu isolieren. Unter denkbar primitiven Bedingungen in einer Baracke isolierten sie in vierjähriger Arbeit aus Tonnen von Pechblende, die sie aus einem Erzbergwerk in St. Joachimstal in Böhmen erhielten, 1/10 Gramm reines Radium und entdeckten bei ihren Arbeiten ein weiteres neues radioaktives Element, das sie nach der Heimat Maries "Polonium" nannten. Um ihre wissenschaftliche Arbeit finanzieren zu können, mussten Marie und Pierre in der Anfangszeit immer wieder Nebentätigkeiten annehmen. Später wurden sie mit Ehrungen und Preisen überhäuft (Nobelpreis 1903 zusammen mit Becquerel), Professur von Pierre an der Sorbonne. Wie sehr es den beiden aber auch dann noch um das Vorantreiben ihrer Forschung ging, wird aus einem Zitat von Pierre Curie deutlich, als er einen Orden für seine Verdienste annehmen sollte: "Wollen Sie die Güte haben, dem Herrn Minister zu danken und ihm mitzuteilen, dass ich gar kein Bedürfnis habe, einen Orden, aber ein um so größeres, ein Laboratorium zu bekommen."

Im Jahre 1906 kommt Pierre Curie bei einem Unfall ums Leben. Marie tritt die Nachfolge Pierres an der Sorbonne an. Sie hatte viele Neider, denn die Professur einer Frau war um diese Zeit noch völlig ungewöhnlich. Im Jahre 1911 bekommt sie schließlich noch den Nobelpreis für Chemie.

Während des 1. Weltkrieges versucht Marie Curie die medizinische Versorgung verletzter Soldaten zu verbessern, indem sie im ganzen Land Röntgenlabors einrichtet. Schließlich installierte sie die institutseigene Anlage auf einen Wagen und versorgte eigenhändig mit dieser ersten mobilen Röntgenanlage viele Feldlazerette.
Auch Marie Curie ist eines der vielen Opfer fortwährender radioaktiver Strahleneinwirkungen geworden; sie starb 1934 durch strahlenbedingte Veränderungen in der Zusammensetzung des Blutes, die eine Ursache für die Krankheit Leukämie waren, der sie schließlich in der Schweiz erlag.