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Versuche

Erzeugung sinusförmiger Wechselspannung

Versuchsaufbau

Man dreht eine Leiterschleife gleichmäßig im Magnetfeld zwischen den Polschuhen eines Permanentmagneten und misst die Spannung an den Enden der Leiterschleife mittels eines Voltmeters.

Verwendet man nur eine Leiterschleife muss man die Spannung verstärken, verwendet man den aus mehreren Wicklungen mit Eisenkern versehenen Rotor, so kann man ohne Messverstärker auskommen.

Nur bei sehr gleichmäßiger Rotation und bei einem sehr gut homogenen Magnetfeld erhält man annähernd eine sinusförmige Wechselspannung.

 

\(t\text{-}U_{\rm{ind}}\)-Diagramm bei konstanter Rotation der Leiterschleife

In der folgenden Animation ist die gleichförmige Rotation der Leiterschleife - unter Heraushebung verschiedener Phasen - ausführlich dargestellt:

Abb. 2 Erzeugung einer sinusförmiger Wechselpannung durch eine rotierende Leiterschleife im homogenen magnetischen Feld

In der Animation wird deutlich, dass die induzierte Spannung nicht dann maximal ist, wenn der magnetische Fluss durch die Spule maximal ist. Für die Höhe der Induktionsspannung ist nämlich die zeitliche Änderung des magnetischen Flusses entscheidend und nicht dessen absoluter Betrag. Die Änderungsgeschwindigkeit des Flusses ist aber gerade dann am größten, wenn der Fluss durch die Leiterschleife Null ist.

Berechnung der induzierten Spannung 

Für die Herleitung der Beziehung für die induzierte Spannung Uind mit Hilfe des Induktionsgesetzes in differentieller Form muss die Differentialrechung bereits beherrscht werden:

\[\begin{array}{l}{U_{ind}} = - N \cdot \frac{{d\Phi }}{{dt}}\;{\rm{mit}}\;\Phi = \vec B \cdot \vec A\;{\rm{folgt:}}\;{U_{ind}} = - N \cdot \frac{{d\left( {\vec B \cdot \vec A} \right)}}{{dt}}\\{\rm{ausfü hrliche}}\;{\rm{Schreibweise}}\;{\rm{des}}\;{\rm{Skalarprodukts}}\;{\rm{von}}\;\vec B\;{\rm{und}}\;\vec A{\rm{:}}\\{U_{ind}} = - N \cdot \frac{{d\left( {B \cdot {A_0} \cdot {\rm{cos}}\varphi } \right)}}{{dt}}\;{\rm{mit}}\;\varphi = \omega \cdot t\;{\rm{folgt:}}\\{U_{ind}} = - N \cdot \frac{{d\left( {B \cdot {A_0} \cdot {\rm{cos}}\left( {\omega \cdot t} \right)} \right)}}{{dt}}\quad\\\quad {U_{ind}} = - N \cdot B \cdot {A_0} \cdot \frac{{d\left( {{\rm{cos}}\left( {\omega \cdot t} \right)} \right)}}{{dt}}\quad \Rightarrow \quad {U_{ind}} = N \cdot B \cdot {A_0} \cdot \omega \cdot {\rm{sin}}\left( {\omega \cdot t} \right)\\\quad \quad \quad \quad \quad \quad mit\;\hat U = N \cdot B \cdot {A_0} \cdot \omega \;{\rm{ergibt}}\;{\rm{sich:}}\\\quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad \quad {U_{ind}} = \hat U \cdot {\rm{sin}}\left( {\omega \cdot t} \right)\end{array}\]

Man erkennt, dass der Maximalwert der Spannung \(\hat U\) umso höher ist, je größer die Windungszahl, die Stärke des Magnetfeldes, die Spulenfläche und die Kreisfrequenz ist.

Hinweis:
Häufig wird der Maximalwert der Spannung mit \(U_0\) bezeichnet. Um Verwechslungen mit dem Spannungswert zum Zeitpunkt \(t = 0\) auszuschließen, wählen wir für den Maximalwert die Bezeichnung \(\hat U\).