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Geschichte

Der erste Elektromotor

Hermann Jacobi (1801-1874)

Vor ca.170 Jahren begann man, die anziehenden und abstoßenden Kräfte von Elektromagneten technisch zu nutzen. Im Jahre 1835 baute der aus Potsdam stammende Ingenieur Hermann Jacobi (1801 – 1874) den ersten Elektromotor, der sich in der Technik anwenden ließ.

Auf einer runden, drehbar gelagerten Holzscheibe (dem Rotor) brachte Jacobi hufeisenförmige Elektromagneten an. Weitere Elektromagnete befanden sich – dem Rotor gegenüber – auf einer feststehenden Holzscheibe (dem Stator).

Die Elektromagnete des Stators waren in Reihe geschaltet, ebenso die des Rotors. Eine Batterie diente als gemeinsame Spannungsquelle für beide Stromkreise. Auf der Rotorachse hatte Jacobi eine Vorrichtung befestigt, die dem Stromwender bei modernen Motoren entspricht.

Für die kostspielige Weiterentwicklung fand Jacobi einen Geldgeber, den russischen Zaren Nikolaus I. Daraufhin siedelte Jacobi nach Petersburg über. Im Jahre 1839 führte er dort seinen Elektromotor vor:

Der Motor trieb die Schaufelräder eines Bootes an, das auf der Newa auf und ab fuhr. Innerhalb von zwei Stunden legte dieses „elektrische Boot“ – mit zwölf Personen an Bord – eine Strecke von 7 km zurück. Eine Zink-Platin-Batterie lieferte die nötige elektrische Energie. Die Leistung des Motors war nach heutigen Vorstellungen sehr klein, nämlich nur 15 W.