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Geschichte

Astronomie in der Moderne

Die thematische oder zeitliche Abrenzung zum Mittelalter ist eher willkürlich gewählt. Der nächste große Schub im astronomischen Wissen kam einerseits durch Verbesserung der Fernrohre und durch verstärkten Wissensaustausch der einzelnen Forschungsstätten zustande, vorallem aber durch die Ausnutzung der im Licht der Sterne selbst steckenden Information, die durch die von Frauenhofer gezeigte spektrale Zerlegung des Lichtes und die von Kirchhoff und Bunsen begründete Spektralanalyse ermöglicht wurde. Später kommen die Beobachtungen von Raumsonden und satellitengestützten Teleskopen in allen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums dazu. Die Nutzung der Rechenkapazitäten großer Rechnersysteme ermöglicht es, Simulationen bei Sternentwicklungen durchzuführen.

Jahr Entdeckung
1747 Bradley beschreibt die Nutation
1781 Wilhelm Herschel (1738-1822) entdeckte den Planeten Uranus, er erstellt einen Doppelsternkatalog und entdeckt die Eigenbewegung der Sonne und Herschel beschreibt den theoretischen Aufbau der Milchstraße
1784 Charles Messier (1730-1817) erstellt ein Verzeichnis von 103 "nebligen" Objekten, um sie nicht weiterhin mit Kometen verwechseln zu müssen, 61 dieser Objekte wurden von ihm selbst entdeckt,  Messier-Katalog
1785 Goodricke entdeckt Helligkeitsschwankungen bei Delta - Cephei
1794 Ernst Lorenz Friedrich Chladni (1756 - 1827) kann den Ursprung der Meteoriten beschreiben und weist ihre extraterrestrischen Herkunft nach
1799 Alexander von Humboldt beschreibt seine Beobachtungen des Meteorstroms der Leoniden
1801 Guiseppe Piazzi (1746 - 1826), Astronom in Palermo, entdeckt am 1. Januar "Ceres", den ersten Planetoiden
1814 der Münchner Joseph von Frauenhofer (1787 - 1826) schickt das Sonnenlicht durch ein Prisma und findet im Spektrum dunkle Absorptionslinien. Mit weiteren Untersuchungen findet er über 500 solcher Absorptionslinien.
1821 Friedrich Wilhelm Bessel (1784 - 1846) aus Königsberg bestimmt Positionen von 32 000 Sternen im äquatorialen Koordinatensystem
1846 Johann G. Galle (1812-1910) entdeckte auf Grund von Unregelmäßigkeiten der Uranusbahn den Planeten Neptun
1851 Foucault führt seinen berühmten Pendelversuch erstmalig durch
1859/60 Gustav Robert Kirchhoff (1826-1887) und Robert Wilhelm Bunsen (1811-1899) entwickelten die Spektralanalyse. Aus der Farbaufspaltung des Sternenlichtes konnte man auf die chemische Zusammensetzung der Sterne schließen. Dies war der Beginn der nichtmechanischen Astrophysik.
1861 Karl Friedrich Zöllner erfindet das Photometer zur Messung der Intensität des Sternenlichtes. Er ist Mitbegründer der Astrophysik
1864 William Huygens (1824 - 1878) entdeckt Emissionslinien im Spektrum kosmischer Objekte und beginnt mit Messungen der Radialgeschwindigkeit von Sternen, die später von Vogel und Scheiner fortgesetzt werden.
1877 Asaph Hall (1829-1881) entdeckt die beiden Marsmonde
1879 Michelson bestimmt die Lichtgeschwindigkeit
1887 Max Wolf und E.E. Barnard fertigen erstmals fotographische Aufnahmen von kosmischen Objekten an.
1906 Karl Schwarzschild (1873 - 1916) stellt eine Theorie über Sternatmosphären auf
1913 Henry Norris Russell (1877 - 1957) stellt einen Zusammenhang der Zustandsgrößen von Sternen in seinem berühmten "Herzsprung Russel Diagramm" dar
1915 Albert Einstein (1879 - 1955) veröffentlicht die "Allgemeine Relativitätstheorie" und erstellt später eine Theorie eines statischen Universums.
1923 Edwin Powell Hubble (1889 - 1955) misst die Entfernung anderer Galaxien, entdeckt die Rotverschiebung und schließt auf eine Ausdehnung des Universums
1930 Clyde W. Tombaugh entdeckte den Planeten Pluto, den (bisher) letzten unseres Sonnensystems.
1931 Schmidt stellt ein Spiegelteleskop her, dass komafreie Abbildungen großer Felder ermöglicht
1932 Karl Guthe Jansky entdeckt die Radiostrahlung kosmischer Objekte
1937/38 Hans Albert Bethe (*1906) und Carl Friedrich von Weizsäcker (*1912) wiesen nach, dass in der Sonne eine Verschmelzung von Wasserstoffkernen zu Heliumkernen stattfindet.
1952 Schwarzschild und Sandage weisen durch Berechnungen nach, dass rote Riesensterne ein Stadium der Sternentwicklung sind.
1959 Mit Hilfe eines Raumflugkörpers werden erste Fotos der Mondrückseite gemacht.
1961 Juri Gagarin führt den ersten Raumflug eines Menschen durch.
1963 Maarten Schmidt entdeckt den ersten Quasar.
1967 Hewish und Bell entdecken den ersten Pulsar
1969 Neil Armstrong und Edwin Aldrin betreten als erste Menschen den Mond.
1976 Eine Marssonde sendet Bilder der Marsoberfläche zur Erde
1978 W. Christy entdeckt den Plutomond Charon.
1979 Eine Raumsonde entdeckt Ringe um den Planeten Jupiter und Schwefelvulkanismus auf seinem Mond Io.
1986 Nahaufnahmen des Planeten Uranus, dabei werden mindestens 10 Monde entdeckt.
1986 Durch Raumflugkörper wird der Halley´sche Komet näher erkundet.
1987 I. Shelon entdeckt eine Supernova in der Großen Magellanschen Wolke.
1989 Ein Raumflugkörper entdeckt Ringe um den Planeten Neptun und mindestens 6 Neptunmonde.
1989 Die Venussonde Magellan und der Astronomiesatellit Hipparchos starten.
1990 Das Hubble Space Telescop wird in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um das erste extraterrestrische Großteleskop.
1990 Der Röntgensatellit Rosat und die Jupitersonde Galileo starten.
1991 Der Satellit GRO zum Messen der Gamma-Strahlung im All wird gestartet.