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Grundwissen

Wahrscheinlichkeitsverteilungen beim H-Atom

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Wahrscheinlichkeitsverteilung kann mit verschiedenen Darstellungsformen visualisiert werden.

Nach der Schrödingergleichung gibt es verschiedene stationäre Zustände des Atoms, die sich durch vier verschiedene Quantenzahlen ausdrücken lassen:

  Bezeichnung Bedingung Bemerkung
n Hauptquantenzahl \[n \in \mathbb{N}\] Die Hauptquantenzahl n bestimmt im wesentlichen die Energie En des beschriebenen Zustands
l Nebenquantenzahl l = 0; 1; 2; . . . (n-1) Die Nebenquantenzahl beschreibt den Betrag des Bahndrehimpulses. Oft werden für die Nebenquantenzahl auch Buchstaben verwendet: l = 0: s ; l = 1: p ; l = 2: d und l = 3: f.
m Magnetische Quantenzahl -l ≤ m ≤ +l Quantenzahl für die z-Komponente des Drehimpulses
s Spin-Quantenzahl s = +½;  s = -½ Quantenzahl für den Eigendrehimpuls eines Elektrons

Entwickle eine übersichtliche Tabelle, mit der die Zahl der möglichen Elektronenzustände für die Hauptquantenzahlen n =1, n = 2 und n = 3 unter Berücksichtigung der oben aufgeführten Bedingungen ermittelt werden kann.

Jeder Quantenzahlkombination lässt sich demnach eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit zuordnen. Solche Aufenthaltswahrscheinlichkeiten kann man auf verschiedene Weise darstellen.

Darstellung als radiale Funktion

Bei der Darstellung als radiale Funktion ist \({r_0}\) der bohrsche Radius, \(\bar r\) der mittlere Radius und \(W\left( r \right)\) der Verlauf der potentiellen Energie.
Grundzustand: n = 1;
1. Anregungszustand: n = 2;
2. Anregungszustand: n = 3; 
 l = 0
z.B.: l = 0
z.B.: l = 0

Radiale Aufenthaltswahrscheinlichkeit im 1s-Zustand


 

Radiale Aufenthaltswahrscheinlichkeit im 2s-Zustand

Radiale Aufenthaltswahrscheinlichkeit im 3s-Zustand

Flächig dargestellte Wahrscheinlichkeitsverteilung

Die rechte Darstellung zeigt, dass es für die verschiedenen Quantenzahlen sehr unterschiedliche Wahrscheinlichkeitsverteilungen gibt:

  • Für n = 1 gibt es nur die 1s-Verteilung mit m = 0.
  • Für n = 2 gibt es die 1s- und drei im Raum verschieden orientierte 2p - Verteilungen. Von den drei 2p-Verteilungen ist nur diejenige mit m = 0 dargestellt.
  • Für n = 3 gibt es eine 3s-, drei 3p- und fünf 3d-Verteilungen. Von den 3s- und 3d-Verteilungen ist jeweils nur diejenige mit m = 0 dargestellt.


Die Hauptquantenzahl n gibt an, wie viele Knotenflächen die der Wahrscheinlichkeitsverteilung zugrundeliegende Wellenfunktion hat, die Nebenquantenzahl l gibt den "Symmetriegrad" der Knotenflächen an und die magnetische Quantenzahl m die Orientierung im Raum.

Räumliche Darstellung

Die folgenden Abbildungen stammen von Gerhard März vom Friedrich König Gymnasium, Würzburg.


n = 1; l = 0; m = 0
 
 
 
 
 

n = 2; l = 0; m = 0

n = 2; l = 1; m = 0

n = 2; l = 1; m = 1
 
 
 

n = 3; l = 0; m = 0

n = 3; l = 1; m = 0

n = 3; l = 1; m = 1

n = 3; l = 2; m = 0

n = 3; l = 2; m = 1

n = 3; l = 2; m = 2

Auswahl einiger gut aufbereiteter Seiten zu den Orbitalen im Internet

  • Eine methodisch und graphisch hervorragend aufgemachte Darstellung von flächigen und räumlichen Wahrscheinlichkeitsverteilungen findet man im Hydrogen-Lab der Didaktik der Uni Karlsruhe. Auf dieser Seite kann man sich die Orbitale flächig und räumlich ansehen und auch wie bei einer Computertomographie durch das Atom hindurchgehen. Auch sind die Übergänge des Atoms von einem in den anderen Zustand in Videos bzw. Animationen dargestellt, die man auch herunterladen kann.
  • Außerdem bietet P.Bronner (Uni Karsruhe) für die Sekundarstufe 1 eine sehr schüleraktivierende neunstündige Unterrichtseinheit zum Thema Atomvorstellung unter dem Titel "Elektronium" an.


  • Rechtsstehende farblich auffallenden Orbitaldarstellungen und weitere ansprechende Darstellungen zur Quantenphysik finden sie auf der Seite Visual Quantum Mechanic von Bernd Thaller