Direkt zum Inhalt

Ausblick

Spektralanalyse in der Kriminologie

Auszug aus einem Zeitungsausschnitt:

Bunte Detektivarbeit

Auf den Spuren der Elemente von Dagny Lüdemann

Arsen in der Aalsuppe, Blei in der Butter oder Quecksilber im Quark. Egal, wie gewieft ein Giftmörder auch sein mag – heute finden Forscher kleinste Spuren von Schwermetallen und anderen Giften. Mit hoch modernen Methoden.

Eine bewährte Möglichkeit, toxische Stoffe nachzuweisen ist die Spektralanalyse. Sie wird zur Untersuchung von Lebensmitteln auf Spurenelemente, aber auch in der Forensik angewandt. Dabei machen sich Forscher heute zunutze, was Robert Bunsen und Gustav Kirchhoff 1860 herausfanden: Jedem chemischen Element lässt sich eine ganz bestimmte Flammenfarbe zuordnen. An dem Farbspektrum einer Probe, kann man also erkennen, welche Elemente darin enthalten sind. Wie das geht, zeigen Helmut Becker-Roß und Stefan Florek vom Institute for Analytical Sciences (ISAS). „Durch Erhitzen kann man Verbindungen besser aufbrechen, sodass man einzelne Atome erhält“, erklärt der Physiker Becker-Roß. „Die Hitze führt den Atomen Energie zu, die sie schließlich in Form von Lichtquanten – auch Photonen genannt – wieder abgeben.“ Welche Farbe das ausgesendete Licht hat, hängt von seiner Wellenlänge ab, also von der Menge der abgegebenen Energie. Das ist das ganze Geheimnis: Jedes Element besteht aus Atomen, die so einzigartig sind, dass auch die Wellenlänge des abgegebenen Lichts einzigartig ist – und deshalb sind die Farben, die die Forscher mit einem Spektrometer auf einem Bildschirm sichtbar machen, wie der Fingerabdruck eines Elements – unverwechselbar. Mit so einem spektralen Fingerabdruck verraten sich auch Schwermetalle, wie Arsen, Blei oder Quecksilber – selbst wenn sie in verschwindend geringen Mengen vorliegen.

Tatsächlich gibt es in den Landeskriminalämtern inzwischen hochmoderne Spektrographen, mit denen auch nur kleinste Spuren der verschiedensten Elemente nachgewiesen werden können.


Emissionsspektrum von Arsen


Emissionsspektrum von Blei


Emissionsspektrum von Quecksilber