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Ausblick

BFO-Metalldetektor

CC0 / Apdency via wikipedia
Abb. 1 Metalldetektor auf einer Baustelle. Die Baustelle wird auf ärchologische Funde untersucht.

Metalldetektoren werden für vielfältige Zwecke eingesetzt. Hier einige Beispiele:

  • Aufsuchen von Metallgegenständen, die eingemauert sind.
  • Minensuche
  • Schatzsuche
  • Passagierkontrolle am Flughafen

Es gibt verschiedene Prinzipen nach denen die Detektoren arbeiten. Beim sogenannten BFO-Metalldetektor (Beat-frequenzy-detector) wir das Schwebungsprinzip angewandt.

Der BFO-Metalldetektor, dessen Aufbau und Funktionsweise in der Animation in Abb. 2 dargestellt ist, besteht aus zwei Schwingkreisen mit der jeweiligen Versorgungseinheit, einer Mischstufe und einer akustischen Verstärkereinheit (z.B. Kopfhörer).

Die beiden Schwingkreise haben (nahezu) die gleiche Eigenfrequenz, d.h. es gilt \(f_1 = f_2\). Die Spule des linken Kreises (Suchspule) befindet sich an der Spitze des Detektors. In der Mischstufe werden die Signale der beiden Kreise überlagert. Als Überlagerungsfrequenz (Schwebungsfrequenz) ergibt sich zunächst \[{f_{{\rm{Schwebung}}}} = \left| {{f_1} - {f_2}} \right| = 0\].

Befindet sich nun ein metallischer Gegenstand in der Nähe der Suchspule, so ändert sich deren Induktivität \(L_1\) (je nach detektiertem Material kann \(L_1\) erhöht bzw. vermindert werden) und damit auch die Resonanzfrequenz des Schwingkreises 1. Durch die Überlagerung der Signale aus den beiden Schwingkreisen in der Mischstufe entsteht eine Schwebung mit der Frequenz \[{f_{\rm{Schwebung}}} = \left| {f_1}' - {f_2} \right| \ne 0\]. Diese Schwebungsfrequenz \({f_{\rm{Schwebung}}}\) ist z.B. über einen Kopfhörer wahrnehmbar.

Aufgabe

Die Eigenfrequenz der beiden Schwingkreise eines BFO-Metalldetektors mit gleich großen Kapazitäten \(C\) und Induktivitäten \(L\) liegt bei \(900{,}0\,{\rm{kHz}}\).

Berechne die Schwebungsfrequenz \({f_{\rm{Schwebung}}}\), wenn sich bei der Detektion eines metallischen Gegenstandes die Induktivität der Spule 1 um \(2{,}00\,\% \) vermindert.

Lösung

Mit Hilfe der THOMSON-Formel lässt sich schreiben\[\frac{{{f_1}'}}{{{f_2}}} = \frac{{\frac{1}{{2 \cdot \pi  \cdot \sqrt {L' \cdot C} }}}}{{\frac{1}{{2 \cdot \pi  \cdot \sqrt {L \cdot C} }}}} = \sqrt {\frac{L}{L'}}  \Rightarrow \frac{{{f_1}'}}{{{f_2}}} = \sqrt {\frac{{L}}{{0{,}9800 \cdot L}}}  ={\frac{1}{{0{,}9800}}}= 1{,}010 \Leftrightarrow{f_1}'=1{,}010 \cdot f_2\]Damit ergibt sich\[{f_{{\rm{Schwebung}}}} = \left| {{f_1}^\prime  - {f_2}} \right| \Rightarrow {f_{{\rm{Schwebung}}}} = \left| {1{,}010 \cdot 900{,}0\,{\rm{kHz}} - 900{,}0\,{\rm{kHz}}} \right| = \left| {0{,}010 \cdot 900{,}0\,{\rm{kHz}}} \right| = 9{,}0\,{\rm{kHz}}\]Die Schwebungsfrequenz liegt also bei \({9{,}0\,{\rm{kHz}}}\) und damit im menschlichen Hörbereich.