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Ausblick

Schmelzsicherung

Abb. 1 Schmelzsicherung

Fließt im Haushalt in einem Kreis ein zu hoher Strom (z.B. beim Anschluss von zu vielen Geräten oder bei einem Kurzschluss), so kann es zur Überlastung und damit Zerstörung von Geräten kommen. Darüber hinaus könnten sich die Zuleitungen so stark erwärmen, dass es zu einem Brand kommt. Um dies zu verhindern baut man in den Stromkreis eine Art "Sollbruchstelle" ein, eine Sicherung. Bei der Schmelzsicherung nutzt man die Wärmewirkung des elektrischen Stroms aus.

Aufbau Schraubsicherung

Abb. 2 Aufbau und Funktionsweise einer Schmelzsicherung

Wichtigstes Element der Schmelzsicherung ist der sogenannte Schmelzleiter. Wird dieser von einem zu hohen Strom durchflossen, beginnt er zu schmelzen und unterbricht den Stromkreis. Der Schmelzleiter ist in Quarzsand gebettet, so dass es nicht zu einer Entzündung der Umgebung kommt. Damit man leicht erkennen kann, ob eine Schmelzsicherung "durchgebrannt" ist, befindet sich am einen Ende ein Sichtplättchen, das von einem Draht und einer Feder gehalten wird.

Bei Überlastung schmilzt auch der Haltedraht, die Feder kann sich nun entspannen und das Sichtplättchen fällt von der Sicherung ab (vgl. Abb. 2).

Im Handel sind Schraubsicherungen erhältlich, welche bei den verschiedensten Stromstärken schmelzen.

Sicherung nur durch gleichartige Sicherungen ersetzen

In Altbauten sind die Schaltkreise z.T. noch so ausgelegt, dass die Maximalstromstärke \(10\,\rm{A}\) beträgt. Früher reichte diese Stromstärke in der Regel aus, da man die Elektrizität im wesentlichen nur zur Beleuchtung nutzte. Heute verwendet man viele Haushaltsgeräte (z.B. Waschmaschine) durch die z.T. Ströme deutlich über \(10\,\rm{A}\) fließen.
Der Besitzer einer Altbauwohnung dessen Netz mit \(10\,\rm{A}\) abgesichert ist, wird feststellen, dass beim Betrieb seiner Waschmaschine oder mehrerer Herdplatten gleichzeitig regelmäßig die \(10\,\rm{A}\)-Sicherung durchbrennt. Um dem abzuhelfen, könnte er auf die Idee kommen anstelle der \(10\,\rm{A}\)-Sicherung eine \(16\,\rm{A}\)-Sicherung zu verwenden. Diese Maßnahme kann jedoch zu einem Leitungsbrand führen, da die Zuleitungen nur für \(10\,\rm{A}\) dimensioniert sind und ist daher nicht zulässig.

Um den falschen Einbau von Sicherungen in die Fassung zu verhindern, haben die Fassungen spezielle Passeinsätze, die es nicht zulassen, dass in eine Fassung für eine \(10\,\rm{A}\)-Sicherung eine \(16\,\rm{A}\)-Sicherung eingebaut wird.

Feinsicherungen

Abb. 3 Feinsicherung
Abb. 4 Aufbau einer Feinsicherung

Die Feinsicherungen oder Gerätesicherungen (siehe Abb. 3) sollen im Fehlerfall in erster Linie das Gerät vor Zerstörung schützen. Feinsicherungen sind fast durchweg Schmelzsicherungen. Bei Überlast schmilzt ein feiner Draht durch. Sie sind mehr oder minder gut zugänglich am oder im Gerät untergebracht.

Beim Austausch einer Feinsicherung ist auf die richtige Volt- und Amperezahl zu achten: Man findet diese Angaben in den Gerätepapieren und auf den Metallkappen der Sicherungen eingeprägt. Neben diesen Werten muss man aber noch auf die Charakteristik der Sicherung achten: Soll die Sicherung schon bei sehr kurzfristiger Überschreitung ihrer Amperezahl durchbrennen, ist sie flink - was durch den eingeprägten Buchstaben »F« gekennzeichnet wird. Darf der Strom etwas länger über der höchst zulässigen Amperezahl liegen, ist die Sicherung mittelträge (»M«) oder träge (»T«).

Auslöseverhalten der Feinsicherung Kennbuchstabe
Superflink FF
Flink F
Mittelträge M
Träge T
Superträge TT

 

Schmelzsicherungen im Auto

Joachim Herz Stiftung
Abb. 5 Kfz-Sicherungen (oben alt, unten neu)

Auch im Auto findest du im Sicherungskasten, der sich meist etwas unterhalb links neben dem Lenkrad oder unter der Motorhaube befindet, diverse Schmelzsicherungen verschiedener Größen (siehe Abb. 5). Um hierbei besser zu sehen, ob eine Sicherung noch intakt oder geschmolzen ist, sind viele der Sicherungskörper aus Plastik heute halbtransparent. Ist dies nicht der Fall, kann man bei einem Blick von oben meist erkennen, ob die Sicherung noch intakt ist.

Sicherheitstipp

Ganz generell gilt für alle Arten von Sicherungen: Sie dürfen keinesfalls überbrückt oder geflickt werden, da hierdurch die Leitungen beziehungsweise das Gerät überlastet oder zerstört werden könnte (mit entsprechender Brandgefahr). Nur ein Elektriker darf eine Sicherung durch eine stärkere Ausführung ersetzen oder einen Leitungsschutzschalter austauschen.

  • Sicherungen schützen Leitungen und Geräte vor Überlastung und Kurzschluss.
  • Sicherungen dürfen nicht geflickt oder überbrückt werden.
  • Nach dem Auslösen einer Sicherung immer erst den Fehler suchen und beseitigen.
    Dann die (neue) Sicherung einbauen.

In einem kurzen Video zeigt Prof. Avimov die Wirkung einer Schmelzsicherung. Die Glühlampen sind parallel geschaltet und werden der Reihe nach in ihre Fassungen eingeschraubt. Überschreitet der Strom im Hauptkreis einen bestimmten Wert, so brennt die Schmelzsicherung durch.