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Ausblick

Sicherungsautomat

Sicherungen (Leistungsschutzschalter) werden in den Außenleiter (Phase) eingebaut und unterbrechen den Stromkreis, wenn die Stromstärke im Kreis den zulässigen Nennstrom übersteigt. Solche Sicherungen sollen vor allem das Haus vor Kabelerwärmungen an der falschen Stelle schützen und damit Brandgefahr abwenden. Typische Größen der Nennströme in einzelnen Stromkreisen sind \(10\,\rm{A}\) oder \(16\,\rm{A}\).

Sicherungstypen im Haushalt

Joachim Herz Stiftung
Abb. 1 Blick in den Sicherungskasten

Im Haushalt macht man überwiegend mit den folgenden Sicherungstypen Bekanntschaft:

  1. Leitungsschutzschalter
  2. Haushaltsschmelzsicherung
  3. Fehlerstromschutzschalter
  4. Feinsicherung

Hier soll ausschließlich auf den Leitungsschutzschalter (Sicherungsautomaten) eingegangen werden, da bei ihm die magnetische Wirkung einer stromdurchflossenen Spule ausgenutzt wird. Leitungsschutzschalter befinden sich im »Sicherungskasten« (korrekt heißt er Hausverteilung). Sie sichern einzelne Stromkreise (z.B. Keller, Küche, Bad) oder besondere Verbraucher (Waschmaschine, Elektro-Herd) ab.

 

Schmelzsicherungen werden immer mehr von »Sicherungsautomaten« verdrängt, bei denen man lediglich einen Hebel umlegen oder einen Knopf drücken muss, wenn sie »herausgesprungen« sind.

Funktionsweise von Sicherungsautomaten

Die nebenstehende Abbildung zeigt dir einen Modellversuch zur magnetischen Sicherung:

  • Der Strom der Quelle fließt durch die Spule, dann durch die Glühlampe und schließlich durch eine Stricknadel, die auf zwei Kohlestiften rollen kann. In dieser Betriebsart ist die Kraft, die der Elektromagnet auf die Stricknadel ausübt zu gering, um sie aus der Ruhe zu bringen.
  • Erzeugt man dagegen bei der Glühlampe einen Kurzschluss (Überbrückung der Glühlampe durch ein Kabel), so wird der Strom im Kreis so groß, dass die Stricknadel vom Elektromagneten angezogen wird und von den beiden Kohlestiften herabrollt. Der Stromkreis wird dadurch unterbrochen.
Abb. 4 Aufbau eines Sicherungsautomaten und seine Funktionsweise bei einem Kurzschluss

Ein Sicherungsautomat hat zwei die Sicherung auslösende Elemente:

  • Bei kurzzeitigen zu großen Strömen ("Kurzschluss") zieht der eingebaute Elektromagnet den am Kippschalter befestigten Eisenstab in das Spuleninnere. Dabei kippt der Schalter in die untere Stellung und unterbricht dadurch den Stromkreislauf. Die (grüne) Feder hält den Schalter immer in einer der beiden Endstellungen.
Abb. 5 Aufbau eines Sicherungsautomaten und seine Funktionsweise bei Überlastung
  • Bei geringfügiger aber dauerhafter Überschreitung der Nennstromstärke ("Überlastung") biegt das Bimetall den Kippschalter in die untere Stellung und unterbricht ebenfalls den Stromkreis.

Sicherheitstipp: Ganz generell gilt für alle Arten von Sicherungen: Sicherungen schützen Leitungen und Geräte vor Überlastung und Kurzschluss. Sie dürfen keinesfalls überbrückt oder geflickt werden, da hierdurch die Leitungen beziehungsweise das Gerät überlastet oder zerstört werden können (mit entsprechender Brandgefahr). Nur ein Elektriker darf eine Sicherung durch eine stärkere Ausführung ersetzen oder einen Leitungsschutzschalter austauschen.

Nach dem Auslösen einer Sicherung: Immer zuerst den Fehler suchen und beseitigen. Dann die (neue) Sicherung einbauen.

Eine gute Animation und einen Schnitt durch den Sicherungsautomaten findest du hier.