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Versuche

Glimmlampen

Ziel des Versuchs

  • Nachweis, dass Glimmlampen zur Feststellung der Ladungsart geeignet sind.
  • Verdeutlichung der Unterschiede von Glimm- und Glühlampen.

Aufbau eine Glimmlampe

Joachim Herz Stiftung
Abb. 1 Glimmlampe

In Abb. 1 siehst du das Foto einer Glimmlampe. Sie besteht aus zwei Elektroden, die sich in einem mit Gas geringen Drucks gefüllten Glasröhrchen gegenüberstehen. Elektrode nennt man einen mit dem Pol einer Stromquelle verbundenen Leiter, der in ein Gefäß (Vakuum, Gas, Flüssigkeit) hineinragt.

Joachim Herz Stiftung
Abb. 2 Schaltsymbol Glimmlampe

In Abb. 2 siehst du den Aufbau und das Schaltsymbol für die Glimmlampe.

Hinweis: Glimmlampen zünden erst ab einer gewissen Spannung; bei den Neonröhrchen liegt diese bei ca. \(80\,{\rm{V}}\)-\(100\,{\rm{V}}\). Fließt zu viel Strom durch die Glimmlämpchen, so werden diese zerstört. Für den Anschluss an unser Haushaltsnetz benutzt man häufig die sogenannte Dreiecksglimmlampe.

Reihenschaltung zweier Glimmlampen

Die Bilderserie in der Abbildung sind zwei Glimmlampen hintereinander an ein strombegrenztes Netzgerät anschlossen. Das Netzgerät muss mindestens eine Spannung größer als die Zündspannung der Glimmlampe, also etwa \(U\geq 80\,\rm{V}\) liefern. Zunächst ist der Strom durch die Glimmlampen begrenzt auf \(I_{\rm{max}}=200\,\mu\rm{A}\). Anschließend wird zunächst umgepolt, sodass Plus- und Minuspol an den Glimmlampen gerade vertauscht werden.

In einem zweiten Versuch werden die Glimmlampen an einen auf \(I_{\rm{max}}=2\,\rm{mA}\) begrenzten Anschluss angeschlossen.

Achtung: Typische Glimmlampen halten einen solch "großen" Strom nur sehr kurze Zeit aus. Netzgerät immer nur für kurze Zeit einschalten!

Beobachtung

Im Versuch leuchten immer die Elektroden der Glimmlampe, die dem Minuspol der Spannungsquelle zugewandt sind. Nach dem Umpolen leuchtet also gerade jeweils die anderen beiden Elektroden.  Ein höherer Stromfluss durch die Glimmlampen sorgt für ein helleres, ausgeprägteres Aufleuchten.

Aufgabe

a) Fertige eine Schaltskizze des Versuchs an. Benutze dabei das Schaltsymbol für die Glimmlampe.

b) Beschreibe die Beobachtung beim Einschalten der elektrischen Quelle. Gehe insbesondere darauf ein, wie man mit Hilfe von Glimmlampen die Art der Pole einer Spannungsquelle feststellen kann.

Lösung

a)

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Abb. 4 Reihenschaltung zweier Glimmlampen. Schaltskizze
Joachim Herz Stiftung
Abb. 5 Versuchsbeobachtung

b) Beim Einschalten der elektrischen Quelle leuchtet jeweils eine Elektrode der Glimmlampen auf. Dies ist ein Indiz dafür, dass Strom fließt.mDabei leuchtet immer diejenige Elektrode einer Glimmlampe auf, die im Stromkreis in Richtung des Minuspol zeigt. Dies wird besonders beim Umpolen deutlich.

Man spricht daher von sogenannten "negativen Glimmlicht". Ist dir die Art des Pols einer Gleichspannungsquelle nicht bekannt, so kannst du dies mit Hilfe einer Glimmlampe feststellen: Du schließt an die Pole einen Kreis bestehend aus Glimmlampe mit Vorwiderstand. Derjenige Pol, welcher mit der aufleuchtenden Elektrode verbunden ist, ist der Minuspol. Auf gleiche Art und Weise kannst du auch Herausfinden, ob ein Gegenstand durch Reiben negativ oder positiv aufgeladen wurde.

