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Geschichte

Lise MEITNER (1878 - 1968) und Fritz STRASSMANN (1902 - 1980)

Lise MEITNER (1878 - 1968)

Lise MEITNER (1878 - 1968)
von GFHund (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons
  • Am 7. November 1878 wird Lise Meitner als Tochter jüdischer Eltern in Wien geboren.
  • Was zu dieser Zeit für Mädchen noch selten war: Sie machte das Abitur und studierte an der Universität in Wien Physik, Mathematik und Philosophie. Sie promovierte 1906 bei Boltzmann über ein Gebiet der Wärmelehre.
  • Im Jahre 1907 geht Frau Dr. Meitner zu ihrer weiteren Ausbildung nach Berlin zu Max Planck und lernt dort Otto Hahn kennen. Für die Planung eines gemeinsamen Experiments müssen sie eine Genehmigung einholen, die nur unter der Bedingung gewährt wird, dass Frau Meitner außer der Holzwerkstatt des Instituts, in der Hahn arbeitete, keinen Raum des chemischen Instituts betritt. Um die Vorlesung Max Plancks hören zu dürfen, musste sie eine Sondergenehmigung erwirken.
  • Im ersten Weltkrieg arbeitete Lise Meitner - wie Madame Curie auf der Gegenseite - als Röntgenschwester in einem Frontlazarett.
  • Nach dem Krieg setzte sie die überaus erfolgreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Otto Hahn fort. Fast 50 Veröffentlichungen tragen den Namen beider Wissenschaftler. Während Hahn die chemischen Experimente vorantrieb, kümmerte sich Meitner mehr um den theoretischen physikalischen Hintergrund. Sie war das "physikalische Gewissen" Hahns. Lise Meitner habilitiert sich und bekommt als erste Frau eine Stelle als außerordentliche Professorin.
  • Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen wurde ihr als Jüdin die Lehrerlaubnis wieder entzogen. Als Österreicherin durfte sie aber weiterhin forschen. Erst mit der "Rückkehr Österreichs ins Reich" war sie der deutschen Gesetzgebung unterworfen und musste um ihr Leben bangen. Sie floh 1938 nach Schweden, begleitete aber von dort aus immer noch die Arbeiten der Berliner Gruppe.
  • Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Lise Meitner in Cambridge, wo sie neunzigjährig verstarb.

Fritz STRASSMANN (1902 - 1980)

Fritz Strassmann (1902-1980)
  • Fritz Straßmann kommt 1929 als promovierter Stipendiat zu Otto Hahn.
  • Hahn überträgt ihm Studien zur angewandten Radioaktivität. Der glänzende Analytiker wird Mitglied im Team, das sich auf die Suche nach den Transuranen macht.
  • 1946 wird Straßmann Leiter der Chemischen Abteilung des Kaiser-Wilhelm-Institus und schließlich ordentlicher Professor und Leiter des Chemischen Instituts der Universität Mainz.

 

Das Dreier-Team: von rechts nach links: Otto Hahn, Lise Meitner; Fritz Straßmann