Was ist eine Lichtuhr?
Die Lichtuhr besteht aus zwei Spiegeln, deren Abstand z.B. \(h=1{,}5\,\rm{m}\) ist. Wird nun ein Lichtimpuls vom unteren Spiegel zum oberen Spiegel geschickt und dort reflektiert, so verstreicht bis zum Wiedereintreffen beim unteren Spiegel die Zeit \(\Delta t'\). Bei dem gewählten Beispiel gilt für \(\Delta t'\)
\[\Delta t' = \frac{2 \cdot h}{c} \Rightarrow \Delta t' = \frac{2 \cdot 1{,}5}{3{,}0 \cdot 10^8} \rm{\frac{m}{s}} = 1{,}0 \cdot 10^{-8}\,\rm{s} = 10\,\rm{ns}\]
Dieser stets wiederholbare Vorgang (Auf- und Absteigen des Lichtsignals) entspricht z.B. der stets wiederholbaren Schwingung des Pendels einer Pendeluhr oder der Schwingung eines Quarzes in einer modernen Armbanduhr. Solche, auf stets gleiche Weise ablaufenden Vorgänge sind für die Zeitmessung geeignet.
Betrachtung im Eigensystem und im Ruhesystem
In der folgenden Animation in Abb. 2 wird nun eine Periode der Lichtuhr, die sich in einem Raumschiff befindet, aus verschiedenen Positionen beobachtet:
a) von einem im Raumschiff mitfliegenden Astronauten, also von innerhalb des bewegten Bezugssystems (Eigensystem S')
b) von einer auf der Erde befindlichen Beobachterin (System S) an der das Raumschiff mit der konstanten Geschwindigkeit v vorbeifliegt
Dabei sind die Vorgänge gegenüber der Animation in Abb. 1 verlangsamt dargestellt und die Überlegungen werden allgemein durchgeführt. Das heißt für den Abstand \(h\) der Spiegel in der Lichtuhr wird keine spezieller Wert verwendet.
Zusammenhang zwischen den Zeiten im Eigensystem und im ruhenden Bezugssystem
Im bewegten Bezugssystem S'-System gilt für beobachtete Periode der Lichtuhr:\[\Delta t' = \frac{{2 \cdot h}}{c}\quad (1)\]
Im ruhenden S-System (vgl. Abb. 3) hingegen gilt:
\[\Delta t = \frac{{2 \cdot l}}{c}\quad (2)\] wobei die Länge \(l\) einen der beiden gleichen Schenkeln eines gleichschenkligen Dreiecks mit der Basis \(v\cdot \Delta t\) ist. Dieses Dreieck kannst du in zwei rechtwinklige Dreiecke zerlegen. Die Länge \(l\) ist hier die Hypotenuse, eine Kathete ist \(\frac{v\cdot \Delta t}{2}\), die zweite Kathete \(h\), sodass sich mit Hilfe des Satzes von Pythagoras ergibt\[l = \sqrt {{{\left( {\frac{{v \cdot \Delta t}}{2}} \right)}^2} + {h^2}} \quad (3)\]
Setzt du \((3)\) in \((2)\) ein, so erhältst du:
\[\begin{array}{l}\Delta t = \frac{{2 \cdot \sqrt {{{\left( {\frac{{v \cdot \Delta t}}{2}} \right)}^2} + {h^2}} }}{c} \Rightarrow {c^2} \cdot \Delta {t^2} = {\left( {v \cdot \Delta t} \right)^2} + {\left( {2 \cdot h} \right)^2}\\\Delta {t^2} \cdot \left( {{c^2} - {v^2}} \right) = {\left( {2 \cdot h} \right)^2} \Rightarrow \Delta t = 2 \cdot h \cdot \frac{1}{{\sqrt {{c^2} - {v^2}} }} \Rightarrow \Delta t = \frac{{2 \cdot h}}{c} \cdot \frac{1}{{\sqrt {1 - {{\left( {{\textstyle{v \over c}}} \right)}^2}} }}\end{array}\]
Unter Berücksichtigung von \((1)\) ergibt sich dann für den Zusammenhang zwischen \(\Delta t\) und \(\Delta t'\), die sogenannte Zeitdilatation:
Zeitdilatation
\[\Delta t = \frac{\Delta t'}{\sqrt{1 - (\frac{v}{c})^2}}\]
Weitere Aspekte
Die Lichtuhr besteht aus zwei Spiegeln, deren Abstand z.B. \(h=1{,}5\,\rm{m}\) ist. Wird nun ein Lichtimpuls vom unteren Spiegel zum oberen Spiegel geschickt und dort reflektiert, so verstreicht bis zum Wiedereintreffen beim unteren Spiegel die Zeit \(\Delta t'\). Bei dem gewählten Beispiel gilt für \(\Delta t'\)
\[\Delta t' = \frac{2 \cdot h}{c} \Rightarrow \Delta t' = \frac{2 \cdot 1{,}5}{3{,}0 \cdot 10^8} \rm{\frac{m}{s}} = 1{,}0 \cdot 10^{-8}\,\rm{s} = 10\,\rm{ns}\]
Dieser stets wiederholbare Vorgang (Auf- und Absteigen des Lichtsignals) entspricht z.B. der stets wiederholbaren Schwingung des Pendels einer Pendeluhr oder der Schwingung eines Quarzes in einer modernen Armbanduhr. Solche, auf stets gleiche Weise ablaufenden Vorgänge sind für die Zeitmessung geeignet.