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Versuche

Innenwiderstand

Ziel des Versuchs

  • Innenwiderstandes einer Quelle thematisieren
  • Innenwiderstand experimentell ermitteln

Reale elektrische Quellen

Joachim Herz Stiftung
Abb. 1 Eine reale Quelle als Reihenschaltung aus idealer Quelle und Innenwiderstand

Für genauere Betrachtungen am Stromkreis muss man berücksichtigen, dass reale elektrische Quellen - im Gegensatz zu idealen Quellen - einen Innenwiderstand besitzen. Du kannst dir eine reale Spannungsquelle als Reihenschaltung von einer widerstandsfreien, idealen Spannungsquelle mit konstanter Spannung und ihrem Innenwiderstand denken (siehe Abb. 1).

Gute Akkus haben sehr kleine Innenwiderstände, schlecht geladene Akkus oder auch länger benutzte Monozellen haben dagegen höhere Innenwiderstände.

Material

  • Batterie (z.B. 9V-Block)
  • Schiebewiderstand (ca. 50 Ω)
  • Spannungsmessgerät
  • Strommessgerät

Aufbau und Durchführung

Zuerst schaltest du das Spannungsmessgerät parallel zur Quelle. Bevor du den Schiebewiderstand als Lastwiderstand an die Quelle anschließt, misst du wie in Abb. 2.2 bei offenem Stromkreis die Leerlaufspannung \(U_0\).  Dies ist auch die Klemmenspannung für den Fall, dass \(I = 0\,\rm{A}\) ist.

Nun schließt du den zunächst auf maximalen Widerstand eingestellten Schiebewiderstand an und untersuchst, wie sich die Klemmenspannung \({U_{{\rm{Kl}}}}\) mit zunehmender Belastung, also zunehmendem Stromfluss \(I\) verändert. Dazu variierst du schrittweise den Widerstand und notierst jeweils den Stromfluss \(I\) und die Klemmenspannung \(U_{\rm{Kl}}\). 

Beobachtung

Bei der Versuchsdurchführung ergeben sich wie in den Bildern dargestellt, folgende Messwerte:

Messwerte
Klemmenspannung \({U_{{\rm{Kl}}}}\;{\rm{in}}\;{\rm{V}}\) \(8{,}6\) \(7{,}6\) \(6{,}5\) \(5{,}4\) \(4{,}4\) \(3{,}4\) \(2{,}4\) \(1{,}2\)
Stromstärke \(I\;{\rm{in}}\;{\rm{A}} \) \({0}\) \({0{,}25}\) \({0{,}50}\) \({0{,}75}\) \({1{,}0}\) \({1{,}25}\) \({1{,}5}\) \({1{,}75}\)

Auswertung

Joachim Herz Stiftung
Abb. 4 Diagramm zur Versuchsauswertung

Allgemein kann man die Klemmenspannung durch die Leerlaufspannung, die Stromstärke und den Innenwiderstand der Quelle ausdrücken:\[{U_0} = I \cdot {R_{\rm{i}}} + {U_{{\rm{Kl}}}} \Rightarrow {U_{{\rm{Kl}}}} = {U_0} - I \cdot {R_{\rm{i}}}\]

Nun erstellt man aus den obigen Messwerten ein \(I\)-\({U_{{\rm{Kl}}}}\)-Diagramm. Der Betrag der Steigung der Geraden ergibt den Innenwiderstand. Durch Erstellen einer linearen Regression oder durch Einzeichnen eines Steigungsdreiecks kann dieser also ermittelt werden: \[{R_{\rm{i}}} = \left| {\frac{{\Delta {U_{{\rm{Kl}}}}}}{{\Delta I}}} \right| \Rightarrow {R_{\rm{i}}} = \left| {\frac{{4{,}0\,{\rm{V}}}}{{0{,}95\,{\rm{A}}}}} \right| = 4{,}2\,\Omega \]

Den Kurzschlussstrom \(I_{\rm{Ku}}\) erhält man durch Extrapolation der Messwerte. Man verlängert dazu die Gerade bis auf die \(I\)-Achse und kann dort den Kurzschlussstrom \(I_{\rm{Ku}}\) ablesen. Es ergibt sich \(I_{\rm{Ku}} \approx 2{,}05\,\rm{A}\).