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Ausblick

Venenuntersuchung

Wenn das Klappensystem der Venen nicht mehr gut arbeitet, kann es zur Ausbildung von Blutpfropfen in den tiefen Beinvenen kommen, die eine hohe Thrombosegefahr (Verstopfung einer Vene) darstellen. Zum Aufspüren solcher Blutpfropfen dient die folgende Anordnung, die im wesentlichen auf der Anwendung der Formel für den spezifischen Widerstand basiert.

An die beiden schwarzen Elektroden wird eine Wechselspannung angelegt, die im Unterschenkel einen schwachen Strom verursacht. Zwischen den gelben Elektroden, die um das zu untersuchende Gebiet der Länge l gelegt werden, tritt aufgrund des Stromflusses eine Spannung auf.
Aus dem bekannten Strom und der gemessenen Spannung kann der elektrische Widerstand des Gebietes zwischen den Elektroden bestimmt werden. Wie die folgende Herleitung zeigt, hängt dieser Widerstand von dem Volumen ab, das sich zwischen den gelben Elektroden befindet:

\[R = \rho \cdot \frac{l}{A}\]
Erweiterung mit l:

\[R = \rho \cdot \frac{{{l^2}}}{{A \cdot l}}\quad \Rightarrow \quad R = \rho \cdot \frac{{{l^2}}}{V}\]

Es zeigt sich also, dass der Widerstand umgekehrt proportional vom Volumen zwischen den Elektroden ist.

Die Blutzufuhr für den Unterschenkel erfolgt durch die Arterien, die Entleerung durch die Venen. Der Druck an der Manschette am Oberschenkel wird nun so eingestellt, dass die Arterie zwar noch Blut zum Unterschenkel transportieren kann, der Rücktransport durch die Venen aber nicht mehr möglich ist. Dadurch sammelt sich immer mehr Blut im Unterschenkel und dessen Volumen nimmt zu. Diese Volumenzunahme hat eine Abnahme des elektrischen Widerstandes zwischen den gelben Elektroden zur Folge. Wenn nun die Manschette schnell geöffnet wird, so fließt das Blut bei gesunden Venen schnell wieder ab und der elektrische Widerstand steigt rasch wieder auf seinen Normalwert. Ein stark verlangsamter venöser Blutabfluss und damit verbunden ein langsamer Anstieg des Widerstandes deutet u. U. auf Blutpfropfen in den tiefen Venen hin.