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Geschichte

Henri BECQUEREL (1852 -1908)

unbekannter Autor [Public domain], via Wikimedia Commons
Abb. 1 Henri Becquerel
Henri Becquerel entstammt einer Wissenschaftlerfamilie (schon sein Großvater und sein Vater waren Physik-Professoren). Seine Entdeckung der radioaktiven Strahlung war einem glücklichen Umstand zu verdanken.

  • Becquerel beschäftigte sich zunächst mit optischen Phänomenen.
  • Zusammen mit seinem Vater untersuchte er die Phosphoreszenzspektren erhitzter Minerale sowie die Phosphoreszenz von Uransalzen.

Mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen (Conrad Röntgen 1895) wurde das Interesse der Physiker verstärkt auf ein Phänomen gelenkt, das anscheinend eng mit dieser Strahlung zusammenhing: Viele von Röntgenstrahlung getroffene Körper fluoreszieren. So leuchtete z.B. die Glaswand einer in Betrieb befindlichen Röntgenröhre in einem fahlen Licht auf. Aus dieser Beobachtung entstand die Vermutung, dass die Fluoreszenz und die Emission der Röntgenstrahlen in einem Zusammenhang stehen.  

Abb. 2 Anordnung von BEQUEREL bei der Entdeckung der radioaktiven Strahlung

Becquerel verwendete als fluoreszierendes Material eine Uranverbindung. Zur Untersuchung legte er eine Probe davon auf eine lichtdicht verpackte Fotoplatte und bestrahlte die Probe zur Fluoreszenzanregung mit Sonnenlicht. Tatsächlich zeigte die Platte nach der Entwicklung die Umrisse des fluoreszierenden Körpers. Wenige Tage nach diesem Versuch trat ein entscheidender Zufall ein. Da mehrere Tage keine Sonne schien blieb ein Uranpräparat auf einer Fotoplatte in einer Schublade liegen. Bei der Entwicklung dieser Platte stellte Becquerel zu seiner Überraschung fest, dass die Platte trotzdem intensiv geschwärzt war.

By Henri Becquerel [Public domain], via Wikimedia Commons
Abb. 3 Erste von "Becquerel-Strahlen" geschwärzte Photoplatte. Sie wurde am 26.02.1896 unter ein Uransalz gelegt.
Becquerel berichtet über seine Beobachtungen:

Es kann leicht gezeigt werden, dass die Strahlung des Uran-Kalium-Doppelsulfats (Kristallplättchen) emittiert wird, wenn es dem Sonnenlicht oder diffusem Licht ausgesetzt ist, nicht nur einige Lagen schwarzes Papier, sondern auch Metalle durchdringt, z.B. eine Platte oder dünne Schicht Aluminium.
Ich möchte aber folgende Tatsache betonen, der ich große Bedeutung beimesse und die gänzlich außerhalb des Kreises jener Erscheinungen liegt, deren Beobachtung zu erwarten ist. Die selben Kristallplättchen, unter den selben Versuchsbedingungen auf die photographische Platte gelegt, abgeschirmt, aber selber von der Einwirkung äußerer Strahlung geschützt, also in völliger Dunkelheit gehalten, ergeben genau die selben Wirkungen auf der photographischen Platte.

Becquerel fand später noch, dass die entdeckte Strahlung Gase ionisieren, also leitend machen und damit auch ein Elektroskop entladen kann. Im Jahre 1903 bekam er zusammen mit dem Ehepaar Curie den Nobelpreis für seine Entdeckung. Zu Ehren Becquerels verwendet man für die Einheit der Aktivtät einer radioaktiven Probe das Becquerel (1 Bq = 1 s-1)

Zur (englischsprachigen) Biographie von Becquerel der Nobel-Organisation. Von dieser Seite gelangen Sie auch zum Nobelvortrag von Becquerel.