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Aufgabe

Versuchsauswertung zum Röntgenspektrum

Schwierigkeitsgrad: leichte Aufgabe

Mit einer Röntgenröhre wurden bei einer Röhrenspannung von \(U=42{,}4\,\rm{kV}\) unter Nutzung der Braggschen Drehkristallmethode mit LiF-Kristall (\(d=2{,}01\cdot 10^{-10}\,\rm{m}\)) bei verschiedenen Glanzwinkel \(\vartheta\) folgende Messwerte aufgenommen:

\(\vartheta\) in ° 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5 9,0 9,5 10,0
\(N\) in s-1 222 341 402 471 585 638 640 595 681 908 612
\(\lambda\) in 10-10m                      
\(\vartheta\) in ° 10,5 11,0 11,5 12,0 12,5 13,0 13,5 14,0 14,5 15,0
\(N\) in s-1 1500 546 305 241 192 163 125 100 91 69
\(\lambda\) in 10-10m                    

Hinweis: Im Versuch wird nur die erste Beugungsordnung registriert.

a)

Berechne die zugehörigen Wellenlängen \(\lambda\).

b)

Erstelle das zugehörige \(\lambda\text{-}N\)-Diagramm (z.B. mit einer Tabellenkalkulation) und ermittle aus dem Diagramm näherungsweise die Lage der \(K_{\alpha}\)-Linie und die kurzwellige Grenze \(\lambda_{\rm{gr}}\) des Röntgenbremsspektrums.

c)

Gib an, aus welchem Material die Anode der Röntgenröhre besteht.

Hinweis: Die Lösung ist entweder durch Vergleich mit den \(K_{\alpha}\)-Linien von bekannten Materialien oder mit Hilfe des Gesetzes von MOSELEY möglich. 

Lösung einblendenLösung verstecken Lösung einblendenLösung verstecken
a)

Nach der BRAGG-Bedingung gilt für die 1. Beugungsordnung: \(\lambda = 2 \cdot d \cdot \sin \left( \vartheta \right)\)

Mit dem Netzebenenabstand \(d=2{,}01\cdot 10^{-10}\,\rm{m}\) folgt daraus für die Wellenlänge \(\lambda = 4{,}02 \cdot {10^{ - 10}}\,\rm{m} \cdot \sin \left( \vartheta \right)\)

Einsetzen der eingestellten Winkel \(\vartheta\) liefert:

\(\vartheta\) in ° 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5 9,0 9,5 10,0
\(N\) in s-1 222 341 402 471 585 638 640 595 681 908 612
\(\lambda\) in 10-10m 0,35 0,39 0,42 0,45 0,49 0,53 0,56 0,59 0,63 0,66 0,70
\(\vartheta\) in ° 10,5 11,0 11,5 12,0 12,5 13,0 13,5 14,0 14,5 15,0
\(N\) in s-1 1500 546 305 241 192 163 125 100 91 69
\(\lambda\) in 10-10m 0,73 0,77 0,80 0,83 0,87 0,90 0,93 0,97 1,01 1,04
b)

Mit den errechneten Wellenlängen aus Teilaufgabe a) ergibt sich folgendes \(\lambda\text{-}N\)-Diagramm:

Joachim Herz Stiftung
Abb. 1 Wellenlänge-Zählraten-Diagramm

Die \(K_{\alpha}\)-Linie liegt bei etwa bei \(\lambda=0{,}72\cdot 10^{-10}\,\rm{m}\) und die Grenzwellenlänge im kurzwelligen Bereich bei etwa \(\lambda_{gr}=0{,}28\cdot 10^{-10}\,\rm{m}\).

c)

Ein Vergleich der Wellenlänge der \(K_{\alpha}\)-Linie bei \(\lambda=0{,}72\cdot 10^{-10}\,\rm{m}\) hier mit den Wellenlänge bekannter \(K_{\alpha}\)-Linien auf der Grundwissensseite zeigt, dass es sich bei dem Anodenmaterial um Molybdän handelt.

Nach MOSELEY gilt für die Wellenlänge der \(K_{\alpha}\)-Linie bei einem Anodenmaterial mit der Ordnungszahl \(Z\) \[\begin{array}{l}\frac{1}{{{\lambda _{{K_\alpha }}}}} = \frac{3}{4} \cdot {R_\infty } \cdot {\left( {Z - 1} \right)^2} \Rightarrow Z = \sqrt {\frac{4}{{3 \cdot {R_\infty } \cdot {\lambda _{{K_\alpha }}}}}}  + 1 \Rightarrow \\Z = \sqrt {\frac{4}{{3 \cdot 1,0973 \cdot {{10}^7} \cdot 0,72 \cdot {{10}^{ - 10}}}}}  + 1 \approx 42\end{array}\] Das Anodenmaterial ist also Molybdän, da es die Ordnungszahl \(Z=42\) hat.

Grundwissen zu dieser Aufgabe

Atomphysik

RÖNTGEN-Strahlung