Einsatz in Kaufhäusern
Vielen großen Kaufhäusern entstehen durch Ladendiebstähle enorme Verluste pro Jahr. Man schätzt, dass in ganz Deutschland jährlich Waren im Wert von mehreren Milliarden Euro gestohlen werden. Die Branche wehrt sich. Zum einen warnt sie vor den Folgen des Ladendiebstahls, zum anderen steckt sie jährlich sehr hohe Summen in die Bekämpfung dieser Delikte.
Es gibt inzwischen verschiedene Verfahren zur Warensicherung. Allen gemein ist, dass die Ware mit einem Sicherungsetikett versehen wird, dessen Aufbau - je nach Art der Detektion - recht unterschiedlich ist. Diese Etiketten können nur bei der Bezahlung der Ware entfernt bzw. deaktiviert werden. Versucht ein Kunde mit unbezahlter Ware, also aktivem Sicherungsetikett, das Ladenlokal zu verlassen, wird am Ausgang des Geschäfts oder der Abteilung durch eine Empfangseinrichtung Alarm ausgelöst.
Prinzipieller Aufbau
Hier soll ein Verfahren (Radiofrequenz-Verfahren) stark vereinfacht betrachtet werden, das Induktionseffekte ausnutzt. Abbildung 2 zeigt den schematischen Aufbau einer Kontrollschleuse. In Situation 1 ist dabei kein Sicherungsetikett in der Schleuse, in Situation 2 befindet sich ein solches Etikett zwischen Sender- und Empfängerkreis.
Der Generator im Senderkreis erzeugt einen Wechselstrom, der die Sendespule durchfließt. Es entsteht ein elektromagnetisches Wechselfeld. Das Wechselfeld induziert im Empfängerkreis eine Wechselspannung, die als (großes) Signal registriert wird. Bringst du nun das Sicherungsetikett zwischen Sender- und Empfängerspule, so wird der Ausschlag im Nachweisgerät des Empfängerkreises kleiner. Es wird Alarm ausgelöst.
Aufgabe
Erläutere das Absinken des Signals im Empfängerkreis.
Aussehen und Aufbau der Etiketten
Ein Radiofrequenz-Sicherungsetikett besteht in der Regel aus mehreren flachen, geschlossenen Windungen aus Metall. Früher waren dabei quadratische Etiketten üblich, inzwischen können die Etiketten auch andere Formen besitzen. Doch egal ob quadratisch, rechteckig oder rund, alle besitzen in irgendeiner Form eine Spule bzw. Antenne aus Metall. Dazu enthalten die Etiketten einen Kondensator, der zusammen mit der Antenne einen Schwingkreis bildet. Auf komplexeren Etiketten, sogenannten RFID-Labels, befindet sich auch einen Chip, auf dem Daten gespeichert sind und die ausgelesen oder verändert werden können.
Auf der Vorderseite sind die Etiektten oft mit Strichcodes oder ähnlichem bedruckt, sodass sie meist nicht direkt als elektronische Bauteile erkannt werden.
Deaktivierung der Diebstahlsicherung
Die Diebstahlsicherung mittels RF-Etikett könnte durch das Entfernen des Etiketts deaktiviert werden. In der Praxis verbleibt das Etikett jedoch in der Regel an der Ware und das Etikett wird durch das Induzieren einer hohen Spannung beim Passieren der Kasse unbrauchbar gemacht. Daher sind solche Etiketten nur einmal verwendbar. Diebe versuchen häufig das RF-Etikett abzuschirmen, sodass das äußere Magnetfeld in der Schleuße am Ladenausgang das Etikett nicht erreicht.