Vergleich von Glimmlampe und Glühlampe

Reihenschaltung von Glimmlampe und Glühlampe

Im folgenden Versuch werden die Glimmlampe und die Glühlampe in Reihe geschaltet. Für diesen Versuch ist wiederum ein strombegrenztes Netzgerät nötig, dass größere Spannungen als die Zündspannung der Glimmlampe liefert, also meist eine Spannung \(U\geq 80\,\rm{V}\).

Abb. 6.1 zeigt einen möglichen Aufbau. Abb. 6.2 zeigt die Durchführung des Versuchs bzw. die Beobachtung.

Beobachtung

Die Glimmlampe leuchtet mit der dem Minuspol zugewandten Elektrode auf, während die Glühlampe dunkel bleibt.

Parallelschaltung von Glimmlampe und Glühlampe

Die Glimmlampe und die Glühlampe können natürlich auch, wie in Abb. 7.1 gezeigt, parallel geschaltet werden. Für diesen Versuch ist ein Netzgerät nötig, dass den zum Betrieb der Glühlampe benötigten Strom liefert. Dabei ist jedoch im Gegensatz zu den Versuchen zuvor nur Kleinspannung nötig (Leistungsdaten der Glühlampe beachten!).

Beobachtung

Abb. 7.2 zeigt, was bei der Versuchsdurchführung passiert. In einer Parallelschaltung leuchtet die Glühlampe hell auf, während die Glimmlampe dunkel bleibt.

Hinweis: Würdest du die Spannung weiter erhöhen, so würde auch die Glimmlampe zünden. Diese hohe Spannung würde aber zur Zerstörung der parallelgeschalteten Glühlampe führen.

Ergebnis

Die Glimmlampe kann schon sehr kleine Ströme erkennbar machen, die Glimmlampe ist also ein empfindlicherer Stromindikator als die Glühlampe. Weiter kannst du mit Hilfe der Glimmlampe auch die Polung einer Quelle oder die Ladungsart eines Gegenstandes feststellen. Damit die Glimmlampe aber arbeitet muss eine Mindestspannung vorhanden sein. Diese liegt je nach Typ meist bei etwa \(80-100\,\rm{V}\) (Richtwert). Unterhalb dieser Spannung muss dagegen eine Glühlampe (oder natürlich eine entsprechendes Messgerät) als grober Stromindikator genutzt werden.

Aufgabe

a)Erläutere, warum bei einer Reihenschaltung aus Glimmlampe und Glühlampe die Glimmlampe aufleuchtet und die Glühlampe dunkel bleibt, während bei einer Parallelschaltung von beiden die Glühlampe aufleuchtet, während die Glimmlampe dunkel bleibt.

b)Erläutere, was geschehen würde, wenn in den beiden Teilversuchen (Reihenschaltung und Parallelschaltung) bei sonst gleichem Versuch die Glimmlampe aus der Halterung genommen würde.

Lösung

a) Zum Aufleuchten der Glimmlampe genügt es schon, wenn ein kleiner Strom durch die Glimmlampe hindurchfließt. Da der gleiche Strom in der Reihenschaltung auch durch die Glühlampe fließt, diese aber erst bei einem viel größeren Strom anfängt zu leuchten, leuchtet hier im Versuch die Glimmlampe auf und die Glühlampe bleibt dunkel.

Bei einer Parallelschaltung besteht im Glühlampenzweig - im Gegensatz zum Glimmlampenzweig, wo diese erst ab der Zündspannung der Glimmlampe bestehen würde - von Beginn an eine leitende Verbindung zwischen den beiden Polen der Spannungsquelle. Daher leuchtet hier die Glühlampe auf, die Glimmlampe bleibt dunkel.

b)In der Reihenschaltung wäre bei ausgebauter Glühlampe der Stromkreis nicht geschlossen. Es würde also gar kein Strom mehr fließen.

In der Parallelschaltung würde die Glühlampe unverändert aufleuchten.