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Geschichte

Hans Christian ØRSTED (1777-1851)

Hans Christian ØRSTED
(1777 - 1851)
von C. A. Jensen (Statens Museum for Kunst) [Public domain], via Wikimedia Commons

Ende Juli 1820 wurde in der wissenschaftlichen Welt eine sensationelle Nachricht bekannt:

Einem dänischen Physikprofessor namens Christian Oersted gelang der Nachweis, dass ein elektrischer Strom eine ursprünglich parallel zu ihm ausgerichtete Magnetnadel ablenkt. Dies bedeutete, dass eine Verknüpfung der bis zu dieser Zeit getrennten Gebiete Elektrik und Magnetik bestand. Die Nachricht schlug in den Zentren physikalischer Forschung wie eine Bombe ein und überall wurde der oerstedsche Versuch nachvollzogen. Die weitreichendsten Konsequenzen aus diesem Versuch wurden in Paris von Ampère gezogen, der in kürzester Zeit zu den qualitativen Versuchen Oersteds eine umfassende Theorie des Elektromagnetismus lieferte.

Wie kam Oersted auf die Idee zu seinem gar nicht so komplizierten Experiment?

Christian Oersted unternahm - wie in dieser Zeit üblich - eine Bildungsreise durch Europa und begegnete in Deutschland dem Philosophen Wilhelm von Schelling und dem Physiker Benjamin Thompson (dem späteren Grafen Rumford). Thompson konnte durch seine Versuche in der bayerischen Kanonenbohrerei einen Zusammenhang zwischen den ebenfalls bis dahin getrennt laufenden Gebieten Mechanik und Wärmelehre herstellen. Schelling, der romantische Philosoph, schwärmte von einem alles durchwirkenden Weltgeist. Man glaubt heute, dass diese Einflüsse bei Oersted nachwirkten. Er schreibt nämlich zu seinen Vorlesungen: "Diese Vorlesungen und die vorbereitenden Überlegungen veranlassten mich zu eingehenderen Nachforschungen als für normale Vorlesungen zulässig. So bildete sich meine frühe Überzeugung von der Einheit der elektrischen und magnetischen Kräfte mit noch größerer Klarheit heraus, und ich entschloss mich dazu meine Auffassung am Experiment zu überprüfen . . ."